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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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gab eine Lokalrunde. Ruby umschmeichelte ihn. Die
    Stripperin ließ die Hüften ein bißchen in seine Richtung
    kreisen.
    Die Bullen musterten ihn bösartig. Ihr Haß auf Latinos
    war offensichtlich.
    Juan hat stets eine Waffe dabei. Möglich, daß sie ihn auf
    allgemeinen Verdacht hin einer Kontrolle unterzogen.
    Möglich, daß sie ihn wegen unerlaubten Waffenbesitzes
    festnahmen. Es ihm mit dem Gummischlauch besorgten.
    Möglich, daß er Banister verpfiff. Daß der Geheimdienst
    den Konvoi absagte.
    Juan trank gern. Möglich, daß er verkatert zum Attentat
    erschien. Möglich, daß er Jack meilenweit verfehlte.
    Juan schwatzte gern. Möglich, daß er sich bis Freitag
    mittag verdächtig machte.
    Die Rol adenschnur hing ihm vorn zum Hosenbund heraus.
    Juan ist ein Sexkil er. Mord ist eine Ersatzhandlung für ihn.
    Juan machte die Nutten an. Die Bullen beäugten ihn
    immer mißtrauischer.
    Die Stripperin verbeugte sich und ging in die Garderobe.
    Ruby kündigte die letzte Runde an. Juan setzte sich zu einer
    üppigen Brünetten.
    Sie werden das Lokal durch die Vordertür verlassen. Pete
    wird sie nicht sehen. Möglich, daß die Aufregung Juans
    Leistung beim Attentat minderte.
    Kemper nahm das Magazin aus der Waffe und ließ es
    auf den Boden fallen. Eine Kugel ließ er im Lauf – ihm war
    danach, noch ein bißchen mehr zu spielen.
    908
    Die Brünette stand auf. Juan stand auf. Die Bullen starrten
    das Paar prüfend an.
    Die Bullen steckten die Köpfe zusammen. Ein Bulle
    schüttelte den Kopf.
    Das Mädchen ging zur Parkplatztür. Juan folgte ihr.
    Der Parkplatz hatte einen Zugang zu einer Seitenstraße.
    Die von Stundenhoteleingängen gesäumt war.
    Genau dort wartete Pete.
    Juan und das Mädchen verschwanden. Kemper zähl-
    te bis zwanzig. Ein Mann wischte die Tische mit einem
    Lumpen ab.
    Kemper ging nach draußen. Feiner Nebel stach ihm in
    die Augen.
    Pete pinkelte hinter einem Müllcontainer. Juan und die
    Nutte gingen die Gasse hinunter. Sie steuerten auf den zwei-
    ten Eingang links zu.
    Pete erblickte ihn. Pete hustete. »Kemper, was hast du –«,
    sagte Pete. Um jäh innezuhalten. »Scheiße … das ist Juan …«,
    sagte Pete.
    Pete rannte das Seitensträßchen runter. Die zweite Tür
    links ging auf und wieder zu.
    Kemper rannte los. Sie kamen gleichzeitig bei der Tür an.
    Sie befanden sich am hinteren Ende eines Mittelgangs. Auf
    beiden Seiten des Ganges waren sämtliche Türen geschlossen.
    Einen Lift gab es nicht – das Hotel hatte nur ein Stockwerk.
    Kemper zählte zehn Türen. Kemper hörte einen gedämpf-
    ten Schrei.
    Pete begann, Türen einzutreten. Er warf sich nach links
    und nach rechts – gezielte Drehungen und gezielte Tritte
    909
    mit ordentlich geputzen Halbschuhen hoben die Türen aus
    den Angeln.
    Der Boden erbebte. Lichter gingen an. Schläfrige alte
    Säufer verkrochen sich und suchten Deckung.
    Sechs Türen krachten zusammen. Kemper brach Num-
    mer sieben mit der Schulter auf. Drinnen brannte helles
    Deckenlicht.
    Juan hatte ein Messer. Die Nutte auch. Juan hatte einen
    Dildo vor den Hosenlatz der Jeans geschnallt.
    Kemper zielte auf den Kopf. Seine einzige Kugel ging
    weit am Ziel vorbei. Pete schubste ihn aus dem Weg. Pete
    zielte tief und feuerte. Zwei Schüsse aus der Magnum, und
    Juan hatte keine Kniescheiben mehr.
    Er schlug über den Bettrand. Das linke Bein reichte nur
    noch bis zum Knie.
    Die Nutte kicherte. Die Nutte guckte Pete an. Sie schienen
    sich irgendwie zu verständigen.
    Pete hielt Kemper zurück.
    Und überließ es der Nutte, Juan die Kehle aufzuschlitzen.
    Sie fuhren zu einem Doughnut-Stand und tranken Kaffee.
    Kemper spürte, wie Dallas in Zeitlupe erstarrte.
    Sie hatten Juan liegenlassen. Sie waren gemächlich zum
    Wagen gegangen. Sie fuhren gesetzestreu langsam davon.
    Sie sprachen kein Wort. Pete ließ sein Spiel mit dem
    Schicksal unerwähnt.
    Ein eigentümlicher Adrenalinrausch ließ ihn alles in Zeit-
    lupe erleben.
    Pete ging zu einem Münzfernsprecher.
    910
    Er ruft Carlos in New Orleans an. Er fleht um dein Leben.
    Pete wandte ihm den Rücken zu und beugte sich über
    den Apparat.
    Er sagt, daß Banister alles versaut hat. Daß Boyd
    den Attentäter umgebracht hat, dem er nie hätte trauen
    dürfen.
    Er weist auf die besonderen Umstände hin. Er fordert
    sie auf, Boyd seinen Anteil am Attentat zuzugestehen – ihr
    wißt, wie kompetent der Bursche ist.
    Er fleht um Gnade.
    Kemper nippte an seinem Kaffee. Pete kehrte zum Tisch
    zurück.
    »Wen hast du

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