Ein Blick genuegt
verschiedene Sorten aufzuzählen, als er end lich seine Stimme
wiederfand. „Was, zum Teufel, tust du hier?”
„Ich arbeite.”’ Lächelnd stellte sie eine kleine Schüssel auf den Tisch. „Nüsse?”
Nur um keine Szene heraufzubeschwören, beherrschte er sich und sagte ihr nicht, was sie mit den Nüssen tun konnte. „Wir werden darüber in unserer Suite reden. Jetzt.”
„Ich habe erst um ein Uhr Feierabend”’, entgegnete sie ruhig. „Möchtest du auch ein Bier?”
Er knirschte mit den Zähnen, als sie sich vorbeugte und damit das Oberteil ihrer Uniform einer Zerreißprobe aussetzte. „Ich möchte, dass du auf unser Zimmer verschwindest, bevor ich dem Mann, der dich anstarrt, eine verpassen muss.”
„Tut mir Leid”, murmelte Nick.
Er schaute Nick grimmig an. „Ich meinte den Mann zwei Tische weiter.”
„Ich habe dir doch schon gesagt, Lucas. Meine Schicht endet erst um eins. Wenn du mich jetzt entschuldigst, nur vom Herumstehen bekomme ich kein Trinkgeld.”
„Du brauchst überhaupt kein verdammtes Trinkgeld”, stieß er hervor. „Mir gehört dieser Laden hier.”
„Zum Glück”, sagte sie fröhlich. „Ich bin nicht gerade qualifiziert für diesen Job, daher hat es ein bisschen geholfen, deinen Namen zu erwähnen.”
„In meinen Augen siehst du sehr qualifiziert aus”, warf Nick schmunzelnd ein.
Er hätte ihn fast angeknurrt, starrte dann aber seine Frau an. „Wenn du das hier machst, um mich zu ärgern, Julianna, hast du dein Ziel erreicht.”
„Ich mache das nicht, um dich zu ärgern, Lucas. Es ist ehrliche Arbeit. Ich bin nicht faul, auch wenn du das vielleicht denkst. Ich brauchte etwas zu tun, und während der letzten drei Nächte war hier in der Bar zu wenig Personal.” Sie lächelte einem jungen Paar zu und bedeutete ihnen, dass sie sofort kommen würde. „Ich bringe euch gleich euer Bier. Aber jetzt, meine Herren, muss ich mich um die anderen Gäste kümmern.”
Drei Nächte! Sie hatte in dieser aufreizenden Kluft in einer Bar Drinks serviert, ohne dass er davon wusste? Er ballte die Fäuste, als sie davonging. Er hatte die Wahl: entweder warf er sie sich über die Schulter und trug sie hinauf in ihre Suite, oder er wartete auf sie. Beide Möglichkeiten gefielen ihm nicht, aber aus Vernunftgründen entschied er sich für letztere.
„Mir scheint”, meinte Nick grinsend, „sie macht sich nichts aus Einkaufen.”
„Halt den Mund, Santos.” Verdammt, es würde eine lange Nacht werden!
6. KAPITEL
„Du hast genau sechzig Sekunden Zeit, um aus dem Bett zu kommen, oder ich komme zu dir hinein.”
Julianna protestierte murmelnd und sank noch ein bisschen tiefer in die Kissen. Die ruhige, dunkle Stimme ist nur Teil eines Traumes, entschied sie. Ein Traum, der Lucas beinhaltete, ein großes Bett und sehr wenig Kleidung. Ein Traum, den sie noch nicht bereit war aufzugeben.
„Fünfundvierzig Sekunden, Jule.”
Die Stimme klang so nah. Neben ihrem Ohr, nicht in ihrem Kopf. Sie spürte sogar den warmen Atem an ihrer Wange und roch den leichten Duft eines After Shaves. Es wirkte alles so echt, überhaupt nicht wie ein Traum. Was das Ganze noch angenehmer macht, dachte sie lächelnd.
„Dreißig Sekunden”, ertönte ein leises, verführerisches Flüs tern.
Mühsam kämpfte sie sich aus ihrer Schläfrigkeit heraus und hob ein Lid.
Und schaute in zwei sehr dunkle, sehr intensiv blickende Augen.
Sofort riss sie beide Augen auf und hielt krampfhaft die Decke fest. Ihr Nachthemd bedeckte sie nicht besonders großzügig. „Lcuas, was machst du hier?”
Er zog einen Mundwinkel spöttisch hoch, und seine glühenden Augen blitzten. „Nichts.
Noch nicht jedenfalls. Du hast noch fünfzehn Sekunden Zeit.”
Sie warf einen Blick auf den Wecker. Sieben Uhr? Sie war bis um zwei auf gewesen.
Genau wie er. Lucas hatte die ganze Nacht in der Bar gesessen und jeden Mann böse angeschaut, dem sie einen Drink servierte.
Sie wandte ihm den Rücken zu und zog die Bettdecke noch höher. Gleichzeitig versicherte sie sich, dass es sie nicht im Mindesten berührte, dass er kein Hemd trug. „Wenn du denkst, du kannst mich dazu bringen, dass ich meinen Job aufgebe, hast du dich getäuscht.”’
„Du brauchst ihn gar nicht aufzugeben.”
Sie drehte sich schnell wieder herum und strich sich mit den Fingern das Haar aus dem Gesicht. „Brauche ich nicht?”
Er betrachtete sie gleichmütig. „Du bist schon gefeuert.”
Grimmig warf sie ihm ein Kissen an den Kopf. „Feure mich
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