Ein amerikanischer Thriller
benebelt, um zu
kooperieren. Gönnen wir ihm ein bißchen Ruhe.«
Er fiel in Ohnmacht, kam zu sich, fiel wieder in Ohnmacht.
Sein Atombomben-Kopfschmerz flaute zu Dynamit-Kopf-
schmerz ab.
Er las die Kritzeleien an den Wänden. Er bewegte den
Hals, um ihn beweglich zu halten. Er brach den Weltrekord
im Wasserhalten.
Er analysierte die Lage.
Fulo bricht zusammen oder nicht. Chuck bricht zusam-
men oder nicht. Jimmy stellt Kaution oder läßt sie im Stich.
Viel eicht ist der Staatsanwalt schlau: Ein Mord unter Latinos
bringt einen auf der Karriereleiter nicht weiter.
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Er konnte Mr. Hughes anrufen. Mr. Hughes konnte
Mr. Hoover anrufen – damit wäre er die Scheiße los.
Er hatte Hughes gesagt, er sei drei Tage weg. Hughes war
mit der Reise ohne weiteres einverstanden gewesen, weil die
Kennedy-Geschichte sich als Rohrkrepierer erwiesen hatte. Bei
Joe und Bobby waren ihm die Eier zu Erdnüssen geschrumpft.
Und ihn hatte Ward J. Littell geohrfeigt.
Womit der Arsch sein Todesurteil unterschrieben hatte.
Gail war weg. Die Jack-K.-Nummer hatte sich in nichts
aufgelöst.
Hoffa kochte vor Haß auf die Kennedys – und wie.
Hughes war nach wie vor auf Klatsch und Tratsch versessen
und drauf aus, einen neuen Skandaljäger für Hush-Hush
zu finden.
Pete las, was so an den Wänden stand. Eindeutig bester
Spruch: »Miamis Polizisten lutschen Nashornschwänze.«
Zwei Männer traten ein und zogen Stühle heran. Ein
Wärter schloß ihm die Fußkette auf und verließ hastig die
Zelle.
Pete stand auf und streckte sich. Die Verhörzel e schwankte
und kreiste.
»Mein Name ist John Stanton«, sagte der jüngere Mann,
»und das ist Guy Banister. Mr. Banister war beim FBI und
kurzzeitig Stellvertretender Polizeichef von New Orleans.«
Stanton war mager und hatte blaßblondes Haar. Banister
wirkte aufgeschwemmt und hatte einen Bierbauch.
Pete zündete sich eine Zigarette an. Das Inhalieren ver-
stärkte das Kopfweh. »Ich höre.«
Banister grinste. »Sie haben seinerzeit dieses Bürgerrechts-
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problem gehabt. Sind von Kemper Boyd und Ward Littell
festgenommen worden, stimmt’s?«
»Das wissen Sie verdammt gut.«
»Ich hab’ mal das FBI-Büro von Chicago geleitet und
Littell stets für einen Schwächling gehalten.«
Stanton hockte sich rittlings auf einen Stuhl. »Aber Kem-
per Boyd ist ein anderes Kaliber. Sehen Sie, Pete, er ist zum
Tiger Kab-Stand gegangen und hat dort ihr Fahndungsfoto
rumgereicht. Worauf einer der Männer das Messer gezogen
hat, und Boyd hat ihn ziemlich spektakulär entwaffnet.«
»Boyd hat Klasse«, sagte Pete. »Und da das immer mehr
ein Einstellungsgespräch zu werden scheint, erkläre ich gern,
daß ich ihn für so ziemlich al es uneingeschränkt empfehlen
kann, was mit Verbrechensbekämpfung in Zusammenhang
steht.«
Stanton lächelte. »Was das angeht, stehen auch Sie alles
andere als schlecht da.«
Banister lächelte. »Sie haben eine Lizenz als Privatdetek-
tiv. Sie waren mal Stellvertretender Sheriff. Sie sind How-
ard Hughes’ rechte Hand und kennen Jimmy Hoffa, Fulo
Machado und Chuck Rogers. Mit derartigen Referenzen
können Sie sich sehen lassen.«
Pete drückte die Zigarette an der Wand aus. »Was Re-
ferenzen angeht, ist die CIA auch nicht zu verachten. Da
kommen Sie doch her, oder?«
Stanton stand auf. »Sie können gehen. Weder gegen Sie
noch gegen Rogers oder Machado wird Anklage erhoben
werden.«
»Aber wir bleiben in Verbindung?«
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»Nicht direkt. Aber es kann sein, daß ich Sie mal um
einen Gefallen bitte. Selbstverständlich gegen angemessenes
Entgelt.«
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14
(New York City, 5. 1. 59)
Die Suite war grandios. Joe Kennedy hatte sie dem Hotel
schlicht abgekauft.
Die hundert Menschen vermochten den großen Saal
nur zur Hälfte zu füllen. Durch das Panoramafenster hat-
te man einen herrlichen Blick über den Central Park im
Schneesturm.
Jack hatte ihn eingeladen. Er hatte gemeint, die Partys
seines Vaters im Carlyle dürfe man sich nicht entgehen lassen
– ganz abgesehen davon, daß Bobby mit ihm reden wollte.
Jack hatte gesagt, es seien Frauen da. Jack hatte gesagt,
Lyndon Johnsons Rotschopf käme auch.
Kemper beobachtete, wie Cliquen zueinanderfanden und
auseinandergingen. Die Party wirbelte an ihm vorbei.
Der alte Joe stand neben seinen pferdegesichtigen Töch-
tern. Peter Lawford dominierte eine Männergruppe. Jack
spießte gemeinsam mit Nelson Rockefeller Cocktailshrimps
auf Zahnstocher
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