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Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Titel: Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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herumgewirbelt, um ihn anzusehen, aber im Moment war sie nicht besonders anmutig auf den Beinen. Also rief sie nur über die Schulter: „Lass mich in Ruhe.“
    Das Taxi wartete um die Ecke, und Beth glitt, so schnell sie konnte, auf den Rücksitz, falls es Kevin in den Sinn kam, ihr zu folgen. Das tat er jedoch nicht, und als das Taxi anfuhr, lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und schloss die Augen.
    Sie würde sich später bei ihm entschuldigen, und er wäre sehr verständnisvoll. Dann ginge das Ganze von vorne los. Sie wären wieder Freunde. Dann würde er ein bisschen drängen, dann noch ein bisschen mehr, und sie musste ihn zurückweisen. Sie hätte ein schlechtes Gewissen und würde es ihm erklären. Er würde es verstehen, und schon finge alles wieder von vorn an.
    Das Ganze zerrte an ihren Nerven. Das Baby zerrte an ihren Nerven … wörtlich genommen. Sie wollte sich einfach wieder normal fühlen. Wenn sie nicht mehr hochschwanger war, würde Kevin sie nicht mehr bevormunden, und sie konnten aufhören zu streiten. Vielleicht würden sie dann herausfinden, was für eine Beziehung sie wirklich hatten – oder ob sie überhaupt eine hatten.
    Vorausgesetzt, sie würden einander nicht vorher erwürgen.
    Das Quietschen der Bremsen ließ sie die Augen gerade in dem Moment öffnen, als das Taxi in einem Regen aus Glas und kreischendem Metall zu explodieren schien. Sie hatte kaum noch Zeit, sich schützend die Arme vor den Bauch zu halten, bevor sie ohnmächtig wurde.
    Kevin arbeitete hinter dem Tresen. Da er vier Neffen und eine Nichte hatte, wusste er, dass schwangere Frauen irrational sein konnten. Manchmal sogar hochgradig unangenehm.Und mit nur noch einundzwanzig Tagen bis zu ihrem Stichtag war Beth sehr schwanger.
    Zwar war er noch immer in der Lage, sich die Schuhe zuzubinden und eine bequeme Schlafposition zu finden, aber auf Rosen gebettet war er im Augenblick auch nicht gerade. Und er hatte die Nase voll davon, dass er jedes Mal einen Tritt bekam, wenn er versuchte, ihr etwas Gutes zu tun.
    Er war sich sicher, dass er recht hatte. Hochschwangere Frauen gingen vielleicht ständig einkaufen, sie nahmen vielleicht sogar Taxis. Der Unterschied zwischen all diesen Frauen und Beth war jedoch, dass sie nicht zu ihm gehörten.
    Aber ihr zufolge gehörte sie auch nicht zu ihm, also was, zum Teufel, wusste er schon?
    Das Telefon an der Wand klingelte, und da niemand sonst Anstalten machte, es abzunehmen, legte er eine Hand aufs Ohr, damit er etwas hören konnte. „Jasper’s Bar & Grille.“
    „Hallo, Kevin. Hier ist Officer Jones.“
    Er drehte sich zu dem Wandkalender und überlegte, für welches Spiel der Officer jetzt Tickets haben wollte.
    „Jonesy! Wie geht’s?“
    „Es hat einen Unfall gegeben.“
    Beth. Und einfach so vergaß Kevin, wie man atmete. Ihm zitterten die Knie, und er klammerte sich mit der freien Hand an den Tresen, um sich an etwas festzuhalten, das sich nicht drehte.
    „Ein Bus hat eine rote Ampel überfahren und das Taxi gerammt, in dem sie saß.“
    Sie wurde von einem verdammten Bus gerammt? Kevin öffnete den Mund dreimal, bevor er heiser hervorbrachte: „Wie schlimm ist es?“
    Bitte sag mir nicht: „Es tut mir leid, aber sie hat es nicht geschafft.“
    „Ich weiß es nicht. Sie ist auf dem Weg ins Krankenhaus,und ich bin gerade in deine Straße eingebogen. In dreißig Sekunden bin ich am Vordereingang.“
    Kevin legte auf, rief Paulie etwas zu und lief hinaus auf den Bürgersteig, als Jonesy gerade mit Blaulicht und heulender Sirene vorfuhr. Schnell sprang er in den Streifenwagen. „Hast du irgendetwas gehört?“
    Jonesy schüttelte den Kopf. „Ich bin zu spät an der Unfallstelle angekommen, um bei der Verkehrsumleitung zu helfen, aber ich habe Beths Namen gehört und angeboten, dich zum Krankenhaus zu bringen.“
    „Das Taxi wurde von einem Bus gerammt?“
    „Er fuhr nicht schnell, also ist es wahrscheinlich nicht so schlimm, wie du denkst, aber es hat ihre Seite des Wagens erwischt.“
    Kevin konnte darauf nicht antworten, weil sich ihm bei dem Gedanken daran die Kehle zuschnürte. Ihre Seite des Wagens. Beth musste okay sein. Und ihr Baby auch.
    Er krümmte sich zusammen und legte sich die Arme um den Körper. Würde das Baby in Ordnung sein? Beth war weit genug, also würde das Baby es schaffen, wenn es jetzt schon zur Welt käme. Er war sich fast sicher.
    Aber nicht so sicher, dass er durchatmen konnte.
    Als Jonesy endlich vor dem Eingang der Notaufnahme anhielt,

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