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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Verdacht hinsichtlich des zeitlich allzu passend eingefädelten Urlaubs des Königs. Ich versuchte, es gelassen und nüchtern zu formulieren, doch gegen Ende meines Berichts bekam meine Stimme einen ziemlich tonlosen Klang.
    Als ich fertig war, stieß Massha ein mitfühlendes Pfeifen aus.
    »Wenn ihr großen Nummern in Schwierigkeiten geratet, macht ihr aber wirklich keine halben Sachen, wie? Jetzt, wo du mir gesagt hast, was Sache ist, wundere ich mich wirklich, daß du überhaupt noch hier bist.«
    Ich schnitt eine Grimasse.
    »Manchmal bin ich ja vielleicht ein bißchen langsam, aber man braucht mir immer nur einmal eine Lektion zu erteilen. Wenn ein Tag ohne König schon schlecht für das Reich ist, dann wäre ein völliges Verschwinden des Königs möglicherweise die reinste Katastrophe. Jedenfalls brauche ich jetzt jemanden, der den echten König ausfindig macht und herbeiholt, während ich vom Thron aus weiterbluffe.«
    Massha runzelte die Stirn
    »Na ja, ich habe zwar ein kleines Schmuckstück, mit dem ich ihn aufspüren könnte, allerdings nur sofern du irgendwas zur Verfügung hast, das er mal getragen hat ...«
    »Du machst wohl Witze! Glaubst du etwa, daß die Hofzauberer in Possiltum immer in solchen Klamotten rumlaufen wie ich im Moment? Alles, was ich anhabe, gehört dem König, und außerdem besitzt er noch zwei weitere Schränke voll.«
    »Aber ich verstehe nicht, wieso du ausgerechnet mich brauchst. Wo ist denn dein sonstiger Partner ... wie heißt er noch gleich ... Aahz? Ich würde doch meinen, daß er für einen solchen Job der allererste Ansprechpartner wäre. Kannst du nicht einfach mal zu ihm rüberhüpfen, egal, in welcher Dimension er gerade ist, und ihn für ein Weilchen zurückholen?«
    Da mir nichts anderes übrig blieb, entschied ich mich, ihr die ganze Wahrheit zu erzählen, sowohl was Aahz' endgültiges Verschwinden anbelangte, als auch von meiner Unfähigkeit, ohne D-Hüpfer durch die Dimensionen zu springen. Als ich damit fertig war, reagierte Massha mit einem Kopf schütteln.
    »Dann bist du also ganz allein hier, regelrecht gestrandet, und wolltest mir trotzdem noch einen Ausweg lassen, ohne mich zur Hilfeleistung zu erpressen? Na gut, mein Herr, meine Hilfe ist Ihnen sicher, und dafür brauchst du mich auch nicht mit einer Lehrstelle zu bestechen. Ich hol dir deinen König schon zurück ... und zwar noch vor der Hochzeit. Danach können wir dann über Lehrlinge reden.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist zwar richtig gedacht, aber in der falschen Reihenfolge. Ich wollte dich nicht mit einer Lehrstelle bestechen, Massha. Ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich nicht viel von Magik verstehe, aber das, was ich kenne, will ich dir gerne beibringen ... ob du nun den König gefunden hast oder nicht. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob man so etwas eine Zauberlehre nennen kann, aber wenn es das ist, was du willst, kannst du es haben.«
    Sie lächelte - ein Lächeln, das sich äußerst deutlich von ihrer normalen Vampnummer unterschied.
    »Wir können uns später noch darüber streiten. Im Augenblick habe ich leider keine Zeit, ich muß nämlich einen König suchen.«
    »Einen Augenblick noch! Bevor du gehst... du kannst doch ziemlich gut mit technischen Geräten umgehen, nicht? Na ja, ich habe einen D-Hüpfer in meinem Quartier. Ich möchte, daß du mir zwei Einstellungen darauf zeigst, die von Tauf und die von Klah. Weißt du, so fürchterlich edel bin ich nämlich auch wieder nicht. Wenn mir der Boden hier zu heiß unter den Füßen werden sollte, oder wenn du länger als eine Woche brauchen solltest, um den König aufzuspüren, möchte ich doch ganz gerne einen kleinen Fluchtvorsprung haben. Falls ich nicht mehr hier sein sollte, wenn du zurückkehrst, kannst du deinen >edlen< Skeeve im Gasthaus zum Gelben Halbmond im Bazar von Tauf suchen.«
    Massha schnaubte.
    »Du stellst dein Licht schon wieder unter den Scheffel, du heißes Bübchen! Du hast immerhin vor, es zu versuchen, bevor du die Kurve kratzt, und das kann man von den wenigsten Leuten in unserem Gewerbe behaupten. Und ganz nebenbei gehen deine Beweggründe, wie immer du sie auch einschätzen magst, tiefer, als du denkst. Du hast mich gerade um zwei verschiedene Einstellungen gebeten. Für die Flucht brauchst du aber nur eine.«

6
Gute Informationen sind schwer zu bekommen.
Noch schwerer ist es, mit ihnen etwas anzufangen!
S. Holmes
    Ich war schon vor langer Zeit zu der Ansicht gelangt, daß die Hauptanforderung an

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