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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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gab nicht viel
    aufzuräumen.
    »An die Arbeit«, sagte Pete.
    Fulo zerschlug die Zähne zu Pulver. Pete brannte mit einer
    heißen Kochplatte die Fingerabdrücke weg.
    Fulo pulte die Geschosse aus der Wand und spülte
    sie im Klo weg. Pete fackelte die Flecken auf dem Fuß-
    boden kurz ab – jeder Spektrographentest würde nega-
    tiv ausfallen.
    Fulo nahm die Wohnzimmervorhänge herunter und
    wickelte sie um die Leichen. Die Austrittswunden waren
    verschorft – da sickerte kein Blut durch.
    Chuck Rogers erschien. Fulo bezeichnete ihn als kompe-
    tent und vertrauenswürdig. Sie warfen die Kadaver in seinen
    Kofferraum.
    »Wer bist du?« fragte Pete.
    »Erdöl-Geologe«, sagte Chuck. »Außerdem besitze ich
    eine Pilotenlizenz und bin professioneller Antikommunist.«
    »Auf wessen Rechnung?«
    »Der Vereinigten Staaten von Amerika«, sagte Chuck.
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    Chuck war nach Rumfahren zumute. Pete hielt das für eine
    gute Idee – er stand auf Miami genauso wie seinerzeit auf L. A.
    Sie fuhren durch die Gegend. Fulo warf die Leichen an
    einer einsamen Stel e des Bal Harbor Causeway hinaus. Pete
    zündete sich eine Zigarette an der anderen an und genoß
    die Landschaft.
    Er mochte die großen, hellen Häuser und den großen,
    hellen Himmel – Miami kam ihm vor wie eine riesige
    Wasserstoffblonde. Er mochte den leeren Raum zwischen
    den eleganten Vierteln und den Slums. Er mochte die Pro-
    vinzpolizisten, die hier auf Streife gingen – die Polizisten
    sahen aus, als ob sie ständig hinter aufsässigen Niggern
    her wären.
    »Castros ideologische Ausrichtung ist völlig unbestimmt«,
    sagte Chuck. »Erst sagt er was ganz Pro-Amerikanisches,
    dann was ganz Pro-Kommunistisches. Meine Freunde im
    Geheimdienst bereiten sich darauf vor, ihn zu kippen, falls
    er sich als Roter entpuppt.«
    Sie fuhren zur Flagler zurück. Der Taxistand wurde von
    bewaffneten Männern bewacht – Bullen außer Dienst, voll-
    gefressene, grobschlächtige Männer.
    Chuck winkte ihnen zu. »Jimmy nimmt sich der örtlichen
    Polizeitruppe aufs herzlichste an. Er hat eine Phantomge-
    werkschaft gegründet, in der praktisch jeder zweite Bulle
    dieses Bezirks einen schönen Phantomjob mit einem schönen
    Gehaltsscheck hat.«
    Ein Junge knal te ihnen ein Flugblatt auf die Windschutz-
    scheibe. Fulo übersetzte ein paar Slogans – lauter kommu-
    nistische Platitüden.
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    Steine schlugen gegen das Auto. »Das geht zu weit«, sagte
    Pete. »Bringen wir Fulo wo unter.«
    Rogers hatte sich in einer Latinopension eingemietet. Jeder
    Zentimeter Boden war von Funkzubehör und Haßpamph-
    leten bedeckt.
    Fulo und Chuck entspannten sich bei einem Bier. Pete
    schaute sich die Titel der Pamphlete an und lachte.
    »Kreml in jüdischer Hand!« – »Fluoridierung: eine Ver-
    schwörung des Vatikan?« – »Rote Gewitterwolken am Ho-
    rizont – die Antwort eines Patrioten.« – »Wieso sich nicht-
    weiße Rassen übermäßig vermehren: Eine wissenschaftliche
    Erklärung.« – »Proamerikanische Kontrolliste: Bist du ROT
    oder rot-weiß-blau?«
    »Chuck«, sagte Fulo, »ein bißchen eng hier drinnen.«
    Rogers spielte mit dem Kurzwellenempfänger. Eine Haß-
    tirade brach los: jüdische Bankiers blablabla.
    Pete schaltete aus. Das Gerede verlor sich.
    Chuck lächelte: »Auf den Geschmack an der Politik
    kommst du erst allmählich. Du kannst die gesamte Welt-
    lage nicht auf einmal begreifen.«
    »Ich müßte dich mal Howard Hughes vorstellen. Der ist
    genauso verrückt wie du.«
    »Hältst du Antikommunismus für verrückt?«
    »Ich glaube, daß er gut ist fürs Geschäft, und was immer
    fürs Geschäft gut ist, ist mir recht und billig.«
    »Keine besonders fortschrittliche Haltung, wenn du mich
    fragst.«
    »Denk, was du willst.«
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    »Tu’ ich. Ich weiß genau, daß du dich fragst, wer, um
    Himmels willen, dein Helfershelfer war. Schließlich haben
    wir in unserer kurzen Bekanntschaft ein paar ungewöhnliche
    gemeinsame Erfahrungen gemacht.«
    Pete lehnte sich ans Fenster. Unten auf der Straße fiel
    ihm kurz ein Polizeiwagen auf.
    »Ich nehme an, du bist ein CIA-Mitarbeiter. Du hast
    den Auftrag, dich bei den Kubanern umzuhören, solange
    niemand genau weiß, wie Castro sich entscheidet.«
    Fulo war empört. »Fidel wird sich für die Vereinigten
    Staaten von Amerika entscheiden.«
    Chuck lachte. »Einwanderer sind die besten Amerikaner.
    Das solltest du doch wissen, Pete? Du bist doch irgend so
    ein Franzmann, nicht?«
    Pete ließ die Daumen knacken, Rogers

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