Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
versuchte mir meinen Ekel nicht anmerken zu lassen. »Das klingt ja wirklich hübsch.«
»Du hast gefragt.« George zuckte mit den Schultern. »Wo ist der Boss? Ich wollte ihn um eine Gehaltserhöhung bitten, und jetzt, wo Ralph ausfällt, ist das eventuell genau der richtige Moment zu betonen, wie sehr er mich braucht.«
»Er ist unterwegs«, informierte ich ihn. »Sollte bald zurück sein. Ich muss auch mit ihm reden. Und zwar bald.«
Er betrachtete mich. »Honey, du hast gerade erst angefangen. Ich bekomme die Gehaltserhöhung zuerst, okay?«
Ich wollte ihm gerade klarmachen, dass ich nicht vorhatte, um ein paar Dollar extra zu feilschen, hielt es jedoch der Mühe nicht für wert. »Klar, wie du meinst.«
Zelda stellte die Drinks auf ein rundes Tablett. »Bring sie ihnen und sag Timothy, dass er sie trinken und dann verschwinden soll, bevor Thierry wieder da ist.«
Ich schluckte. »Ich weiß nicht, ob ich mich dabei wohlfühle.«
Sie blinzelte mich an. »Hast du Thierry jemals erlebt, wenn er wütend ist?«
»Du nennst ihn auch nicht Meister, hm?«
»Ich bin zu alt, um irgendjemanden Meister zu nennen. Beantworte meine Frage. Hast du ihn jemals wütend erlebt?«
Ich dachte an seine Reaktion letzte Nacht, als ich seinen Selbstmordversuch erwähnt hatte. Die Wut und Brutalität, die in seinen silbernen Augen aufgeblitzt war. »Wird er dann grün und schuppig wie Hulk?«
»Schlimmer«, meinte George.
Ich schnappte mir das Tablett mit den Getränken und ging zu Tisch zwölf. Ich wollte nicht unhöflich sein, aber bei Gott, ich war durchaus fähig dazu. Ich war sogar ziemlich gut darin. Vermutlich würde ich an diesem Tisch heute kein Trinkgeld einstreichen.
»Timothy, richtig?«, fragte ich, als ich den Drink vor ihm hinstellte.
Er lächelte mich an. »Richtig. Sie sind neu hier, stimmt’s?«
»Ja. Ich bin Sarah.«
Seine Freundin gab ein unfreundliches Knurren von sich.
Immer locker bleiben, Süße, dachte ich. Ich versuch absolut nicht, deinen Kerl anzumachen.
Ich stellte das Glas mit Wodka vor sie. »Diese Drinks gehen aufs Haus, okay?«
»Wirklich?« Timothy sah mich überrascht an. »Vielen Dank. Aus welchem Anlass?«
»Der Anlass ist, dass Sie hier verschwinden, sobald Sie ihre Drinks gekippt haben.«
»Wie bitte?«
»Für wen zum Teufel halten Sie sich?«, fuhr mich die Freundin an.
Ich klemmte mir das Tablett unter meinen linken Arm. »Ich bin das Mädchen, das zwischen euch beiden und einem schmerzhaften Rauswurf steht. Man hat euch gesagt, dass ihr nicht mehr kommen sollt.«
»Das hier ist ein freies Land.« Timothys Stimme wurde eine Spur lauter.
»Vielleicht da draußen.« Ich deutete mit dem Kinn zur Tür. »Hier drin spielt ihr nach unseren Regeln.«
»Du Miststück!«, spie mir die Freundin ins Gesicht.
Ich drehte mich zu ihr herum. »Sperr die Lauscher auf, du Gruftie, ich will keinen Ärger. Glaub mir, ich hatte heute schon so viel davon, dass er für eine lange Zeit reicht. Also trinkt aus und verschwindet von hier.«
Sie kniff die Augen zusammen. »Du kannst mich mal!«
»Ja.« Ich grinste sie an. »Das würde dir gefallen, was?«
Dieser Kommentar brachte mir einen Wodka pur ein, fein säuberlich über mein Gesicht verteilt.
Ich wischte mir die Augen und wusste im selben Moment, dass mein so mühsam aufgetragenes Make-up verlief. »Du hast mir gerade doch nicht etwa einen Drink ins Gesicht gekippt, nein?«
Wir hatten die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Vampire in unserem Teil des Clubs. Ich versuchte ihre sensationslüsternen Blicke zu ignorieren.
Das Mädchen stand auf und baute sich trotzig vor mir auf. »Du schmeißt uns hier nicht raus. Wir bleiben.«
»Melanie...«, Timothys Stimme klang warnend.
»Komm schon«, forderte Melanie mich höhnisch auf. »Versuch doch, mich rauszuwerfen, du blutsaugendes Miststück.«
Sie ging nach dem ersten Kinnhaken zu Boden. Ich hatte
nicht mal vorgehabt, zuzuschlagen. Meine Faust schien aus eigenem Antrieb zu handeln. Der Wodka war schuld … Der Wodka, der gerade von meinem Kinn heruntertropfte.
»Sarah.«
Das Wort ließ mich wie festgefroren innehalten. Es klang weder drohend noch tadelnd, sondern eher gelassen. Viel zu gelassen. Ich versuchte mir das Gesicht mit meinem Ärmel abzuwischen, bevor ich mich umdrehte. Thierry stand zwei Meter hinter mir. Die Arme hatte er vor seiner Brust verschränkt.
Ich zuckte mit den Schultern. »Sie hat es sich selbst zuzuschreiben.«
Er antwortete nicht, sondern blickte auf das
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