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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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kann, was geschieht. Das ist wichtig für meinen Umgang mit dir ... und wichtig auch für deinen Umgang mit Markie. Es ist nicht deine Schuld!«
    »Ist es nicht?«
    »Richtig. Wir haben beide sehr starke elterliche Züge in uns, obwohl ich nicht weiß, woher du deine hast, aber wir können nur versuchen, unser Bestes zu geben. Wir müssen daran denken, daß wir nicht versuchen dürfen, uns die Schuld für das aufzuhalsen, was andere tun ... wie Tanda beispielsweise.«
    Das ernüchterte mich wieder. »Du weißt also davon, wie?«
    »Klar. Sie hat mir gesagt, ich soll dir für sie auf Wiedersehen sagen, falls sie dich nicht finden sollte, aber ich schätze, du weißt es sowieso schon.«
    Ich nickte nur, unfähig zu sprechen.
    »Ich hatte mir ohnehin schon Sorgen darüber gemacht, wie du auf die Probleme mit Markie reagieren würdest, und als Tanda davonging, wußte ich, daß es dir schwerfallen würde. Ich habe versucht, dir einen Weg zu der Erkenntnis aufzuzeigen, daß du nicht allein bist. Richtig oder falsch, das, was du fühlst, hängt schon eine ganze Weile hier in der Luft.«
    »Danke, Aahz.«
    »Hat es dir ein bißchen geholfen?«
    Ich dachte einen Augenblick nach.
    »Ein bißchen.«
    Mein Partner stieß erneut ein tiefes Seufzen aus.
    »Nun«, sagte er, »ich habe es versucht. Das ist wohl das Wichtigste ... glaube ich.«
    »Hallo, Kumpels. Wie geht es denn so?«
    Ich hob den Blick und sah, wie Chumly auf uns zukam, fröhlich lächelnd. »Ach. Hallo, Chumly.«
    »Ich dachte, ihr würdet es gerne erfahren«, verkündete der Troll. »Ich glaube, ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie wir dem Syndikat den Schaden, den Markie heute nachmittag angerichtet hat, als Betriebsausgaben verkaufen können!«
    »Ist ja toll, Chumly«, erwiderte Aahz trübe.
    »Ja. Klasse.«
    - »Hoppla! Hoppla?« sagte er und legte den Kopf schräg. »Wenn die beiden größten Raffzähne im Bazar sich durch Geld nicht mehr aus dem Häuschen bringen lassen, muß irgend etwas nicht in Ordnung sein. Heraus damit. Wo drückt euch der Schuh?«
    »Willst du es ihm sagen, Aahz?«
    »Nun ...«
    »Ach, das hängt doch wohl nicht damit zusammen, daß meine kleine Schwester das Nest verläßt? Oh, das ist aber lustig.«
    »Du weißt es schon?« Ich blinzelte.
    »Ich merke schon, daß du deswegen völlig niedergeschlagen bist«, sagte Aahz mit gefährlichem Unterton.
    »Blödsinn!« rief der Troll. »Weiß überhaupt nicht, weshalb man sich darüber aufregen sollte. Tanda will sich lediglich Klarheit über sich selbst verschaffen, das ist alles. Sie hat festgestellt, daß sie etwas mag, was gegen ihr Selbstverständnis verstößt. Es mag vielleicht ein paar Tage dauern, aber irgendwann wird sie schon merken, daß so etwas nicht das Ende der Welt bedeutet. Da muß jeder mal durch. Man nennt das >Erwachsenwerden<. Ich finde es eher ziemlich gut, daß sie endlich lernen muß, daß die Dinge nicht immer so bleiben, wie sie sind.«
    »Findest du?« Plötzlich begann ich mich besser zu fühlen.
    »Natürlich. Herrje, seit wir Kumpels sind, hat Aahz sich verändert, du hast dich verändert, ich auch, auch wenn ich es nicht so dramatisch zur Schau stelle wie ihr beiden oder meine kleine Schwester. Ihr Burschen habt einen schlimmen Anfall von Schuldgefühl. Unfug! Ihr könnt euch schließlich nicht für alles die Schuld anlasten.«
    »Das ist ein guter Rat«, sagte ich, stand auf und streckte mich. »Warum kannst du mir eigentlich nicht auch mal solche guten Ratschläge geben, Partner?«
    »Weil das jeder Blödmann von allein erkennen kann, ohne daß man es ihm erst sagen muß«, knurrte Aahz, aber in seinen Augen war ein Glitzern. »Das Problem ist, daß die Perfekten nicht irgendwelche Blödmänner sind.«
    »Ganz genau«, grinste Chumly. »Und was haltet ihr jetzt davon, mir bei etwas Wein fröhliche Gesellschaft zu leisten, während ich euch klarmache, was für ein gerissener Geldsparer ich doch bin!«
    »Mir wäre es lieber, du würdest uns eine Lösung für unser Babysitter-Problem liefern«, sagte mein Partner grimmig und schritt auf das Wohnzimmer zu.
    Ich folgte den beiden, auf merkwürdige Weise glücklich. Alles war wieder normal ... zumindest so normal, wie es hier in der Gegend nur sein konnte. Ganz unter uns: Ich war überzeugt davon, daß wir uns schon etwas Entsprechendes einfallen lassen würden. Ich meine, wieviel Schwierigkeiten konnte einem ein kleines Mädchen denn schon machen ... . Dieser Gedanke zerbarst vor dem geistigen Bild der von

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