Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
sie tun können, ist, unser Geschäft zu boykottieren. Und das Schlimmste ... Nun, es gibt jede Menge Möglichkeiten, den Erfolg anderer zu sabotieren.«
    »Du meinst, sie werden ...«
    »Das genügt!« erklärte Chumly und klatschte die Handfläche laut auf den Tisch.
    Ich erkannte plötzlich, daß ich Chumly noch niemals wütend erlebt hatte. Außerdem fiel mir ein, daß ich froh war, daß unsere Möbel kräftig genug waren, um selbst Aahz' Tiraden auszuhalten. Sonst hätte der Troll gleich den ganzen Tisch vernichtet, nur um unser Gespräch zu unterbrechen.
    »Jetzt hört mir mal zu, alle beide!« befahl er und zeigte mit einem knorpeligen Finger auf uns. »Ich glaube, die jetzige Krise ist euch zu Kopf gestiegen. Ihr seht schon Gespenster. Ihr macht Jagd auf Schatten! Ich gebe ja zu, daß wir ein paar Probleme haben, aber da haben wir schon mit Schlimmerem zu tun gehabt. Das ist jetzt nicht die Zeit, um in Panik zu geraten.«
    »Aber ...«
    »Laß mich ausreden, Aahz. Ich habe dir auch oft genug beim Brüllen zugehört.«
    Ich öffnete den Mund, um eine witzige Bemerkung zu machen, doch dann überlegte ich es mir ausnahmsweise einmal anders.
    »Markie stellt eine potentielle Katastrophe dar, aber der Schlüsselbegriff dabei ist das Wort potentiell. Sie ist ein liebes Kind, das tun wird, was wir sagen ... sofern wir lernen, vorsichtig mit dem zu sein, was wir ihr sagen. Und das gilt auch für Bunny. Die ist blitzgescheit und ...«
    »Bunny?« platzte ich heraus, mich selbst einen Augenblick vergessend.
    »Ja, Bunny. Es ist lange her, seit ich mich hier mit jemandem über Literatur und Theater unterhalten konnte. Sie ist wirklich recht intelligent, wenn man sich einmal die Mühe macht, sich mit ihr zu unterhalten.«
    »Wir sprechen doch wirklich über dieselbe Bunny, nicht wahr?« murmelte Aahz.
    »Über die Bunny, die stumpfsinnig wie ein Stein rüberkommt«, bestätigte Chumly spitz. »Erinnere dich doch nur einmal daran, wie ich rüberkomme, wenn ich meine Großer-Krach-Nummer abziehe ... aber wir schweifen vom Thema ab. Das Thema sind die Probleme, und ich behaupte, daß Bunny mit ein bißchen Einweisung keins sein wird.«
    Er hielt inne, um uns anzufunkeln.
    »Was nun die Gerüchte über Skeeves Fähigkeiten beim Drachenpoker angeht, so habe ich noch nie jemanden erlebt, der derartig in Panik gerät wie du, Aahz. Natürlich, jedes Gerücht hat seine negativen Seiten, aber man muß schon verdammt extrem werden, um solche Projektionen loszulassen, wie du es gerade getan hast.«
    »He, Boß!« rief Guido und steckte den Kopf durch die Tür. »Der Giek ist hier, er will dich sprechen.«
    »Das werde ich erledigen«, sagte Aahz und schritt zum Empfangstrakt. »Du bleibst hier und hörst, was Chumly dir zu sagen hat. Wahrscheinlich hat er recht. Ich bin in letzter Zeit ein wenig nervös ... aus irgendeinem unerfindlichen Grund.«
    »Wenn ich recht habe, dann solltest du es dir auch anhören«, rief der Troll ihm nach.
    »Sprich mit mir, Chumly«, sagte ich. »Eine deutlichere Entschuldigung wirst du von Aahz. jedenfalls kaum zu hören bekommen.«
    »Ganz recht. Wo war ich stehengeblieben? Ach ja. Selbst wenn Aahz' Einschätzung der Reaktionen auf deinen Erfolg richtig sein sollte, dürfte sich das auf deine Arbeit nicht allzu sehr auswirken. Dann gehen die kleinen Fische vielleicht zu anderen Magikern, aber du warst ja ohnehin schon dabei, die unwichtigeren Aufträge mehr und mehr abzulehnen. Wenn jemand wirklich Schwierigkeiten hat, dann wird er auch den besten Magiker haben wollen, den er bekommen kann ... und das bedeutet im Augenblick — dich.«
    Ich wog seine Worte im Geiste sorgfältig ab.
    »Selbst wenn Aahz auch nur ein bißchen recht haben sollte«, meinte ich, »bin ich trotzdem nicht wild darauf, daß es im Bazar meinetwegen böses Blut gibt. Gegen Bewunderung habe ich nichts, aber Neid macht mich nervös.«
    »Also daran wirst du dich einfach gewöhnen müssen«, lachte der Troll und klopfte mir leicht auf die Schulter. »Ob du es weißt oder nicht, Neid hat sich schon eine ganze Weile aufgebaut... schon lange vor dieser Drachenpokersache. Für dich spricht eine ganze Menge, Skeeve, und solange dem so ist, wird es immer Burschen geben, die .dir deinen Erfolg mißgönnen.«
    »Du meinst also wirklich, daß die Drachenpokergerüchte harmlos sind?«
    »Ganz genau. Wirklich, was soll ein bißchen Tratsch schon für einen Schaden anrichten?«
    »Weißt du, Chumly, du irrst dich nicht häufig, aber wenn du

Weitere Kostenlose Bücher