Ein amerikanischer Thriller
zuckte zusammen.
»Geh du mal davon aus, daß ich ein hundertprozentiger
Amerikaner bin, der weiß, was gut ist fürs Geschäft.«
»War nicht bös gemeint. An deinem Patriotismus hab’
ich nie gezweifelt.«
Pete hörte ein Flüstern vor der Tür. Sie schauten sich an
– Chuck und Fulo schalteten schnell. Die draußen hatten
Gewehre dabei: das hörte er an den Abzugsgeräuschen.
Er ließ seine Waffe hinter ein paar Pamphlete fal en. Fulo
und Chuck hoben die Hände.
Polizisten in Zivil traten die Tür ein. Die Gewehrkolben
schräg vor dem Körper, stürmten sie das Zimmer.
Pete ging bei einer leisen Berührung zu Boden. Fulo und
Chuck entschieden sich für die harte Tour und wurden mit
wuchtigen Hieben auf den Kopf besinnungslos geschlagen.
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»Der große Kerl tut nur so«, sagte ein Bul e. »Dem können
wir abhelfen«, sagte ein anderer.
Hartgummikolben droschen auf ihn ein. Pete rollte die
Zunge zusammen, um sie sich nicht versehentlich abzubeißen.
Als er wieder zu sich kam, trug er Handschellen und Fuß-
ketten. Das Holz der Stuhllehne riß ihm den Rücken auf;
in seinem Kopf spielte jemand ein Schlagzeugsolo.
Das Licht brannte ihm in den Augen. Dem einen Auge –
herabhängende Hautfetzen raubten ihm die Hälfte der Sicht.
Er konnte drei Bul en ausmachen, die um einen festverbolzten
Tisch herumhockten.
Trommelwirbel gingen hinter den Ohren los. Eine Atom-
explosion schoß ihm das Rückgrat rauf und runter.
Pete spannte die Arme an und zerriß die Handschel enkette.
Zwei Bullen pfiffen anerkennend. Der dritte Bulle
applaudierte.
Sie hatten ihm die Beine doppelt gefesselt – er konnte
ihnen kein Da capo bieten.
Der Oberbulle schlug die Beine übereinander. »Wir ha-
ben einen anonymen Tip bekommen, Mr. Bondurant. Einer
von Mr. Machados Nachbarn hat gesehen, wie Mr. Adolfo
Herendon und Mr. Armando Cruz-Martin Mr. Machados
Haus betreten haben, und einige Stunden später hat er Ge-
räusche gehört, die wie Schüsse klangen. Einige Stunden
später erscheinen Sie und Mr. Rogers, und zwar getrennt.
Sie verlassen gemeinsam mit Mr. Machado das Haus, wo-
bei sie zwei große, in Vorhänge gewickelte Bündel tragen,
und der Nachbar schreibt sich Mr. Rogers’ Autonummer auf.
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Wir haben Mr. Rogers’ Wagen untersucht und dabei eini-
ge Spuren sichergestellt, die wie Hautfetzen aussehen, und
sind nun begreiflicherweise sehr interessiert, was Sie dazu
zu sagen haben.«
Pete pappte seine Augenbraue dahin, wo sie hingehörte.
»Stellen Sie mich unter Anklage, oder lassen Sie mich frei.
Sie wissen, wer ich bin und wer meine Bekannten sind.«
»Wir wissen, daß Sie mit Jimmy Hoffa bekannt sind. Wir
wissen, daß Sie ein Kumpel von Mr. Rogers, Mr. Machado
und anderen Tiger Kab-Fahrern sind.«
Pete sagte: »Stellen Sie mich unter Anklage, oder lassen
Sie mich frei.«
Der Bulle warf ihm Zigaretten und Zündhölzer in den
Schoß.
Bulle Nr. 2 kam dicht an ihn heran: »Du denkst
wahrscheinlich, daß Jimmy Hoffa jeden Polizisten in der
Stadt gekauft hat, aber glaub mir, mein Sohn, dem ist
nicht so.«
»Stel en Sie mich unter Anklage, oder lassen Sie mich frei.«
»Mein Sohn, du strapazierst meine Geduld.«
»Ich bin nicht dein ›Sohn‹, du schwule Sau.«
»Junge, wenn du das Mundwerk so aufreißt, hast du gleich
ein paar Ohrfeigen weg.«
»Wenn du mich schlägst, ist es um deine Augen geschehen.
Zwing mich nicht zum Beweis.«
Bulle Nr. 3 versuchte es auf die sanfte Tour: »Immer mit
der Ruhe, immer mit der Ruhe. Mr. Bondurant, Sie wissen,
daß wir Sie 22 Stunden ohne Anklage festhalten können.
Sie wissen, daß Sie wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung
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haben und medizinische Versorgung brauchen könnten. Wa-
rum wollen Sie nicht –«
»Gestatten Sie mir meinen Anruf, stellen Sie mich unter
Anklage, oder lassen Sie mich frei –«
Der Oberbulle verschränkte die Hände im Nacken. »Ih-
rem Freund Rogers haben wir einen Anruf gestattet. Er hat
dem Gefängniswärter ein Ammenmärchen erzählt über seine
ausgezeichneten Beziehungen zur Regierung und dann einen
gewissen Mr. Stanton angerufen. Wen wollen Sie anrufen,
Jimmy Hoffa? Glauben Sie allen Ernstes, daß Onkel Jimmy
Kaution für Sie stellt bei einer Anklage wegen Doppelmords
und dann alle mögliche üble Publicity am Hals hat, die er
gar nicht brauchen kann?«
Eine Atombombe explodierte in seinem Nacken. Pete fiel
beinahe in Ohnmacht.
Bulle Nr. 2 seufzte: »Der Junge ist zu
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