Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
dich – und mich – wieder an all die Gründe erinnere, warum es nicht geht.“
Da er ein so ernstes Gesicht machte, fuhr sie ihm sanft mit dem Finger über den Nasenrücken.
„Na mach schon, frag mich, wie ich sie mir gebrochen habe“, forderte er sie grinsend auf.
„Bestimmt bei einem Männerausflug mit deinen Brüdern. So eine typische Kowalski-Familien-Aktion.“
„Familie, ja. Aber mit einem Ausflug hatte das nichts zu tun. Joe hatte ein ziemlich schlimmes Alkoholproblem, und eines Tages habe ich ihn dabei erwischt, wie er sich sturzbetrunken hinters Lenkrad setzen wollte. Er hat mir die Nase eingeschlagen, aber seinen Schlüssel hat er trotzdem nicht zurückbekommen.“
„Ich kann mir Joe so gar nicht vorstellen. Das … passt irgendwie nicht zu ihm. Hast du lange gebraucht, um ihm das zu verzeihen?“
„Nein. Das war sein Tiefpunkt, der ihn dazu gebrachthat, mit dem Trinken aufzuhören, also war es das wert. Außerdem gibt mir das diesen verwegenen Touch und verhindert, dass ich zu schön bin.“
Die Kowalskis hatten so ein enges, liebevolles Verhältnis zueinander, dass es bestimmt schlimmer für ihn gewesen war, als er jetzt zugab. Aber Beth hakte nicht weiter nach. „Oh Gott, noch schöner? So viele Servietten könntet ihr ja gar nicht in der Bar haben.“
„Es gibt nur eine Serviette, die ich will. Und zwar die mit deinem Lippenstift und der Bitte drauf, schrecklich unanständige Sachen mit dir zu machen.“
Sie lachte und knuffte ihn gegen die Schulter. „Ich habe dir gesagt, dass das niemals passieren wird.“
„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Beth wollte ihn gerade darauf hinweisen, wie wenig Aussicht auf Erfolg die Hoffnung hatte, als das Baby sie trat.
Ohne nachzudenken, griff sie nach Kevins Hand, legte sie flach auf die Stelle und drückte sanft.
Er hielt inne, und als das Baby erneut zutrat, strahlten seine Augen. Beth spürte dann noch einige vereinzelte schwache Stiche, bevor sich das Baby wieder zu beruhigen schien.
Lächelnd küsste er sie auf die Stirn. „Der Kleine ist heute aber besonders temperamentvoll.“
„Das ist sie wohl.“
Einen Moment schwiegen beide andächtig, dann schmiegte Beth die Wange an seine Schulter. Als sie allerdings bemerkte, wie sein Atem immer ruhiger ging und sein Körper sich entspannte, stieß sie Kevin an. Egal, wie sehr sie es sich wünschte, sie durften nicht zusammen einschlafen.
„Zeit, zu gehen.“
Er seufzte und streckte sich auf dem Rücken aus. „Ist das dein Ernst?“
„Absolut.“ Sie zog an der Decke.
„Ich hatte einen langen Arbeitstag und muss schlafen.“
Schlecht gelaunt kämpfte er sich aus dem Bett. „Ich fasse es nicht, jetzt muss ich mich über den Hausflur heimlich in meine Wohnung schleichen.“
„Musst du nicht. Heute Abend ist das noch ganz unverdächtig. Wenn du allerdings erst morgen früh rübergehst, werden wirklich alle Bescheid wissen, falls dich jemand dabei erwischt. Ich erspare dir also einen peinlichen Auftritt.“
„Wow, danke. Das macht es natürlich wett, dass ich sonst die Nacht mit dir zusammengekuschelt in einem gemütlichen Bett verbracht hätte.“
So wunderbar das auch klang – wenn sie jetzt in seinen Armen einschlief, würde es in Zukunft noch viel schwerer werden, Kevin auf Abstand zu halten. Sie hatte sich ihren Schokoladenkuchen gegönnt, und das an sich war schon schlimm genug. Mit der ganzen verdammten Dessertkarte neben sich aufzuwachen, war da keine besonders gute Idee.
Natürlich bedauerte sie es, als er sich wieder anzog, auf den leeren Platz im Bett neben ihr schaute und dramatisch seufzte. Aber sie wusste, dass ihre ursprüngliche Entscheidung die richtige gewesen war, also gab sie nicht nach.
Kevin versuchte es noch ein letztes Mal. „Bist du sicher? Zehn Sekunden, und ich bin wieder nackt.“
Nein, sie war sich keinesfalls sicher. „Ja, das bin ich.“
Gespielt gleichgültig zuckte er mit den Schultern, aber sein Blick verriet, wie enttäuschterwar. „Dann gute Nacht.“
„Gute Nacht. Oh, und Kevin? Pass auf, dass du die Tür beim Rausgehen richtig schließt.“
Er lachte, und Beth fühlte sich gleich etwas besser. Bis sie endlich eingeschlafen war, verging allerdings ziemlich viel Zeit.
15. KAPITEL
E s gibt einfach nichts Besseres als ein großes Freitagabendspiel, um das Haus vollzukriegen, dachte Kevin zufrieden und zapfte das nächste Bier. Der Laden lief, die Stimmung war bombig, und das Geld floss in Strömen in seine Kasse.
Sam Logan war
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