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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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recht in der Annahme, dass wir in der Karosse des Marquess entführt werden?“, flüsterte sie im verschwörerischen Tonfall.
    Drake nickte übellaunig. „Ja. Der Marquess der Arroganz ruft uns zu sich.“
    Eloise blickte in Drakes finsteres Gesicht. „Was bedeutet das?“
    „Es bedeutet, dass Devon den Mund nicht halten konnte und ich ihm dafür den Hals umdrehen werde.“
    Eloise zupfte ihre Handschuhe zurecht. Dieser Tag war voller Überraschungen - vorwiegend unerfreulicher Natur. Sie seufzte. „Eine Einberufung zu einer Familienkonferenz, also. Hoffentlich bin nicht ich der Grund für Unstimmigkeiten?“
    Drake wechselte unvermutet die Seite, setzte sich neben sie und lächelte ihr aufmunternd zu. „Meine Geschwister und ich haben Differenzen, seit ich denken kann. Grayson ist der geborene Schauspieler und neigt zu dramatischen Übertreibungen.“
    „Es wäre mir unangenehm, wenn ich zwischen dir und deiner Familie stünde“, sagte sie zögernd.
    „Überlass es getrost mir, mit dem Clan umzugehen.“ Sanft strich er mit dem Finger über den Bluterguss an ihrer Wange. „Tut es weh?“
    „Nur ein bisschen.“
    „Ich will, dass du an unserem Hochzeitstag glücklich bist.“
    „Aber wir sind noch nicht …“
    Er brachte sie mit einem innigen Kuss zum Schweigen. Sie hätte ihm Einhalt gebieten müssen, aber es war einfach zu verlockend, sich an seine starke Brust zu lehnen und all die unschönen Zwischenfälle zu vergessen, die vor diesem Moment geschehen waren. Natürlich durfte sie sich nicht bedingungslos hingeben, nicht in der fürstlichen Karosse des Marquess, argwöhnisch beäugt von einem hochnäsigen Diener, der seinem Herrn vermutlich einen exakten Bericht erstatten würde.
    Sie holte tief Atem und legte den Kopf in den Nacken. „Ist es dir wirklich ernst mit dem Heiraten?“
    „Ja.“
    Ein prickelnder Schauer durchrieselte sie, als er seine Finger über ihre Kehle gleiten ließ und weiter zu ihren Brüsten. Dieser Mann bot ihr Geborgenheit und sündiges Vergnügen zugleich. „Meinst du nicht, wir sollten eine angemessene Verlobungszeit einhalten?“, meinte sie leise.
    Er musterte sie eindringlich mit seinen blauen Augen. „Warum?“
    „Das gäbe dir Bedenkzeit“, erklärte sie. „Ich bin erst seit einer knappen Woche deine Mätresse.“
    Er legte seine Hand auf ihren Bauch. „Lange genug, um mein Kind empfangen zu haben.“
    Wieder durchströmte sie ein süßer Schauer. Damit hatte er natürlich recht. Sie waren unvorsichtig gewesen und hatten in ihrer Leidenschaft keine Verhütungsmaßnahmen getroffen. „Du bist der Sohn eines Marquess, Drake. Ich bin nur die Tochter eines kleinen Dorfrichters, die noch dazu von ihrer Familie verstoßen wurde.“
    Er zog die breiten Schultern hoch. „Habe ich dir eigentlich von schon meinem Interesse an der Wissenschaft der Rechte berichtet? Und von meinem Hang zu verstoßenen Frauen?“
    „Ich habe nur ein gesundes Rechtsempfinden“, gab sie zu bedenken und versuchte, sich ein Lächeln zu verkneifen. „Und ich weiß, wie die Leute reden. Außerdem besteht ein erheblicher Unterschied darin, eine geächtete Frau zur Mätresse zu nehmen als zur Gemahlin. Noch dazu eine nicht standesgemäße, geächtete Frau. Eine Heirat macht für dich doch alles nur komplizierter.“
    „Mag sein. Aber es geschieht ständig, dass Aristokraten ihre Geliebten heiraten. Herzöge heiraten Schauspielerinnen; Prinzen verzichten auf den Thron und heiraten Opernsängerinnen. Und mir ist die Kritik der Gesellschaft nichts Neues. Im Übrigen bin ich erwachsen genug, um zu wissen, was ich tue. Ja, ich bin mir über meine Entscheidung sehr wohl im Klaren.“
    Sie wollte ihm glauben, und wenn er seine Worte aufrichtig meinte, durfte sie das auch tun. „Was werden deine Freunde sagen?“
    Unter dem verwegenen Funkeln seines Blickes schmolzen ihre Bedenken vollends. „Sie werden vor Neid und Missgunst platzen und dich fragen, ob du eine Schwester hast. Und vermutlich werde ich gezwungen sein, ihnen den Umgang mit dir zu verbieten.“
    Eloise biss sich auf die Unterlippe, um nicht loszulachen. „Das halte ich für höchst unwahrscheinlich - die meisten Kreise werden mich meiden.“
    „Dann verlassen wir eben das Haus nicht mehr.“
    Sie schloss die Augen. Er schlang den Arm um ihre Mitte. Seine Stimme bekam einen verführerischen Klang. „Ich gebe nicht auf. Und wenn ich morgens, mittags und nachts bei Wind und Wetter unter deinem Fenster verweilen und dich so lange

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