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Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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bedeuten, um unter den anderen anwesenden Höflingen Hohn und Heiterkeit auszulösen ... und irgendwie wollte ich das nicht.
    »Äh ... das ist nicht nötig«, erklärte ich hastig. »Es lag nicht in unserer Absicht, hier offiziell und förmlich hofzuhalten, vielmehr stand uns der Sinn nach einer formlosen gesellschaftlichen Begegnung.«
    Dies erzeugte ein Raunen in den Reihen der Anwesenden, den General eingeschlossen, der mich mit leiser Verwunderung stirnrunzelnd anblickte. Doch nun hatte ich eine Gesprächslinie festgelegt, und so blieb mir nichts anderes übrig, als weiterzustümpern.
    »Genau genommen war dies der einzige Grund für mein Verlangen Euch zu sehen. Ich wünschte die Dame kennenzulernen, die betörend genug ist, um unseren General von seinem gewohnten Platz an meiner Seite fortzulocken.«
    »Aber Euer Majestät haben mir doch gestern für heute Urlaub gewährt«, protestierte der General.
    »Völlig richtig. Wie ich schon sagte, dies ist nur eine formlose Begegnung. Aber augenblicklich gibt es hier zu viele Anwesende für eine formlose Unterhaltung. Es ist unser Wunsch, daß der Hof für heute geschlossen und der Saal geräumt wird, auf daß ich ungehindert mit dieser Würdenträgerin sprechen kann.«
    Wieder ertönte ein erstauntes Raunen, aber ein königlicher Befehl blieb nun mal ein königlicher Befehl, und so entfernten sich die verschiedenen Höflinge unter Verbeugungen und Hofknicksen.
    »Ihr auch, General. Ich wünsche, mit Massha allein zu sprechen.«
    Badaxe wollte etwas einwenden, doch Massha knuffte ihn mit einem Ellenbogen in die Rippen, der wohl die meisten Männer umgeworfen hätte, in diesem Fall aber gerade heftig genug war, um die Aufmerksamkeit des Generals zu wecken. Sein Gesicht verfinsterte sich, und er furchte die Stirn, machte eine knappe Verbeugung und verließ zusammen mit den anderen den Saal.
    »So, so, Ihr also seid eine Freundin unseres Sire Magikers«, fragte ich, als wir endlich allein waren.
    »Ich ... ich habe diese Ehre, Euer Majestät«, erwiderte Massha vorsichtig. »Ich hoffe, es ... geht ihm gut?«
    »Tatsächlich steckt er im Augenblick in erheblichen Schwierigkeiten.«
    Massha stieß einen gewaltigen Seufzer aus.
    »Das habe ich befürchtet. Hat es etwas mit seinem letzten Auftrag zu tun?«
    Diese Frage ignorierte ich.
    »General Badaxe scheint von Euch recht eingenommen zu sein. Seid Ihr sicher, daß Ihr im Magikgeschäft bleiben wollt? Oder wollt Ihr es nicht lieber mit einem neuen Lebensstil versuchen?«
    Massha musterte mich verdrießlich.
    »Wie habt Ihr denn das erfahren? Ihr habt doch wohl nicht etwa Euren eigenen Zauberer foltern lassen, oder?«
    Ich bemerkte, wie sie an ihren Ringen spielte und daran drehte, und entschied, daß die Zeit der Komödie vorüber war.
    »Wartet, Massha! Bevor Ihr irgend etwas unternehmt, muß ich Euch etwas zeigen.«
    »Was denn?«
    Ich hatte bereits die Augen geschlossen, um meinen Tarnzauber aufzuheben — so schnell wie noch nie in meinem Leben.
    »Mich«, sagte ich und öffnete die Augen wieder.
    »Da hol mich doch der ... Hast mich ja wirklich sauber aufs Kreuz gelegt, du Wahnsinnskerl!«
    »Ach, das war doch bloß ein Tarnzauber«, wehrte ich ab und machte eine wegwerfende Gebärde.
    »Nett. Deswegen wärst du beinahe von mir gebraten worden. Warum hast du mir denn nicht gesagt, daß du es warst?«
    »Erstens wollte ich sehen, ob mein Tarnzauber wirklich so gut ist, daß er selbst jemanden täuschen kann, der nach ihm Ausschau hält. Es ist das erste Mal, daß ich auch meine Stimme zu ändern versuche und nicht nur mein Aussehen. Und zweitens ... na ja, ich war einfach neugierig zu erfahren, ob du dir die Sache mit deiner Lehre vielleicht nicht doch noch lieber anders überlegen willst.«
    »Aber du hättest mich doch bloß zu fragen brauchen ... Ach so, verstehe! Du bist wirklich in Schwierigkeiten, was? Es ist also so schlimm, daß du mich nicht wegen eines alten Versprechens mit hineinreißen wolltest. Das ist nett von dir, Skeeve. Wie ich schon sagte, du ziehst 'ne Klassenummer ab.«
    »Ach, das hätte doch jeder getan«, widersprach ich und versuchte, meine Verlegenheit zu überspielen.
    Sie schnaubte laut.
    »Wenn du das wirklich glauben würdest, wärst du schon lange nicht mehr am Leben. Aber egal, ob nun Lehrling oder nicht, Freundschaft bleibt Freundschaft. Und nun raus damit. Was ist passiert?«
    Auf den Stufen zum Thron sitzend, informierte ich sie über die bevorstehende Hochzeit und über meinen

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