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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Essen anstel t, ist ein Schau-
    spiel für sich, Larry.«
    Der Barmann bemühte sich her. »Bier und Whiskey«,
    sagte Littell. Die anderen drehten sich nach ihm um.
    Littell stürzte den Schnaps runter und mußte husten.
    »Mann«, sagte der Barmann, »sind wir durstig.«
    Littell griff nach der Brieftasche. Der Ausweis rutschte
    heraus und fiel auf die Theke, so daß man die Dienstmarke
    sah.
    Er schnappte hastig danach und warf ein paar Münzen
    auf den Tresen.
    »Ja, was ist denn mit unserem Bier?« fragte der Barmann.
    Littell fuhr ins Büro und tippte einen Observationsbericht.
    Er kaute eine Rolle Clorets, um die Fahne loszuwerden.
    Den Alkoholkonsum und den Schnitzer in Hernandos
    Hideaway erwähnte er tunlichst nicht. Er betonte den Kern-
    punkt: daß Lenny Sands möglicherweise ein heimliches Leben
    als Homosexueller führte. Vielleicht ergab sich daraus ein
    Ansatz für eine eventuel e Rekrutierung: Denn offensichtlich
    hielt er dieses Leben vor seinen Gangsterbekannten verborgen.
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    Court Meade klopfte an die Trennwand des Kabäuschens.
    »Da ist ein Ferngespräch für dich. Jemand namens Boyd aus
    Miami auf Linie 2.«
    Littell nahm ab: »Tag, Kemper. Was treibst du unten in
    Florida?«
    »Ich bin mit entgegengesetzten Zielen für Bobby und
    Mr. Hoover tätig, aber behalt’s für dich.«
    »Bringt’s was?«
    »Na, einerseits werde ich ständig von irgendwelchen Leu-
    ten angesprochen, andererseits pflegen Bobbys Zeugen sich
    ständig in Luft aufzulösen, daher dürfte es sich unterm Strich
    so ziemlich ausgleichen. Ward …«
    »Ich soll dir einen Gefallen tun.«
    »Eigentlich zwei.«
    Littell lehnte sich zurück: »Ich höre –«
    »Helen fliegt heute nach Chicago«, sagte Boyd. »Mit United,
    Flug 84, von New Orleans nach Midway. Sie kommt um 17
    Uhr 10 an. Könntest du sie abholen und ins Hotel bringen?«
    »Und ob. Und ich lad’ sie zum Essen ein. Jesus, das
    kommt auf den letzten Drücker, ist aber großartig.«
    Boyd lachte: »Du kennst ja Helen, mit ihren plötzlichen
    Anfällen von Reiselust. Ward, kannst du dich noch an Ro-
    land Kirpaski erinnern?«
    »Kemper, ich habe den Mann vor drei Tagen gesehen.«
    »Ja. Nun hält er sich theoretisch in Florida auf, aber ich
    scheine ihn nicht ausfindig machen zu können. Er hätte bei
    Bobby anrufen und über Hoffas Sun-Valley-Pläne Bericht
    erstatten sollen, hat aber nicht angerufen und hat gestern
    abend das Hotel verlassen und ist nicht zurückgekommen.«
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    »Soll ich bei ihm zu Hause vorbeischauen und mit seiner
    Frau reden?«
    »Wenn es dir nichts ausmacht. Wenn du was Wichtiges
    findest, hinterlaß mir eine verschlüsselte Nachricht bei der
    Washingtoner Kommunikationszentrale. Ich hab’ noch kein
    Hotel hier, aber ich werde nachfragen, ob du angerufen hast.«
    »Wo wohnt sie?«
    »818 South Wabash. Roland ist wahrscheinlich mit einer
    Mieze abgetaucht, aber eine Nachfrage, ob er sich zu Hause
    gemeldet hat, kann nicht schaden. Und noch was, Ward.«
    »Schon gut. Ich weiß, für wen du arbeitest, und lass’ mir
    nicht in die Karten schauen.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen. Übrigens – ich habe heute jemanden
    gesehen, der ein genauso guter Schauspieler ist wie du.«
    »Das gibt es nicht«, sagte Boyd.
    Mary Kirpaski zog ihn hastig ins Haus. Es war vollgestopft
    mit Möbeln und überheizt.
    Littell legte den Mantel ab. Die Frau schubste ihn fast
    in die Küche.
    »Roland ruft sonst jeden Abend an. Er hat mir gesagt,
    wenn er auf dieser Reise nicht anruft, soll ich mich an die
    Behörden wenden und ihnen sein Notizbuch zeigen.«
    Littel nahm den Geruch von Kohl und Siedefleisch wahr.
    »Ich bin kein Mitglied des McClellan-Untersuchungsaus-
    schusses, Mrs. Kirpaski. Ich habe nicht eigentlich mit Ihrem
    Mann zusammengearbeitet.«
    »Aber Sie sind mit Mr. Boyd und Mr. Kennedy bekannt.«
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    »Ich kenne Mr. Boyd. Er hat mich gebeten, bei Ihnen
    vorbeizuschauen.«
    Sie hatte die Fingernägel bis aufs Blut abgekaut. Ihr Lip-
    penstift war verschmiert.
    »Roland hat gestern nacht nicht angerufen. Er hat dieses
    Notizbuch über Mr. Hoffas Aktivitäten geführt und es nicht
    nach Washington mitgenommen, weil er sich vor der Aussage
    mit Mr. Kennedy unterhalten wollte.«
    »Was für ein Notizbuch?«
    »Darin sind Anrufe von Mr. Hoffa aus Chicago verzeich-
    net, samt Datum und allem. Roland hat gesagt, daß er die
    Telefonrechnungen eines Freundes von Mr. Hoffa gestohlen
    hat, weil Mr. Hoffa Angst hatte, Ferngespräche vom Hotel
    aus zu

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