Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Ein Dämon wollte Hochzeit machen

Titel: Ein Dämon wollte Hochzeit machen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Ratschlag zu folgen und nur langsam daran zu nippen. So hielt der Saft länger vor und schien auch tatsächlich stärker zu wirken.
    »Das ist schon besser«, meinte sie und schenkte unaufgefordert das Glas wieder voll. »So. War es schön letzte Nacht?«
    Ich setzte das Glas ab und versuchte mein Hirn zum Funktionieren zu zwingen.
    »Ehrlich gesagt, Bunny, ich weiß es nicht«, gestand ich schließlich.
    »Ich glaube, ich kapiere nicht so recht.«
    »Das, woran ich mich erinnern kann, war ganz in Ordnung«, erklärte ich, »aber ab einem bestimmten Punkt ist alles wie ausgelöscht. Und ich bin mir nicht einmal sicher, ab welchem Punkt genau. Es ist alles noch ziemlich durcheinander.«
    »Verstehe.«
    Einen Augenblick hatte es den Anschein, als wollte Bunny noch etwas sagen, doch statt dessen schürzte sie nur die Lippen und schritt ans Fenster hinüber, wo sie stehenblieb und hinausblickte.
    In meinem Kopf wurde es langsam klarer, so daß ich mich schon fast wieder lebendig fühlte, und ich beschloß, daß es an der Zeit sei, einiges richtigzustellen.
    »Äh ... Bunny? Was gestern abend betrifft ... Es tut mir leid, daß ich dich einfach so habe stehenlassen, aber Vic hatte das Rendezvous für mich arrangiert, und da konnte ich schlecht wieder absagen, ohne das Gesicht zu verlieren.«
    »Die Tatsache, daß sie ein ziemlich steiler Zahn war, hatte damit natürlich nicht das geringste zu tun«, bemerkte Bunny mit einem schiefen Lächeln.
    »Naja .«
    »Mach dir darüber mal keine Gedanken, Skeeve«, sagte sie schnell und winkte ab. »Deswegen mache ich mir im Augenblick sowieso keine Sorgen.«
    »Weswegen denn?«
    Sie drehte sich zu mir um und lehnte sich dabei ans Fenstersims.
    »Wegen derselben Sache, die mir schon zu schaffen macht, seit ich hier eingetroffen bin«, antwortete sie. »Ich wollte ursprünglich nichts sagen, weil es mich eigentlich nichts angeht. Aber wenn es stimmt, was du über letzte Nacht gesagt hast .«
    Sie unterbrach sich und nagte an ihrer Unterlippe.
    »Red ruhig weiter«, forderte ich sie auf.
    »Na ja ... vereinfacht ausgedrückt, glaube ich, daß du langsam ein Problem mit dem Trinken entwickelst.«
    Das traf mich nun völlig überraschend. Ich hatte eigentlich eher damit gerechnet, daß sie vielleicht eine Bemerkung darüber machen würde, wie wenig ich doch zur Sanierung der Finanzen des Königreichs beitrug. Oder über die Frauen, die plötzlich bei uns Schlange standen. Nie wäre ich auf den Gedanken gekommen, daß meine persönlichen Angewohnheiten ihre Mißbilligung erregen könnten.
    »Ich ... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, Bunny. Ich meine, klar, ich trinke. Aber jeder trinkt doch gelegentlich ein bißchen.«
    »Ein bißchen?«
    Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung kam sie vom Fenstersims herüber und setzte sich auf meine Bettkante.
    »Skeeve, in letzter Zeit habe ich dich jedesmal, wenn ich dich aufsuchte, mit einem Weinkelch in der Hand vorgefunden. Es ist doch schon so weit gekommen, daß du dir unter einer Begrüßung nur noch vorstellen kannst, jemandem etwas zu Trinken anzubieten.«
    Jetzt war ich wirklich verwirrt. Zuerst hatte ich ja nur gedacht, daß sie überbesorgt sei. Doch so langsam kamen mir Zweifel, ob sie nicht vielleicht doch recht haben könnte.
    »Ich versuche doch bloß, gastfreundlich zu sein«, wich ich aus, um etwas Zeit zum Nachdenken zu gewinnen.
    »Nicht, wenn es das erste ist, was du früh am Morgen tust«, schnauzte sie. »Und ganz bestimmt nicht, wenn du dann einfach fortfährst und dir selbst einen genehmigst, ob man sich dir nun anschließt oder nicht.«
    »Aahz trinkt auch«, konterte ich und fühlte mich in die Defensive gedrängt. »Er sagt, daß man in den meisten Dimensionen dem Wasser nicht trauen darf.«
    »Das hier ist deine Heimatdimension, Skeeve. An dieses Wasser solltest du eigentlich gewöhnt sein. Außerdem ist Aahz ein Perfekter. Er hat einen völlig anderen Stoffwechsel als du. Der hat keine Probleme mit dem Trinken.«
    »Und ich habe welche. Ist es das, was du mir zu sagen versuchst?«
    Das Leid, mit dem ich erwacht war, verwandelte sich langsam in Zorn und Verärgerung.
    »Berichtige mich bitte, wenn ich etwas Falsches sage«, fuhr sie fort. »Wie ich gehört habe, bist du bei deiner letzten Reise nach Perv in eine Prügelei geraten, nicht wahr? Nachdem du getrunken hattest?«
    »Hm ... na ja. Aber in Prügeleien war ich auch schon früher verwickelt.«
    »Wie ich gehört habe, hättest du sie wahrscheinlich nicht

Weitere Kostenlose Bücher