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Ein Engel aus der Hölle

Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Halbbruder?«
    »Nein.«
    »Ihr habt also nicht gesehen wie er gelitten hat. War grauenvoll. Schließlich hat ihn der Tod erlöst, vor dem die Menschen Angst haben. Zu ihm ist er letztendlich als ein Freund gekommen. Das solltet ihr euch immer vor Augen halten. Vielleicht hat er auch von eurem Zeug etwas bekommen, wer weiß. Damals habe ich mir geschworen, dass ich mit Typen, wie ihr sie seid, abrechnen werde. Und an diesen Schwur fühle ich mich, verdammt noch mal, gebunden!«
    Paco Bullock senkte den Kopf.
    »Los, an die Wand!«
    Paco drehte sich. Er konnte nichts tun, obwohl Durban ihn und seinen Kumpan nicht gezwungen hatte, die Waffen abzulegen. An sie heranzukommen, war unmöglich. Sie kannten die Qualitäten des Mannes, und so blieb dem Dealer nichts anderes übrig, als dem Beispiel seines Kumpans zu folgen.
    Auch er ging auf die Wand zu. Er sah Mike dort stehen, der sich noch nicht gegen das Hindernis gelehnt hatte. Er stand dort in einer ungewöhnlich steifen Haltung. Jeder hörte ihn stöhnen, und es klang, als würde dieses Geräusch von einer kranken Person abgegeben.
    Bullock schwankte. Er schrie dabei auf und presste seine Hände gegen die Brust.
    Es war der Augenblick, der Frank Durban irritierte. Er wusste in den folgenden Sekunden nicht, welches Spiel hier ablief. Seine Blicke wechselten zwischen den beiden Männern hin und her. Im Kopf breitete sich eine Erklärung aus, aber auch sie passte nicht in das gesamte Konzept.
    Mike Glover brach auf der Stelle zusammen. Er schlug schwer auf. Paco bückte sich ihm in einer Reflexbewegung entgegen. An den Mann mit der Waffe dachten beide nicht mehr.
    Durban wusste nicht, ob er ein Schauspiel erlebte oder Mike Glover unter einem echten Anfall litt. Der keuchte, er lag auf dem Rücken, sein Körper bäumte sich auf – und Paco Bullock beugte sich über ihn.
    Das sah für Frank Durban wie abgesprochen aus. »Weg von dem Mann!«, schrie er.
    Paco zuckte zurück. Da sich die Akteure außerhalb des Lichtscheins befanden, waren sie schlecht unter Kontrolle zu halten. Nur setzte sich Glover plötzlich hin. Mit einem heftigen Ruck hatte er seinen Oberkörper in die Höhe gedrückt, er drehte Durban das Gesicht zu und hielt den Mund offen, als wollte er ihn anbrüllen.
    Paco bewegte sich wie ein Schatten. Durban sah, dass sich von seiner Gestalt etwas löste, das auf ihn zuraste. Er erkannte den Gegenstand nicht, er spürte ihn nur.
    Wuchtig schlug etwas gegen seinen Kopf.
    Frank Durban geriet aus dem Gleichgewicht. Für seine Waffe gab es kein konkretes Ziel mehr. Er drückte auch nicht ab. Für ihn war es wichtig, auf den Beinen zu bleiben, und genau das hätte er trotz allem geschafft, wäre Paco nicht schneller gewesen. Er hetzte dem Messer nach, dessen Griff Durbans Kopf erwischt und für seinen Zustand gesorgt hatte. Der Schlag mit den zusammengelegten Händen fällte den Agenten.
    Durban schlug auf den harten Boden und hörte nicht mal mehr das Lachen der beiden Dealer...
    ***
    Ein kalter Guss brachte Durban wieder zurück in die normale Welt. Jemand hatte einen Eimer mit kaltem Wasser über seinem Kopf geleert, und es folgte noch ein zweiter Guss.
    Durban hatte den Eindruck, von Watte umgeben zu sein. Alles war so anders geworden. In seiner momentanen Welt gab es nichts mehr zu greifen. Es wusste nicht, wo er sich befand. In seinem Kopf war all das abgeschaltet, was wichtig war und kehrte erst allmählich zurück.
    »Noch einen Guss?«
    »Nein, die beiden werden reichen.«
    »Durban ist ein harter Knochen.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Frank hatte die Stimmen gehört. Er wusste, dass zwei Männer über ihn gesprochen hatten, und er wusste auch, dass ihm die Stimmen nicht unbekannt sein sollten. Probleme hatte er mit dem genauen Erkennen, aber Freunde waren es nicht.
    Jemand trat ihm in die Seite. »He, du Schlaffsack. Wir wissen, dass du wieder da bist. Angeblich bist du so ein harter Knochen. Das kannst du jetzt beweisen.«
    Frank Durban hatte die Augen bisher geschlossen gehalten. Er versuchte nun, sie zu öffnen, was ihm nicht leicht fiel. Der Wille war da, aber das Fleisch war schwach, und so gelang es ihm nur unter sehr großen Mühen, nach oben zu schauen.
    Kein klarer Blick.
    Die Typen standen vor ihm. Sie schauten auf ihn nieder, aber er sah sie anders als sonst. Sie waren nicht klar. Sie wirkten verschwommen, wie Personen, die aus irgendeiner Traumwelt entflohen waren.
    Für ihn gehörten sie zu seinen Albträumen. Der Schmerz, den der Tritt gegen die

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