Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ein Dämon macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Dämon macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Tanda, und mir fiel auf, dass ihre Stimme nicht mehr gar so ärgerlich klang wie vorher.
    Glenda lächelte. »Du bist diejenige, die durch die Dimensionen hüpfen kann. Erzähl du es mir.«
    Tandas Augen schienen sich zu umwölken, doch im nächsten Moment sah sie auf und blickte Glenda an. »Wir sind viel zu weit von jedem Ort entfernt, den ich kenne, eingeschlossen die letzte Dimension, in die wir gesprungen sind.«
    »Genau«, sagte Glenda und legte das geschnittene Brot vor uns auf den Tisch. »Die Wandler haben das sechs Gruppen von Schatzsuchern angetan, denen mein Vater die Karte verkauft hat. Vortex Nr. 6, dieser Ort hier, ist viel zu weit von jeder bekannten und jeder in der Karte verzeichneten Dimension entfernt. Nur die erfahrensten Dimensionsreisenden haben eine Chance, von hier zurückzukehren. Und bevor ich diese Hütte vor ein paar Wochen aufpoliert habe, gab es hier weiter nichts als einen Haufen alter Holzbohlen.«
    »Wir wären verhungert«, stellte ich fest.
    »Mit der Zeit wäret ihr verhungert oder in irgendeine andere Dimension gesprungen und nie wieder zurückgekommen«, sagte Glenda, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu mir. »Mein Vater ist zwei Schatzsuchergruppen gefolgt, die das getan haben. Beide haben einen ziemlich scheußlichen Tod unter den Händen von Kreaturen gefunden, denen sie nie hätten begegnen dürfen.«
    Meine Erinnerung an die Schlangen war lebhaft genug, ihre Worte voll und ganz zu verstehen.
    Glenda nahm ein Stück von dem wunderbar duftenden frischen Brot und biss hinein, ohne mich dabei auch nur für einen Moment aus den Augen zu lassen.
    »Und wie hoch ist der Preis für unsere Rettung?«, fragte Aahz.
    Ich drehte mich zu ihm um. Das war mal wieder typisch für Aahz. Er dachte immer zuerst an seinen Geldbeutel.
    Glenda lächelte meinen grün beschuppten Mentor an.
    »Wie heißt du?«, fragte sie.
    »Aahz«, antwortete er. »Und du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich möchte mit euch gehen«, sagte sie. »Und dafür, dass ich euch helfe, die goldene Kuh zu finden und wieder in eine Dimension in der Nähe des Bazars von Tauf zu gelangen, will ich den gleichen Anteil wie ihr nach Abzug der Kosten für den Wandler.«
    Irgendwie ergab das immer noch keinen Sinn.
    »Warum hast du dich dann nicht einfach selbst schon längst auf die Suche nach der Kuh gemacht?«
    »Ganz ehrlich«, sagte sie und starrte mir direkt in die Augen, »mein Vater dachte, dass du, Skeeve, unter all denen, denen er die Karte verkauft hat, der Erste bist, der tatsächlich eine Chance hätte, die Kuh zu finden.«
    »Du hast auch seine Frage nicht beantwortet«, sagte Aahz. »Und warum sollten wir dir wohl so viel von dem Schatz abgeben?«
    Glenda lachte. »Abgesehen davon, dass ihr von hier wieder weg wollt? Das ist nur eines der Probleme, die auf euch warten. Mein Vater hat etliche Male versucht, der Karte zu folgen, ehe er sie zum ersten Mal verkauft hat, aber er musste jedes Mal aufgeben. Vor euch liegen noch viele Schwierigkeiten, und ich weiß, wie sie aussehen. Ihr braucht mich.«
    »Und dein Vater glaubt, Skeeve kann es schaffen?«, hakte Tanda nach.
    Tandas ungläubiger Ton hätte mich sicher gekränkt, hätte ich nicht genauso gedacht.
    Glenda griff auf dem Tisch nach meiner Hand.
    Elektrischer Strom jagte durch meinen Arm, und ich bin überzeugt, dass sich mein Gesicht wieder einmal strahlend rot verfärbte. Ich war nicht einmal imstande, meiner Hand den Befehl zu erteilen, sich von ihrer zu lösen. Und ich wollte es auch nicht. Glenda stellte Dinge mit mir an, von denen ich bisher nur geträumt hatte, und das alles durch eine einfache Berührung ihrer Hand.
    »Mein Vater besitzt die Fähigkeit, das wahre Wesen der Menschen zu sehen«, erklärte Glenda, »und ihre innere Kraft.«
    Sie rieb über meinen Handrücken, und alles, was ich tun konnte, war laut und anhaltend seufzen.
    »Wenn er denkt, Skeeve könnte die goldene Kuh finden und all die Schwierigkeiten bewältigen, die vor uns liegen, dann glaube ich auch daran.«
    Ich lächelte Aahz nur verträumt an und verzog die Lippen zu dem breitesten Grinsen, dessen ich fähig war. In all der Zeit, die ich mit ihm zusammen verbracht hatte, hatte ich nie einen derartigen Widerwillen in seinen Zügen gesehen.
    Ein wundervolles Gefühl.
    Ebenso wie Glendas Hand an der meinen.
    Okay, es lag eine gewisse Spannung in der Luft in der kleinen Hütte. Eine heftige Spannung jeder denkbaren Art. Ich muss auch gestehen, dass mir der Gedanke

Weitere Kostenlose Bücher