Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
ganze Familie ist von hier aus zu meinem Appartement gefahren.“
„Meine Eltern sind hiergeblieben, aber ansonsten … ja. Mom hat die Truppen koordiniert. Aber niemand will dich überfahren …“
„Kevin, hör auf. Es ist in Ordnung. Ich verstehe. Wenn ich nach Hause komme, wird alles bereit sein für das Baby. Die Wohnung wird blitzsauber sein, und so wie ich deine Mutter kenne, wird mein Kühlschrank gefüllt und meine Wäsche gewaschen sein. Aus keinem anderen Grund als aus Fürsorge – so ist deine Familie nun einmal.“
„Meine Familie liebt dich.“ Und er wollte gerade hinzufügen, dass es nicht nur seine Familie war, die sie liebte, als eine neue Wehe sich ankündigte. Er konnte es ihr später sagen. Vielleicht wenn sie nicht vor Schmerzen schrie. Alles, was er jetzt tun konnte, war, ihre Hand zu halten, ihr beim Atmen zu helfen und zu warten.
Einmal während der ganzen Tortur schlüpfte seine Mutter ins Zimmer. Sie lächelte ihn an, während sie Beth die Haare aus dem verschwitzten Gesicht strich. „Der Sturmin Florida hat sich gelegt, und deine Eltern hoffen, bald an Bord gehen zu können. Sie möchten, dass ich dir sage, wie sehr sie dich lieben.“
„Ein Teil von mir wünscht sich, dass sie noch rechtzeitig hier ankommen“, antwortete Beth. „Aber ein anderer Teil von mir möchte wirklich nicht, dass es noch so lange dauert.“
Mary lachte und wischte mit einem kalten Lappen über Beths Stirn. „Warum machst du nicht einen Augenblick Pause, Kevin? Hol dir einen Kaffee oder so.“
Bevor er sagen konnte, dass er nirgendwo hingehen würde, krallte Beth die Nägel in sein Handgelenk „Nein, bitte geh nicht. Ich brauche dich hier.“
„Ich gehe nicht fort.“ Er zog den Arm zurück, um sich aus ihrer Umklammerung zu lösen und stattdessen ihre Hand zu halten. Es fühlte sich gut an, dass sie ihn brauchte, auch wenn es unter diesen extremen Umständen war. „Es ist alles okay, Mom.“
Sie blieb noch einige Minuten, dann küsste sie sie beide auf die Stirn und ging zurück in das Wartezimmer. Er wusste, dass sie alle anrufen und ihnen ein Update geben würde, nämlich dass es noch keine Neuigkeiten gab.
Behutsam tupfte er Beth die Stirn ab, gab ihr Eiswürfel zu lutschen und hielt ihre Hand. Er unterstützte sie bei der Atmung, trocknete ihre Tränen und versprach ihr immer wieder, dass es bald vorbei sein würde.
Sechs der längsten und aufreibendsten Stunden seines Lebens später hielt der Arzt ein schleimiges, schreiendes und sich windendes rotes Ding in die Höhe und sagte: „Es ist ein Mädchen!“
„Ein Mädchen“, flüsterte Beth.
Sie nahmen das Baby für einen Augenblick fort und legten es dann auf Beths Brust. Die Kleine ähnelte einer erschrockenen,unglücklichen Tomate mit Armen und Beinen.
Kevin fand sie großartig. „Lily.“
Lily Ann Kowalski. Beth streichelte den beinahe kahlen Kopf ihrer Tochter und schenkte Kevin dann das schönste Lächeln, das er je gesehen hatte.
All die Frustrationen und Ängste der letzten Monate fielen von ihm ab, und er sonnte sich in der Wärme und Freude des perfektesten Augenblicks seines Lebens.
Als Beth die Augen öffnete, hatte sie Kopfschmerzen. Sie lag in einem Krankenzimmer, und Kevin schnarchte im Besucherstuhl. Plötzlich fiel ihr alles wieder ein: der Unfall und …
Das Baby. Als sie sich die Hand auf den Bauch presste, merkte sie, dass er wesentlich kleiner geworden war. Einen Moment hielt sie inne, dann erinnerte sie sich an die Schmerzen während der Geburt und an Kevin, der ihr die Hand gehalten und ihr das Haar zurückgestrichen hatte.
Sie musste ein Geräusch gemacht haben, denn Kevin schreckte auf. „Beth.“
„Lily?“
Das Lächeln, das sich in seinem Gesicht ausbreitete, sagte ihr alles, was sie wissen wollte. „Sie ist wunderschön.“
„Wo ist sie?“
Er setzte sich auf die Kante ihres Bettes. „Sie ist im Säuglingssaal und fragt sich wahrscheinlich, warum ein Haufen Leute, die wie ihr Vater aussehen, und zwei weitere Gestalten ihre Gesichter gegen die Scheibe pressen und sie anstarren.“
Ihre Eltern waren also noch rechtzeitig angekommen. „Geht es ihr gut?“
Kevin hob ihre Hand und küsste die Handfläche. „Sie ist perfekt. Laut, aber perfekt.“
Tränen vernebelten Beth die Sicht, und sie war dankbar, dass er ihre Hand nicht losgelassen hatte. Sie konnte etwas von seiner Kraft gebrauchen. „Ich fühle mich, als sei ich von einem Bus gerammt worden.“
Er lachte so laut, dass die Schwestern
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