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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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den Elementalen zerfetzten Zelte.
    Ich beschloß, im bevorstehenden Kriegsrat mehr zuzuhören als zu reden.

9
Die lassen einen doch nie in Frieden. Da macht man mal EINEN winzigen Fehler ...!
Nero
    Während ich mit Aahz und Chumly trank, spürte ich, wie die Spannungen und Depressionen des Tages von mir wichen. Es war gut zu wissen, daß ich in Krisenzeiten Freunde besaß, die mir bei der Lösung meiner Probleme halfen, so kompliziert oder scheinbar hoffnungslos diese auch sein mochten.
    »Nun«, sagte ich und schenkte eine weitere Runde Wein aus. »Irgendwelche Ideen, was wir tun sollen?« »Nicht die leiseste Ahnung«, erklärte Chumly, während er mit seinem Kelch spielte.
    »Ich meine immer noch, daß es dein Problem ist«, verkündete Aahz, lehnte sich in seinem Sessel zurück und grinste bösartig. »Ich meine, schließlich bist du ja auch ohne unsere Hilfe da hineingeraten.«
    Wie ich schon sagte, es ist großartig, Freunde zu haben.
    »Kann nicht behaupten, daß ich dem ganz zustimme, Aahz, alter Knabe«, wägte der Troll ab.
    »Wenngleich ich zugeben muß, daß es verlockend klingt. Aber die unglückliche Wirklichkeit sieht so aus, daß seine Probleme auch die unseren sind, solange wir so eng zusammenleben und -wohnen, wie wir es tun, nicht wahr?«
    So sehr ich es auch zu schätzen wußte, daß Chumlys Logik mir ein wenig Unterstützung brachte, spürte ich doch das Bedürfnis, mich ein wenig zu verteidigen.
    »Ich sehe so etwas gerne als Sache von Gegenseitigkeit, Aahz. Schließlich bin auch ab und zu mal in ein paar von deinen Problemen verwickelt worden.« Aahz wollte schon etwas zurückfauchen, doch dann schürzte er die Lippen und widmete sich wieder dem Wein. »Ich werde darauf verzichten, genau aufzulisten, wer wen wie oft in wieviel Schwierigkeiten gebracht hat, und deiner Einschätzung einfach zustimmen. Schätze, darum geht es überhaupt bei Partnerschaften. Tut mir leid, wenn ich von Zeit zu Zeit ein wenig garstig erscheine, aber ich habe noch nie einen Partner gehabt. Daran muß ich mich erst gewöhnen.«
    »He! Wohlgesprochen, Aahz!« applaudierte Chumly. »Weißt du, du wirst von Tag zu Tag zivilisierter.«
    »Wir wollen es doch nicht gleich übertreiben! Wie steht es eigentlich mit dir, Chumly? Du und deine Schwester, ihr habt uns schon oft genug geholfen, aber ich kann mich nicht daran erinnern, daß einer von euch jemals seine Probleme mit nach Hause geschleppt hätte. Ist das nicht ein bißchen einseitig?« »Ich fand immer, daß das im gewissen Sinne unser Beitrag zur Miete wäre«, sagte der Troll beiläufig.
    »Wenn unsere Probleme jemals eure Arbeit beeinträchtigen sollten, käme ich wohl zu dem Schluß, daß wir eure Gastfreundschaft überstrapaziert hätten.« Das war für mich eine völlige Überraschung. Mit einem Schrecken erkannte ich, daß ich normalerweise so sehr mit meinen eigenen Problemen und meinem Leben beschäftigt gewesen war, daß ich nie dazu gekommen war, viel danach zu fragen, was Chumly und Tanda eigentlich taten.
    »Hoppla, einen Augenblick mal«, sagte ich. »Habt ihr beide etwa Probleme, von denen ich nichts weiß?« »Na, es läuft auch nicht immer alles wie geschmiert, meinte der Troll und schnitt dabei eine Grimasse. »Das eigentliche Thema im Augenblick sind jedoch deine Probleme. Bei mir liegt gerade nichts Dringenderes an, also sollten wir uns wohl besser daran machen, die jüngste Krise zu meistern, nicht wahr? Ich schätze, wir sollten alle mal unsere Denkkappen aufsetzen und uns ein wenig beraten. Starren wir doch einfach an die Decke und bringen wir unsere Ideen hervor, wie sie eben kommen.«
    Im geheimen nötigte ich mir selbst das Versprechen ab, zu einem späteren Zeitpunkt auf Tandas und Chumlys Probleme zurückzukehren, dann schloß ich mich den anderen dabei an, gedankenverloren die Decke anzustarren.
    Die Zeit kroch dahin, und niemand sagte irgend etwas.
    »Nun, soviel zu unserem Gedankenaustausch«, meinte Aahz schließlich und griff erneut nach dem Wein. »Ich muß gestehen, daß bei mir nichts als Leere herrscht.«
    »Vielleicht hilft es, wenn wir damit beginnen, das Problem zu definieren«, drängte Chumly ihn. »Also so, wie ich das sehe, haben wir zwei Probleme: Markie und Bunny. Es wird schwierig sein zu entscheiden, was wir wegen Bunny unternehmen sollen, bevor wir wissen, was Don Bruce im Schilde führt; und wir müssen eine Möglichkeit finden, Markie daran zu hindern, unser Leben völlig durcheinanderzubringen, so lange, bis ihr

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