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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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dafür, vermutlich, weil ich ihm keine seiner hübschen Krebsstängel abkaufen wollte. Dann hatte er auch noch die Nerven, mich höhnisch anzuschauen, als ich ihm einen Zwanzig-Dollar-Schein hinhielt (was anderes hatte ich nicht). Ich beschwichtigte ihn, indem ich Pfefferminzbonbons kaufte (die ich sowieso brauchen würde – schließlich musste ich auf meinen Atem achten), wahrscheinlich würden wir uns zur Begrüßung ja küssen (meist mit geschlossenen Lippen, aber trotzdem), und, falls Michelle Recht behielt – gab es ja noch die Umarmung nach dem Heiratsantrag.
    O Gott. Bitte lass sie Unrecht haben. Denn ich war mir sicher, und zwar absolut sicher, dass ich, egal wie sehr ich Kirk liebte, den Ring, den er für mich ausgesucht hatte, nicht würde tragen wollen. Wäre es in Ordnung, ihn darauf anzusprechen? Wie lange musste ein Mädchen warten, bevor es einen anderen Ring vorschlagen konnte, ohne dass die romantische Stimmung zerstört wurde? Dafür musste es doch einen Präzedenzfall geben. Ich meine, nicht jede Braut bekommt gleich auf Anhieb ihren Traumring, oder?
    Oder ihren Traummann
, flüsterte eine kleine Stimme.
    „Sie speisen alleine?“ fragte der Ober, als ich in das Restaurant kam. Wer ging bitte schön im
Blue Water Grill
alleine essen? Claudia. „Nein, wir sind zu zweit. Äh, meine Verabredung könnte aber bereits da sein.“
    „Ah ja“, sagte er. „Folgen Sie mir.“
    Oje, er wusste also, von wem ich sprach. Was bedeutete, dass der immer pünktliche Kirk vermutlich seinen Ärger über mich an der Belegschaft ausgelassen hatte. Doch wie ich feststellte, war er nicht sauer. Im Gegenteil, er war sogar verdammt glücklich, mich zu sehen.
    Und das machte mir nur noch mehr Angst.
    „Hallo, Sweetheart.“ Er stand auf, und ich lutschte noch mal fieberhaft an meinem Pfefferminzbonbon, bevor er seine Lippen auf meine presste. „Du siehst toll aus.“
    „Danke.“ Ich schaute an meinem Tanktop und dem Rock herunter, als ob mir jetzt erst auffallen würde, dass ich mich ja extra für diesen Anlass gekleidet hatte. In schwarz. Das schien mir … passend.
    „Ich habe mir die Freiheit herausgenommen, schon mal eine Flasche Champagner zu bestellen.“
    Champagner? Ich muss ziemlich verwirrt dreingeschaut haben.
    „Zur Feier des Tages.“
    Ach so.
Norwood
.
    Doch als ich die Wärme in Kirks Blick sah, war mir klar, dass er tatsächlich noch etwas anderes feiern wollte.
    O Gott, o Gott, o Gott.
    „Ich habe mir schon mal die Speisekarte angesehen. Hier gibt es wunderbare Fischgerichte.“
    „Gut.“ Das erinnerte mich daran, dass wir ja zum Essen hier waren. Genau. Essen. Aus was genau bestanden eigentlich diese pikanten Soßen, in denen all diese Vorspeisen herumschwammen? Heute Abend würde ich sicherlich umkommen. Ich würde umkommen, und Kirk würde den Verlobungsring in einem Schließfach aufbewahren und mit seinem Leben weitermachen. Eine Zeit lang. Ich stellte mir vor, wie er es seinen Eltern erzählte, wie seine Mutter mitfühlend nickte, während sie sich insgeheim darüber freute, dass ihre künftigen Enkelkinder nicht all meine Macken erben würden. Kayla würde mich vermissen. Dessen war ich mir sicher. Vielleicht würde sie sogar zu meinen Ehren ein Theaterstück aufführen. Im
P.S. 122
. Dann wäre ich endlich berühmt.
    Verstehen Sie? Alles würde gut werden. Falls ich starb zumindest.
    „Können wir bestellen?“ Kirk sah mich erwartungsvoll an.
    „Gegrillten Lachs“, sagte ich automatisch. Das bestellte ich immer, wenn mir nichts anderes einfiel. Ich war mental viel zu erschöpft, um den Ober zu bitten, all die Inhaltsstoffe der Vorspeisen aufzuzählen. Außerdem hatte ich beschlossen, dass ich leben wollte. Komme was wolle.
    „Ich nehme den Hummer. Gedünstet“, sagte Kirk.
    Na so was, ich würde also einen Mann heiraten, der Gerichte aß, die aussahen, wie ein lebendiges Wesen. Wie sollte ich diesen Abend genießen, während dieses schrecklich aussehende Ding mich anstarrte?
    Zum Glück kam dann der Champagner. Ich war so erleichtert oder so …
irgendwas
, dass ich das erste Glas bereits ausgetrunken hatte, bevor der Ober noch Kirks Glas füllen konnte.
    „Angie!“ Kirk hob sein Glas und sah mich an, während der Ober die Flasche in den Eiskübel auf dem Beistelltisch steckte und verschwand.
    „Was?“ Zufrieden knallte ich das leere Glas auf den Tisch.
    „Ich dachte, wir bringen einen Toast aus“, sagte er.
    Huch. „Tut mir Leid, ich …“
    „Egal, es gibt ja noch mehr

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