Ein Ballnachtstraum
Armee. Und wenn uns Reporter auf die Schliche kommen, schreiben sie in den Zeitungen darüber, und Drake wird Verdacht schöpfen, dass wir ihm hinterherschnüffeln.“
Heath lachte. „Das stimmt ja auch.“
„Trotzdem gibt es keinen Grund, dass er etwas davon erfährt“, erklärte Grayson mit einem siegesgewissen Lächeln. „Zumindest noch nicht zu diesem Zeitpunkt.“
20. KAPITEL
Nachdem sie Ralph vor die Tür gesetzt hatte, konnte Eloise keinen Schlaf finden und war drei Stunden später immer noch wach, als Lady Heaton und ihr Sohn Thalia heimbrachten. Sie hörte die drei unten in der Diele reden und lachen, und dann eilte Thalia die Treppe herauf. Erst danach legte sich Eloises Unrast endlich. Ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen galt nicht ihrem Peiniger Ralph, sondern ihrem Retter Drake. Er wollte ihr am nächsten Morgen einen Besuch abstatten, wobei sie befürchtete, er könne nach all den Ereignissen des Abends die Verabredung vergessen haben.
Wenn nicht, würde er eine endgültige Antwort von ihr fordern, und ihre Bedenken schwanden mit jeder Stunde. Er war ihr ohne Zögern zu Hilfe geeilt, und nun war der Zeitpunkt gekommen, seinen Antrag anzunehmen oder abzulehnen. Er würde sie vor Ralphs Zudringlichkeiten schützen; allerdings war sie nicht sicher, ob sie je den Mut aufbringen würde, ihm diesen folgenschweren Abschnitt ihres Lebens anzuvertrauen.
Eine alleinstehende Frau hatte es zwar nicht leicht im Leben, aber wenn sie Drakes Angebot annahm, würde sie sich ihm völlig ausliefern und sich in anderer Hinsicht verletzbar machen. Wie immer sie sich entscheiden würde, feststand jedenfalls, dass es ihr nicht möglich wäre, ihre Gefühle für ihn zu verleugnen, was immer er als Gegenleistung für seinen Schutz von ihr erwartete.
Kurz bevor sie einschlief, beschloss sie, ihre eigenen Bedingungen an ihn zu stellen. Zunächst würde sie ihn bitten, seine Besuche in Mrs. Watsons Bordell aufzugeben. Und sie würde kein zweites Mal zulassen, dass er sie auf einem Sofa verführte, wenn ihm der Sinn danach stand.
Keine Stunde später fuhr sie erschrocken aus dem Schlaf hoch. Sie hatte zwar nichts gehört, aber der Mann in ihrem Bett war kein Traum. Genauso wenig wie ihre Nacktheit. Ihre Lider flogen auf.
Sie begegnete Drakes verhangenem Blick, in dem sie unverhohlenes Verlangen las. Er glitt mit seiner Hand sanft über ihren Rücken und ihren nackten Po. Einerseits wohlig gelöst und gleichzeitig hellwach blickte sie in sein markantes Gesicht. Wie lange befand sich der Satan schon neben ihr? Und wo in Gottes Namen war ihr Nachthemd geblieben?
Sie hatte Mühe zu sprechen, das Herz klopfte ihr bis zum Hals. „Ich dachte, Sie wollten mich morgen besuchen.“
„Ich konnte nicht länger warten.“ Er küsste sie sanft auf den Mund. „Verzeihst du mir?“
Wie könnte sie ihm nicht verzeihen? Er lag in ihrem Bett, sie fühlte sich geborgen, wobei sie sich indes nicht so glücklich fühlen dürfte. „Was ist, wenn jemand Sie bemerkt hat?“
„Alle schlafen tief“, raunte er und streichelte die verlockende Rundung ihrer nackten Hüfte. „Niemand hat mich gehört.“
Ihre Lippen bebten, als er sie erneut küsste. Mit seiner Zunge öffnete er ihre Lippen, schob gleichzeitig seine Hand zwischen ihre Schenkel und drang mit zwei Fingern in ihren erwartungsvollen Schoß. Ein kleiner Schrei entfuhr ihr bei seinem forschen Verhalten.
„Es erschien mir eine Ewigkeit, bis zum Morgen zu warten“, flüsterte er.
Eloise war schwindelig. Sie wollte alles vergessen, was an diesem Abend geschehen war, und die Wonnen, die seine Liebkosungen ihr verhießen, würden ihr dabei helfen. Er war stark und … er liebkoste sie mit seinen Fingern so gekonnt, dass sie leise zu stöhnen begann und sich schließlich der herrlichen Erlösung hingab, die sie eben noch ersehnt hatte.
Drake schloss die Augen und schwelgte im Genuss seines Triumphes, genoss es, ihren weiblichen Duft zu atmen, der seine überhitzten Sinne berauschte.
„Hast du mir verziehen?“, fragte er mit heiserer Stimme. Nie zuvor hatte er eine solche Zärtlichkeit für eine Frau verspürt, aber er weigerte sich, darüber nachzudenken, was diese Empfindung bedeutete oder wie diese Affäre wohl enden würde. Er wusste natürlich, dass ihr Zögern, ihm Vertrauen zu schenken, aus der begründeten Angst rührte, dass er sie verletzen, benutzen und dann verlassen würde. Frauenhelden wie er brachen täglich Frauenherzen.
Andererseits gab es keine
Weitere Kostenlose Bücher