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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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war.
    „Weiß nicht. Zu Hause, schätze ich.“ Ich nahm die Fernbedienung, zappte durch die Kanäle und hoffte, dadurch mein Desinteresse zu bekunden. Ich wollte nicht, dass irgendjemand erfuhr, was ich vorhatte, vor allem nicht Justin. Es war einfach zu … peinlich. Aber dringend notwendig.
    Doch dann klingelte das Telefon, und meine Maskerade flog auf.
    „Falls das Kirk ist, ich … ich … ich bin nicht zu Hause“, platzte es aus mir heraus.
    Er drehte sich zu mir um, musterte mich mit erhobenen Augenbrauen und sagte dann: „Hallo? Hey, Kirk, mein Junge, wie geht’s?“ Seine Stimme verriet nichts von dem Misstrauen, das in seinen Augen lag, als er mich ansah. „Angie? Nee, sie ist nicht da. Allerdings habe ich noch nicht unterm Teppich nachgesehen …“
    Ich starrte ihn trotz meiner Beschämung wütend an.
    „Okay, ich sag ihr, dass du angerufen hast. Mach’s gut.“ Nachdem er aufgelegt hatte, schaute er mir direkt ins Gesicht.
    Ich ignorierte es, so beschäftigt war ich mit meinen eigenen Gedanken. „Warum ruft er überhaupt an? Ich habe ihm doch gesagt, dass ich keine Zeit habe.“
    Justin riss die Augen auf. „Was soll das denn werden?“
    „Nichts.“
    „Gott, Ange, sag jetzt nicht, dass du irgendwelche Spielchen spielst. Ich dachte nicht, dass du so eine …“
    „Das tue ich nicht!“ protestierte ich. Aber mit einem Mal wurde mir klar, dass ich nun eine von den Frauen war, die ich nicht leiden konnte.

5. KAPITEL
    E ine Rose, die keine ist … kann trotzdem funktionieren.
    Ich hätte mich dafür verachtet, Kirk so hinterhältig aus dem Weg zu gehen, wenn er nicht nach der Samstagsschicht bei
Lee and Laurie
vor dem Gebäude auf mich gewartet hätte.
    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, als ich durch die Tür trat. „Hallo.“
    „Kirk!“ rief ich überrascht. So etwas Spontanes, so … Romantisches, hatte er seit der Anfangszeit unserer Beziehung nicht mehr gemacht. „Was tust du denn hier?“
    „Ich habe nach dir gesucht, Fremde“, antwortete er und zog mich in seine Arme. „Ich habe dich vermisst.“ Dann küsste er mich so zärtlich, dass ich beinahe dahingeschmolzen wäre.
    Ich frage Sie, können Sie mir da wirklich vorwerfen, dass ich mit diesem dummen Spiel weitermachte? Vor allem, nachdem Kirk mich später in seiner Wohnung so liebte, als wäre es unsere letzte gemeinsame Nacht auf Erden.
    Zwei simultane Orgasmen später war ich völlig erledigt.
    Vermutlich deswegen saß ich am Dienstagabend an einem winzigen Tisch in einer Bar neben unserem Büro, und versorgte Michelle mit Drinks, während ich eine Zigarette nach der anderen aus ihrer Packung rauchte. Ich feierte den Aufschwung meiner Beziehung und erwartete gespannt weitere Ratschläge für mein nächstes Manöver.
    Mit Michelle nach der Arbeit noch was zu trinken war an sich schon ein besonderes Ereignis, da wir seit der Highschool nicht mehr sonderlich viel miteinander zu tun hatten. Wir hatten uns kennen gelernt, als ich meinen ersten ernsthaften Freund hatte, Vincent. Michelle ging mit Vincents Cousin Eddie. Michelle war eine Freundin für gute Zeiten (oder vielmehr für gute Männer – wir gingen getrennte Wege, als sie sich in Frankie verliebte, der einen ganz anderen Freundeskreis hatte), aber zumindest hatte ich für eine Zeit lang jemanden, der mir sagte, ob ich Lippenstift auf den Zähnen oder ob ein Cheerleader in der Schule zu heftig mit Vincent geflirtet hatte. Um ehrlich zu sein, wären Michelle und ich auch jetzt nicht befreundet, wenn meine Mutter nicht vor vier Jahren, als ich meinen festen Job kündigte, der ganzen Nachbarschaft (einschließlich Michelles Mutter, die sie im Supermarkt getroffen hatte) erzählt hätte, dass ich arbeits- und mittellos war und vorhatte, einen Beruf ohne soziale Absicherung zu ergreifen. Mrs. Delgrosso hatte meiner Mutter von der glänzenden Laufbahn ihrer Tochter und den flexiblen Arbeitszeiten bei Lee and Laurie erzählt und so den Kontakt hergestellt.
    Trotz all meiner Bedenken musste ich mich einfach wieder an Michelle wenden, nachdem Schritt eins für etwa eine Vierteldrehung von Kirks Deckel gesorgt hatte. Ich war jetzt bereit zu glauben, dass ich nur durch Manipulation eine Chance bei Kirk hatte.
    „Mach ihn eifersüchtig.“ Michelle ließ entschieden eine Kaugummiblase zerplatzen.
    „Eifersüchtig?“
    „Ja, das ist der nächste Schritt“, fuhr sie fort. „Du musst Kirk zeigen, dass er nicht der einzige Mann ist, der sich nach dir verzehrt.“
    Das war nicht so

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