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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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ich nun einige dieser Selbstverständlichkeiten in Frage stellen. „Äh, um ehrlich zu sein treffe ich mich morgen mit Grace.“ Bitte schön. Da hast du’s!
    „Oh. Okay. Wohin geht ihr?“
    Das würdest du wohl gerne wissen, dachte ich triumphierend. Bis mir einfiel, dass nicht mal
ich
wusste, wohin wir gingen, und Grace vor allem nicht wusste, dass wir überhaupt irgendwohin gingen. „Einkaufen.“
    „Dann viel Spaß“, sagte er in einem Ton, als hätte ich verkündet, dass mein Körper mit heißem Wachs übergossen werden sollte. Kirk ging nicht gerne einkaufen, außer vielleicht in einem Computerladen. „Du kannst ja hinterher vorbeikommen, wenn du Lust hast …“, bot er mir an.
    „Wahrscheinlich werde ich zu müde sein. Du weißt, wie anstrengend Shopping sein kann.
    „Okay, ist auch in Ordnung. Ich muss eine Menge nacharbeiten – ich kann ein paar Extraschichten gut gebrauchen. Jetzt werde ich gleich ins Bett gehen. Ich habe Morgen wirklich viel zu tun.“
    „Ja, ich auch.“ Nach einem gemurmelten gute Nacht legte ich völlig unzufrieden auf. Dieser Deckel brauchte offenbar eine Spezialbehandlung. Vielleicht sogar einen Holzhammer.
    „Bleib einfach hart“, riet mir Michelle am Dienstag, als ich ihr von Schritt Eins ihres Planes erzählte. „Lass es ein paar Tage wirken.“
    „Ein paar Tage?“ Ich glaubte nicht, dass ich es so lange aushalten würde. Grace war gestern bereits mit Drew verabredet gewesen. Ich konnte sie nicht dazu überreden, mit mir zu Bloomingdales zu gehen, um aus mir wieder eine ehrliche Frau zu machen. Und da sie heute an irgendeiner geschäftlichen Cocktailparty teilnahm, ging ich nach der Arbeit direkt nach Hause, um dort einen weiteren lustigen Abend zu verbringen.
    Ich blieb hart. Immerhin hatte ich mehrere Sofas, zwischen denen ich wählen konnte.
    Und Gott sei Dank einen riesigen Fernseher, ein Geschenk von Justins Freund C.J., der, nachdem er seine langjährige Freundin Danielle geheiratet hatte, nach Westchester gezogen war und einen 42-inch-Bildschirm gekauft hatte. Natürlich lief wieder eine Folge von
Friends
, aber irgendwie konnte ich das diesmal nicht ertragen.
    Sich zurückzuziehen fiel mir viel schwerer als Kirk, das war klar.
    Denn es war eine schändliche Tatsache, dass ich das getan hatte, was die meisten Frauen tun, wenn eine Beziehung gemütlich wird. Ich hatte mein eigenes Leben zugunsten unseres gemeinsamen Lebens vernachlässigt. Hier mal eine durchschnittliche Woche:
    Montag:
Rise and Shine
, was ich morgens ums sechs Uhr nur überstehe, weil ich mir selbst sage, dass ich hinterher
Backstage
kaufe und nach einer großartigen Film- oder einer Fernsehrolle suche, die ich nun, da ich Fernseherfahrung habe und Mitglied der Schauspielinnung bin, bekommen könnte (da sieht man mal, was ein paar Sprünge vor der Kamera bringen). Allerdings gehe ich auf dem Heimweg meist am Zeitungskiosk vorbei und überrasche Kirk in seinem Heimbüro, wo wir Bagels mit Räucherlachs essen, bis Kirk einfällt, dass er zuviel Arbeit hat, um den ganzen Tag lang rumzusitzen und Bagels mit Räucherlachs zu essen, und mich wegschickt.
    Dienstag:
Rise and Shine
. Vielleicht Frühstück mit Colin. Vielleicht kaufe ich heute
Backstage
, meist aber gehe ich einfach nach Hause und sehe mir einen Film an (wir haben dank Justin eine großartige Videosammlung) oder lese August Strindberg (falls ich mich wirklich deprimieren will), bis es plötzlich vierzehn Uhr zehn ist und ich es niemals rechtzeitig bis fünfzehn Uhr schaffe, zu
Lee and Laurie
zu kommen. Renne unter die Dusche, ziehe mich an und komme um fünfzehn Uhr fünfzehn bei
Lee and Laurie
an. Arbeite bis zweiundzwanzig Uhr, fahre mit dem Bus zu Kirk (womit ich mir eine erotische Nacht sichere und mich zugleich davor bewahre, in den Bus zur Second Avenue zu steigen, der
nie
alle zehn Minuten kommt, wie auf dem Fahrplan behauptet wird).
    Mittwoch:
Rise and Shine
. Manchmal wünscht Rena hinterher ein Meeting, dann müssen Colin und ich herumsitzen und zuhören, wie sie ihre großen Pläne für
Rise and Shine
herunterleiert. Gehe mit Colin Mittagessen, beschwere mich über Rena (die Colin verteidigt), bis es Zeit ist, zu
Lee and Laurie
zu gehen. Arbeite bis zweiundzwanzig Uhr, gehe zu Kirk.
    Donnerstag:
Rise and Shine
. Vielleicht Frühstück mit Colin, woraufhin ich entscheide, dass die Ausgabe von
Backstage
an den Kiosken inzwischen zu alt ist und es sich deshalb nicht mehr lohnt, sie zu kaufen. Manchmal gehe ich nach Hause und

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