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Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Titel: Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Schneemobil durch die Landschaft zu rasen, der pfeifende Wind, der Adrenalinschub, wenn er über einen zugefrorenen See schlitterte – all das war für ihn sonst einfach der Himmelauf Erden. Im Augenblick jedoch konnte er immer nur an Beth denken.
    Er hätte ihr einen Abschiedskuss geben sollen. Sie war so cool gewesen, hatte ihm viel Spaß gewünscht und sich mit einem fröhlichen Winken von ihm verabschiedet, statt Ärger zu machen. Ja, er hätte sie definitiv schwindelig küssen müssen, bis sie ihn anflehte, doch bei ihr zu bleiben.
    Stattdessen hatte er zugelassen, dass sie sich verhielt, als sei dieser Trip wirklich keine große Sache.
    Nur ein paar verrückte Typen, die mit siebzig Meilen die Stunde durch den schneebedeckten Wald rasten. Vereiste Kurven. Umgestürzte Bäume. Dünnes Eis.
    Dazu irgendwelche Penner, die auf der falschen Seite des Pfads um die Ecke bogen. Es gab hier unzählige Möglichkeiten für ernsthafte Verletzungen. Trotzdem schien Beth sich überhaupt keine Sorgen darüber zu machen, ob er aus diesem Urlaub heil zurückkam.
    An einer stark vereisten und scharfen Kurve wurde Kevin langsamer und hörte, wie sich die Maschine hinter ihm näherte.
    Als er die Zielgerade erreichte, fuhr er rüber zu Mike und Evan, die am Straßenrand standen. Nachdem er die Maschine abgewürgt hatte, löste er die Schnalle seines Helms, nahm ihn ab und stieg von der Maschine. Dann zog er sich die Skimaske vom Kopf.
    Mike klopfte ihm auf die Schulter. „Hast du deine Eier in der anderen Jeans vergessen, oder was? So können wir gleich auslosen, wer von uns zuerst gegrillt wird, weil wir es niemals mehr rechtzeitig zum Abendessen in die Stadt schaffen.“
    „Und was passiert mit Beth und meinem Kind, wenn ich mich um einen Baum wickle?“ Er schleuderte seinen Helmauf den Sitz, der sofort herunterrollte und auf den Boden fiel. „Ich hätte sie nicht allein lassen sollen.“
    „Allein? Die ist bestimmt froh, wenn sie auch nur eine Minute Ruhe hat. Lisa meinte, dass du einen Plan aufstellen wolltest, wer sie wann anruft.“
    „Ich habe nicht mal ein Testament. Das hätte ich unbedingt erledigen müssen, bevor wir losgefahren sind.“ Als sein Bruder ihn auslachte, widerstand Kevin nur mühsam dem Impuls, ihm ins Gesicht zu schlagen. „Ja, ja, mein Kind für alle Fälle abzusichern ist schon wahnsinnig witzig.“
    „Wer stirbt?“, fragte ihr Dad und kam zu ihnen herüber. Joe folgte ihm auf den Fersen.
    „Kevin hat Angst, dass er gegen einen Baum fährt“, erklärte Mike, „und dass wir Beth dann im Stich lassen und sie obdachlos ums Überleben kämpfen muss.“
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    „Gegen einen Baum knallen?“, fragte Joe und verzog die Mundwinkel. „Dabei würde überhaupt nichts passieren! Bei dem Tempo, das du fährst, ist dein Kind mit der Schule fertig, wenn wir wieder zu Hause sind.“
    „Du kannst mich mal. So langsam war ich nun auch wieder nicht. Und du …“
    Er zeigte auf Mike. „Du hast vier Kinder zu Hause. Du solltest auch nicht rasen wie ein Verrückter.“
    „Im Gegensatz zu dir versuche ich Spaß zu haben, wenn sich mal die Chance dazu bietet. Und erzähl mir jetzt nicht, dass ich auch jederzeit von einem Bus überrollt werden könnte.“
    „Die Chance, gegen einen Baum zu rasen, ist wesentlich größer, als vom Bus überfahren zu werden“, murmelte Kevin. „Ich geh mal austreten.“
    Er kochte vor Wut. Wenn Mike etwas passiert wäre, hätte die ganze Familie Lisa aufgefangen. Beth aber hatte niemanden.Ohne ihn wäre sie ganz allein.
    Natürlich würden die Kowalskis sie niemals im Stich lassen. Auf den Gedanken wäre er nicht mal im Traum gekommen. Aber Beth war sehr stolz und regelte ihr Leben am liebsten allein. Selbst von ihm nahm sie kaum Hilfe an. Da würde sie sich im Falle eines Falles bestimmt nicht an seine Familie wenden. Paulie würde natürlich auf sie aufpassen, aber das war nicht dasselbe. Möglicherweise setzte Beth sich dann in den nächsten Bus Richtung Florida, und das wär’s dann. Er schuldete es ihr, dem Baby und seiner Familie in einem Stück wieder nach Hause zu kommen.
    „Und wann leistet du und Keri euren Beitrag zum Familienstammbaum, Joe?“, fragte Mike gerade, als Kevin wieder dazustieß.
    „Wir arbeiten daran. Ständig.“
    Da seine moderate Geschwindigkeit in den Augen seiner Brüder offenbar seine Männlichkeit infrage stellte, sagte Kevin: „Ich habe nur einen Versuch benötigt, kleiner Bruder.“
    „Willst du jetzt damit

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