Ein amerikanischer Thriller
Arbeit
zu leisten.
KB: Sie haben ihm letztes Jahr einen gehörigen Schre-
cken eingejagt, Sir. Er hat nur noch seinen Pensi-
onsanspruch im Sinn. Wie ich Ihnen sagte, trinkt
er ziemlich viel und wird von der Affäre mit Helen
Agee stark in Anspruch genommen.
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JEH: Apropos »Affären«: Wie geht Ihre Liaison mit
Miss Laura Hughes voran?
KB: Ich würde das kaum als Liaison bezeichnen, Sir.
JEH: Mr. Boyd, Sie sprechen mit dem größten Bluff-
künstler und Fintenerfinder der Welt. So gut Sie auf
diesem Gebiet sind, und Sie sind brillant, ich bin
besser. Sie ficken Laura Hughes, und ich bin über-
zeugt, Sie würden sämtliche Kennedy-Schwestern
und die alte Rose selber ficken, wenn Sie auch nur
ansatzweise der Überzeugung wären, Sie könnten
sich damit bei Jack einschmeicheln. Also. Und nun
würde mich interessieren, was Miss Hughes über
die Familie zu berichten weiß.
KB: Sie beschränkt ihre Anekdoten auf ihren Vater, Sir.
Was ihren Vater und seine Freunde angeht, kann
sie recht ausfällig werden.
JEH: Weiter.
KB: Offensichtlich haben Joe und sein alter Freund Ju-
les Schiffrin in den 20er Jahren illegale Einwanderer
aus Mexiko über die Grenze geschmuggelt. Als Joe
das RKO-Studio gehörte, setzten sie die Männer als
Hilfskräfte beim Kulissenbau ein. Joe und Schiff-
rin mißbrauchten die Frauen sexuell, vermittelten
ihnen Domestikenjobs, nahmen ihnen die Hälfte
ihres Arbeitslohns für Pension und Unterkunft ab
und zeigten sie daraufhin bei der Grenzpolizei an,
um sie depostieren zu lassen. Schiffrin nahm einige
der Frauen nach Chicago mit und eröffnete dort ein
Bordell, das ausschließlich Gangster und Politiker
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bediente. Laura sagt, daß Joe in dem Puff heimlich
einen Film drehte, der Senator Huey Long zeigt und
zwei mexikanische Zwerginnen mit Riesenbrüsten.
JEH: Miss Hughes erzählt sehr anschaulich. Was sagt
sie über die Brüder?
KB: Da hält sie sich sehr zurück.
JEH: Genau wie Sie.
KB: Ich mag die beiden, das stimmt.
JEH: Ich fürchte, Sie haben lhrem Verrat Grenzen ge-
setzt. Ich fürchte, Sie wissen gar nicht, wie sehr
Sie von der Familie eingenommen sind.
KB: Ich halte die Dinge getrennt, streng separiert, Sir.
JEH: Ja, das glaube ich Ihnen gern. Kommen wir zur
Abteilung kubanische Emigranten. Sie haben mir
seinerzeit zu verstehen gegeben, daß Sie Zugang
zu geheimdienstlichen Informationen über Exilku-
baner haben?
KB: Allerdings, Sir. Ich schicke Ihnen bald einen aus-
führlichen Bericht.
JEH: Laura Hughes muß ganz schön kostspielig sein.
KB: Sir?
JEH: Tun Sie nicht so naiv, Kemper. Die CIA hat Sie
rekrutiert, das liegt auf der Hand. Drei Gehalts-
schecks, du lieber Gott.
KB: Sir, ich halte das alles getrennt.
JEH: Das tun Sie sicherlich, und ich will Ihnen gewiß
nicht Ihre Schubfächer durcheinanderbringen. Schö-
nen Tag, Mr. Boyd.
KB: Schönen Tag, Sir.
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DOKUMENTENEINSCHUB: 4. 8. 59. Hush-Hush-Mit-
arbeiter-Bericht. Lenny Sands an Pete Bondurant:
Pete,
eigenartig, aber jeder Homo im Lande scheint mir
heutzutage in den Hintern kneifen zu wollen, was
um so bemerkenswerter ist, weil ich auf einigen ziem-
lich spießigen Bühnen aufgetreten bin. Wie du weißt,
habe ich für Sal D’Onofrio meine Italo-Nummer abge-
zogen. Wir sind in Reno, Vegas, Tahoe, Gardena und
sogar auf einigen Vergnügungsdampfern mit Glücks-
spielbetrieb auf dem Lake Michigan aufgetreten. Mir
sind jede Menge Schwuchteln über den Weg gelaufen,
eine Schwadron von Schwuchteln. 1. Delores’ Drive-In,
Ecke Wilshire/La Cienega in L. A., stellt ausschließlich
schwule Kellner ein, die sich als männliche Prostitu-
ierte was dazuverdienen. Ein häufiger Kunde ist Adlai
(Lay?) Stevenson, zweimaliger Präsidentschaftskandi-
dat mit rötlicher (rosa?) Gesinnung, was Mr. Hughes
wahrscheinlich mißbilligt. 2. Dave Garroway von der
»Today Show« ist kürzlich hopsgenommen worden,
weil er am Times Square junge Burschen aufgeris-
sen hat. Die Geschichte wurde vertuscht, aber »Dave
The Slave«, wie er in Schwulenkreisen genannt wird,
ist kürzlich in einem Männerbordell bei Vegas gese-
hen worden. 3. Ich habe in Tahoe die Bekanntschaft
eines ehemaligen Gefreiten der Marines gemacht. Er
behauptet, einen Artillerie-Sergeanten zu kennen, der
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von Camp Pendleton aus ein Schwuchtelerpresserunter-
nehmen betreibt. Das funktioniert so: Gutaussehende
junge Uniformträger schwärmen in Silverlake (in den
lauen Bergen?) & am Sunset
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