Ein Blick genuegt
als drei Sätze ernst blieb, glich einem Wunder. „Steckt da eine Frau hinter, von der du mir noch nicht erzählt hast, Santos?”
Nick schüttelte grinsend den Kopf.
„Hast du bestimmte Pläne?”
„Ich hab ein paar Ideen. Vielleicht geh ich mal ein bisschen angeln, such mir den guten alten Roger Gerckee und verprügle ihn ein bisschen, um der guten alten Zeiten willen.”
„Damit würdest du mir einen Gefallen tun.” Lucas trat ein paar Schritte vom Haus zurück und begutachtete die blaue Farbe, so gut es ging in der schwachen Verandabeleuchtung. Er hatte der Malerfirma das Doppelte bezahlt, damit sie bis heute Abend fertig wurden. „Der gute alte Roger ist nämlich zufällig Hadleys Anwalt.”
„Macht Hadley dir Ärger?”
„Nur die üblichen Drohbriefe und Gegenklagen sowie ein paar Anrufe von Roger. Ich habe jemanden auf Hadley angesetzt, damit ich weiß, wen er trifft, wohin er geht.”
„Julianna?”
„Seit der Hochzeit hat er sich ihr noch nicht genähert. Wenn er es tut, wird sich jemand um ihn kümmern.”
Der angespannte Ton in Lucas Stimme veranlasste Nick, die Augenbrauen hochzuziehen.
„Was macht denn deine Frau, während du so fleißig euer Heim herrichtest?”
Lucas hoffte, dass sein Schulterzucken gleichmütig wirkte. „Was Frauen so tun, nehme ich an. Einkaufen, wahrscheinlich. Sie hat das gesamte Hotelpersonal zur Verfügung. Was sollte sie sich sonst noch wünschen?”
„Ja, was könnte das wohl sein?”
Das übermütige Funkeln in Nicks Augen ärgerte Lucas, aber er war zu müde, um sich jetzt mit seinem Freund anzulegen. Außerdem waren Nicks Neuigkeiten ein Grund zum Feiern. Es war erst zehn Uhr. Sie könnten zusammen ein Bier trinken, und dann könnte er vielleicht noch rechtzeitig in der Suite sein, bevor Julianna einschlief.
Er griff nach seiner Jeansjacke und seinen Autoschlüsseln. „Komm, Santos. Ich spendier dir einen Drink.”
Nick saß bereits auf seinem Motorrad. „Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Wetten, ich bin vor dir da?” Und schon brauste er davon.
Lucas beeilte sich, hinterherzukommen, doch während der Fahrt wanderten seine Gedanken wieder einmal zu Julianna, und er verlor wertvolle Sekunden. Nick stand dann bereits an der Hoteleingangstür, winkte kurz und ging hinein, als er seinen Ferrari mit quietschenden Reifen auf dem Parkplatz zum Stehen brachte.
Als er sich in der Bar zu ihm gesellte, grinste Nick ihm scha denfroh an.
„Mir scheint, du solltest dir langsam eine Familienkutsche zulegen.” Nick schaute sich nach einer Kellnerin um. „Wow!”
Er kannte diesen Ton. Nick hatte ein Auge auf eine Frau ge worfen. Die unbekannte Lady tat ihm jetzt schon Leid.
„Oh, Liebling, dreh dich um und lass mich sehen, ob dein Gesicht mit diesem wunderbaren Körper mithalten kann. Solche Beine sollten verboten werden.” Nick beugte sich vor, um besser sehen zu können. „Da du jetzt ja verheiratet bist, wird es dich nicht interessieren, Blackhawk, aber von dieser süßen Kellnerin könnte ich mir die ganze Nacht Drinks servieren lassen.”
Es interessierte ihn im Moment wirklich nicht, aber er würde sich eher die Zunge abbeißen, als das Nick gegenüber zuzugeben. Er warf einen Blick über die Schulter und erhaschte einen Blick auf schwarze Pumps mit hohen Absätzen und unglaubliche Beine, die nirgends zu enden schienen. Er hatte diese kurzen Röcke für die Kellnerinnen zwar nicht selbst ausgesucht, beschloss aber jetzt, demjenigen, der das getan hatte, eine Gehaltserhöhung zu geben.
Die Frau beugte sich vor und servierte an einem Tisch voller Männer am anderen Ende der Bar. Er wo llte sich gerade wieder umdrehen, als etwas, er wusste nicht einmal, was, ihn dazu veranlasste, die Augen zusammenzukneifen und genauer hinzuschauen. Und dann drehte sie sich um.
Verdammt!
Er war viel zu geschockt, um sich zu bewegen oder etwas zu tun. Warum, zum Teufel, kellnerte Julianna - seine Frau - in einer Bar? Noch immer benommen, nahm er wahr, dass Nick sie heranwinkte. Sie kam mit einem Tablett in der Hand auf sie zu. Als Nick vor Überraschung der Mund offen blieb, spürte er, dass sein Blut zu kochen begann.
„Was kann ich euch bringen?”, fragte Julianna freundlich.
Ihre Kellnerinuniform saß wie angegossen - besonders um die Brüste -, und Lucas entschied, den Mann zu feuern, der solche knappen Uniformen ausgesucht hatte.
„Ich nehme ein großes Bier”, antwortete Nick und grinste sie fröhlich an.
Sie fing an, Nick
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