Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
war super. Alles perfekt.“
„Freut mich zu hören.“ Paulie verschränkte die Arme und starrte Kevin an. „Nicht, dass ich mir Gedanken gemacht hätte, weil ihr um acht Uhr morgens los zum Doc seid und es jetzt schon ein Uhr ist, nein, nein.“
Kevin, der Mistkerl, lächelte sein strahlendstes Lächeln, als hätte er vergessen, dass sie dagegen vollkommen immun war. „Sorry. Wir haben danach erst zusammen gefrühstückt, uns dann Kinderwiegen und so ein Zeug angesehen, und plötzlich war es schon Zeit fürs Mittagessen, also …“
„Ist ja auch egal. Habt ihr denn herausgefunden, was es wird?“
Beth schüttelte den Kopf. „Wir wollen uns überraschen lassen.“
„Dann bereitet euch darauf vor, mit mintgrüner Baby- Ausstattung überschüttet zu werden. Oder noch schlimmer – mit gelber. Ach übrigens, Kev, in einer halben Stunde kommt der Typ von der Brauerei, der dir seine neuen Sorten vorstellen will.“
„Hoffentlich bringt er Proben mit. Ich könnte ein Bier vertragen. Wer kann denn ahnen, dass es so viele verschiedene Wiegen gibt? Von Autositzen und Kinderwagen ganz zu schweigen. Dafür brauche ich eine Excel-Tabelle. Oder ein Tortendiagramm.“
„So schlimm ist es gar nicht“, widersprach Beth. „So, ich muss mich für die Arbeit fertig machen. Ich hab die Schicht getauscht, um heute Morgen freizubekommen, also bin ich heute mit der Spätschicht dran.“
„Dann hole ich dich ab.“
„Ich kann laufen, Kevin, das tut mir gut. Falls es regnet oder schneit, nehme ich ein Taxi.“
„So spät noch? Ich hole dich ab.“
Die beiden diskutierten darüber noch immer, als sie die Bar verließen, und Paulie schüttelte den Kopf. Was für ein süßes Paar. Auch wenn sie versuchten, so zu tun, als seien sie keins.
Paulie verstand, dass Beth nicht nur wegen des Kindes heiraten wollte. Dabei war jedem im Umkreis von hundert Meilen sofort klar, dass die Chemie zwischen ihr und Kevin einfach stimmte. Anstatt dagegen anzukämpfen, hätten die beiden endlich mit dem Unsinn aufhören sollen.
Sie wandte sich gerade wieder ihrer Bestandsliste der Vorräte für den Superbowl zu, als ihr Handy piepte. Eine SMS. Gegen ihren Willen musste Paulie grinsen, als sie sah, dass die Nachricht von Sam stammte.
„Hast du mich vermisst?“
Als würde sie ihm die Genugtuung verschaffen! „Nö.“
„Ich vermisse dich. Was hast du an?“
„Nichts. Ich bin nackt. Ach ja, und ich soll von Bob grüßen.“
Das Telefon klingelte fast augenblicklich, und Sams Name erschien auf dem Display. „Hallo.“
„Mit Bob meinst du wohl hoffentlich deinen Vibrator, oder?“
„Hallo, Sam.“
„Sag mir, dass du nicht mit irgendeinem Typen im Bett bist.“
„Okay, ich bin nicht mit irgendeinem Typen im Bett.“
Sie konnte seine Wut förmlich durchs Telefon spüren. „Verdammt, Paulie, ich bin in Deutschland und soll in ein paar Minuten einige wirklich wichtige Investoren auf ein paar Drinks treffen. Treib keine Spielchen mit mir.“
„Ich arbeite, du Spinner. Wer hat um ein Uhr nachmittags Zeit, sich in den Laken zu wälzen?“ Sie lehnte sich gegen den Tresen und ignorierte nach Kräften, wie sehr sie seine Stimme in den letzten Monaten vermisst hatte. E-Mails und SMS waren da kein Ersatz.
„Ich bleibe noch ein paar Tage in Europa. Danach muss ich bestimmt zehn Tage wegen wichtiger Verhandlungen in Boston verbringen. Wird wohl noch einige Wochen dauern, bis ich wieder zurück in New Hampshire bin.“
„Lass dir Zeit. Von meiner Seite besteht kein Grund zur Eile.“
Er lachte, und Paulie fiel sofort ein, was sie noch sehr vermisste … „Wir sehen uns bald wieder, Paulie.“
„Ja, ja, kein Problem“, zwang sie sich zu sagen und klappte das Handy zu.
Es ärgerte sie, dass sie Herzklopfen bekam, wenn sie an Sam Logan dachte. Fünf Jahre zuvor hatten sie aber auch wirklich heißen Sex gehabt. Und sie war damals ganz dicht davor gewesen, ihn zum Altar zu schleifen. Tja, lange her …
Mit dem Hauptproblem hatte das alles sowieso herzlich wenig zu tun. Sie würde sich nie wieder in Paulette Lillian Atherton zurückverwandeln. Nicht einmal für Sam. Kevin hatte schon recht. Sam lebte noch immer in derselben Welt wie ihre Eltern. Falls sie sich auf ihn einließ, würde er sie vielleicht dorthin zurückholen wollen. Doch dazu würde es niemals kommen.
Der alljährliche Männer-Schneeurlaub war für Kevin normalerweise einer der Höhepunkte des Jahres. Diesmal allerdings war er nicht richtig bei der Sache. Im
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