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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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einsprang. Es würde mir helfen, die Gedanken an das zu verdrängen, was in der U-Bahn passiert war. Ich konnte mich unter die anderen Kreaturen der Nacht mischen, die rauchige Clubs mit dunkelhaarigen Jazzsängerinnen liebten. Möglicherweise konnte ich ja auch mehr über die Jäger in Erfahrung bringen und darüber, wie ich am besten einem ähnlichen Schicksal wie dem, das Ralph ereilt hatte, aus dem Weg ging. Vielleicht würde ich ja sogar die wahre Geschichte hinter dem rätselhaften Monsieur de Bennicoeur herausfinden.
    Die wichtigste Frage war jedoch: Gaben Vampire großzügig Trinkgeld?
     
    Mit den Kleidern hatte die nette Zelda mir auch ihren Beutel mit Make-up da gelassen. Nachdem ich einen leuchtend roten Lippenstift aufgelegt hatte, schienen die Ärgernisse des Tages langsam zu verblassen. Zumindest konnte ich alle unerfreulichen Gedanken unterdrücken, während ich mich auf mein leicht durchsichtiges Spiegelbild konzentrierte, als ich meine Kriegsbemalung auftrug. Doch als ich fertig war, kehrten die Erinnerungen sofort wieder.
    Der arme Quinn. Jedes Mal, wenn ich an die Ereignisse dachte, lief mir ein Schauer über den Rücken. Warum konnte ich nicht kaltherziger sein? Vielleicht kam das noch, aber im Moment hatte ich das Gefühl, als hätte ich bei einem Mord geholfen oder ihm zumindest Vorschub geleistet.
    Nach ein paar Minuten verließ ich das Büro und suchte in dem dunklen Club nach Thierry, aber er war nirgendwo zu sehen. Keine Überraschung. Ich fühlte mich immer noch etwas verlegen wegen dem, was zuvor geschehen war. Ich wusste nicht, ob mir das spontane Handgelenksaugen oder das anschließende
Lippensaugen peinlicher war. Es war ein Kopfan-Kopf-Rennen.
    Aber ich wollte trotzdem unbedingt mit ihm reden. Wenn ich schon servieren sollte, wollte ich wenigstens, dass sich der Zeitaufwand lohnte. Ich wollte mit meiner Ausbildung auf der Stelle beginnen. Schließlich hatte ich keine Zeit zu verschwenden, vor allem, nachdem ich mich heute Nachmittag in eine so unglückliche Situation gebracht hatte.
    Barry schlenderte auf mich zu. Er trug einen ähnlichen Smoking wie den, den er letzte Nacht getragen hatte, nur steckte diesmal eine rote Rose in seinem Revers. Er lächelte sein etwas herablassendes Lächeln, das seine winzigen Reißzähne entblößte.
    »Guten Abend, Sarah«, sagte er trocken und relativ uninteressiert.
    »Tagchen«, antwortete ich. »Also, hier bin ich, bereit einzuspringen und auszuhelfen. Nur für heute Nacht allerdings. Sagen Sie mir einfach, was ich tun soll.«
    Ich gab ihm praktisch eine Vorlage, forderte ihn heraus, etwas Grobes, Unhöfliches zu erwidern, aber entweder überstieg diese Einladung seinen Horizont, oder er war einfach nicht in der Stimmung, Spielchen mit mir zu spielen. Ehrlich gesagt war auch ich nicht in der richtigen Laune dafür.
    »Ich glaube nicht, dass heute viel zu tun ist. Halten Sie sich einfach für unsere Gäste bereit. Wir haben eine sehr übersichtliche Speisekarte, weil die meisten Leute nur Getränke bestellen – die meisten von uns können keine festen Speisen zu sich nehmen...«
    »Ach, tatsächlich nicht?«, fiel ich ihm ins Wort. »Das dürfte es wohl erklären.«
    Er sah mich verwirrt an. »Was erklären?«

    »Meinen mangelnden Appetit. Gut zu wissen, dass das für Vampire normal ist.«
    Er räusperte sich. »Ja, das ist völlig normal. Jedenfalls, wie ich sagte, bevor Sie mich so unhöflich unterbrochen haben – George wird Ihnen heute helfen, aber er kann nicht vor elf Uhr abends anfangen. Ich habe versucht, ihn früher herzubestellen, aber er ist nicht an sein Telefon gegangen.«
    »Ich glaube, das kriege ich schon hin.« Ich sah mich in dem leeren Club um. »Wo ist übrigens Thierry? Ich muss mit ihm reden.«
    Barrys Miene verfinsterte sich. »Der Meister kümmert sich zurzeit um andere Geschäfte. Er kehrt bald zurück.«
    Ich musterte ihn stirnrunzelnd. »Warum nennen Sie ihn eigentlich Meister? Das klingt irgendwie so... förmlich.«
    Er seufzte ergeben. »Wie ich ebenfalls bereits sagte, zeigt dieser Titel meinen Respekt. Er ist der Älteste unserer Art, mit dem ich persönlich bekannt bin, und ich nenne ihn Meister...«, er suchte kurz nach der richtigen Formulierung, »weil er schlichtweg so genannt wird.«
    »Ah, verstehe. Und was trinkt er für gewöhnlich?«
    »Wie bitte?«
    »Als Sie ihm neulich sein Getränk serviert haben, haben Sie ihm seinen üblichen Drink gebracht. Was ist es? Ich sollte so etwas wissen, damit ich ihn

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