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Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Ein Dämon mit beschränkter Haftung

Titel: Ein Dämon mit beschränkter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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sitzen wir ziemlich in der Klemme.«
    »Nach allem, was ich so höre, sitzt ihr ständig in der Klemme«, bemerkte Don Bruce trocken. »Nein. Ich meine, im Augenblick sitzen wir richtig in der Klemme, was die Finanzen angeht. Wir haben eine Menge Kapital an das große Spiel heute abend gebunden.«
    »Großes Spiel? Welches große Spiel?«
    »Skeeve hat heute nacht eine Auseinandersetzung im Drachenpoker mit dem Pfefferminz-Kind. Es ist eine Herausforderungspartie.«
    »Deshalb wollte ich auch mit Ihnen über Bunny sprechen«, warf ich ein. »Da ich glaubte, daß sie die Axt ist, wollte ich nicht, daß sie dabei ist, um das Spiel zu stören.«
    »Warum hat mir niemand von diesem Spiel erzählt?« wollte Don Bruce wissen. »In deinem Bericht stand nichts davon!«
    »Es ist auch erst danach zustande gekommen.« »Wie hoch sind die Einsätze?« _ ' «. Ich blickte Aahz an. Ich war so sehr damit beschäftigt gewesen, zu lernen, wie man Drachenpoker «spielte, daß ich nie dazu gekommen war, ihn nach den Einsätzen zu fragen.
    Aus irgendeinem Grund wirkte mein Partner plötzlich ziemlich verlegen.
    »Tischsätze«, sagte er.
    »Tischsätze?« Ich furchte die Stirn. »Was ist das denn?«
    Ich hatte schon fast erwartet, er würde sagen, daß er es mir später erklärte, doch statt dessen ging er das Thema mit überraschendem Enthusiasmus an. »Bei einem Spiel mit Tischsätzen beginnt jeder mit einer bestimmten Geldsumme. Dann spielt man so lange, bis einer entweder keine Chips mehr hat oder ...«
    »Ich weiß selbst, was Tischsätze sind«, unterbrach Don Bruce. »Was ich wissen will, ist, um wieviel ihr spielt.«
    Aahz zögerte, dann zuckte er die Achseln. »Eine Viertelmillion pro Nase.«
    »EINE VIERTELMILLION???«
    Diese Tonhöhe hatte ich seit dem Stimmbruch nie wieder erreicht.
    »Das hast du gar nicht gewußt?« fragte der Syndikatsboß mit gerunzelter Stirn.
    »Wir haben es ihm nicht gesagt«, seufzte mein Partner. »Ich hatte Angst, daß er den Schwanz einziehen würde, wenn er wüßte, um was es geht. Wir wollten ihm einfach nur die Chipsstapel reichen, ohne ihm zu sagen, wieviel sie wert sind.«
    »Eine Viertelmillion?« wiederholte ich, diesmal ein wenig heiserer.
    »Siehst du?« Aahz grinste. »Schon ziehst du den Schwanz ein.«
    »Aber Aahz, haben wir überhaupt eine Viertelmillion übrig?«
    Das Grinsen meines Partners verblaßte, und er wich meinem Blick aus.
    »Die Frage kann ich auch beantworten, Skeeve«, meldete sich Don Bruce wieder zu Wort. »Niemand hat eine Viertelmillion übrig. Selbst wenn man sie hat, hat man sie nicht übrig, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Es ist ja nicht unser ganzes Geld«, sagte Aahz schleppend. »Die anderen haben auch aus ihren Ersparnissen etwas hinzugetan: Tanda, Chumly, Massha, sogar Guido und Nunzio. Wir sind ade daran beteiligt.«
    »Wir auch«, erklärte der Syndikatsboß. »Das Syndikat übernimmt die Hälfte.«
    Ich bin mir nicht sicher, wer mehr überrascht war, Aahz oder ich. Doch Aahz erholte sich als erster davon.
    »Das ist nett von dir, Don Bruce, aber du weißt nicht, worum es hier eigentlich geht. Skeeve ist in diesem Spiel ein blutiger Anfänger. Er hat mal eine Nacht lang Glück gehabt, und als die Gerüchtemühle fertig war, hatte er sich gleich eine Herausforderung durch das Kind eingehandelt. Er kann sie nicht ablehnen, ohne das Gesicht zu verlieren, und jetzt, da die Axt auf ihn angesetzt ist, können wir uns keinerlei schlechte Presse erlauben, sofern wir sie überhaupt vermeiden können. Deshalb haben wir unser Geld zusammengelegt, damit Skeeve spielen und mit Anstand verlieren kann. Das Endergebnis steht bereits fest. Das Kind wird ihm bei lebendigem Leibe das-Fell über die Ohren ziehen.«
    »Und du hast vorhin wohl auch nicht zugehört:
    Wenn er einen schlechten Eindruck macht, machen wir das auch. Das Syndikat unterstützt seine Leute, besonders dann, wenn es um das öffentliche Image geht. Ob Gewinn oder Verlust, wir sind mit der Hälfte dabei, okay?«
    »Wenn du meinst«, sagte Aahz achselzuckend. »... und versuche, mir ein paar Sitzplätze zu reservieren. Ich will meinen Jungen in Aktion erleben —aus erster Hand.«
    »Das wird aber schwer kosten!«
    »Habe ich danach gefragt? Du sollst ...«
    Ich hörte inzwischen nicht mehr richtig zu. Mir war gar nicht bewußt gewesen, wie treu meine Freunde tatsächlich hinter mir standen.
    Eine Viertelmillion ...
    In diesem Augenblick konkretisierte sich etwas in meinem Geist, das schon seit Tagen

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