Ein Engel fuer Charlie
Schüssel auf den Tisch. „Weil ich zynisch bin, wenn du es nur gut mit mir meinst“, antwortete er und rutschte näher an sie heran.
„Wir kennen uns nicht sehr gut“, entgegnete sie und war sich seiner Nähe nur allzu bewusst. „Ich sollte meine Gedanken für mich behalten.“
„Das wäre aber ganz schön langweilig.“
Sie zuckte die Schultern.
„Nein, ich meine es ernst“, erklärte er. „Ich brauche hin und wieder jemanden, der mir die Wahrheit über mich selbst sagt.“
„Ich wollte dich nicht kritisieren.“
„So habe ich es auch gar nicht aufgefasst.“
Sie schaute fasziniert in seine Augen und bewunderte sie. Sie waren dunkel und doch wach und voller Leben. Er saß jetzt so nahe bei ihr, dass sie den würzigen Duft von Holz in seinem Haar und in seiner Kleidung wahrnahm. Sie reagierte wie immer: Ihre Brustspitzen richteten sich auf, und in ihrer Bauchgegend machte sich ein prickelndes Gefühl breit. „Ich weiß nicht, ob es gut ist, wenn du so nahe bei mir sitzt“, bemerkte sie leise.
„Ist es dir unangenehm – oder zu angenehm?“
Er kam wohl immer gleich zur Sache, oder? Nun, sie konnte das auch. „Zu angenehm.“
„Du bist ehrlich, das gefällt mir.“
„Ich bin ehrlich zu mir selbst und versuche nicht, jemand zu sein, der ich gar nicht bin.“
„Das würde bei dir sowieso nicht funktionieren“, erwiderte er. „Deine Augen verraten alles.“
„Die Fenster zu meiner Seele?“ sagte sie mit einem Lächeln.
„So ähnlich.“
„Wie ist es bei dir?“ fragte sie. „Bist du auch ehrlich mit dir selbst?“
„Um ehrlich mit sich sein zu können, muss man erst einmal wissen, wer man eigentlich ist.“
„Und wer bist du?“
„Tja, wenn ich das wüsste.“
„Vielleicht musst du nur herausfinden, was du willst.“
Sein Blick glitt einen Moment über ihr Gesicht, blieb an ihren Lippen hängen und wanderte dann wieder zu ihren Augen zurück. „Vielleicht. Weißt du denn, was du willst?“
„Ich weiß, was ich will.“ Sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen und sah mit Genugtuung, dass seine Augen vor Verlangen noch eine Spur dunkler wurden.
Er lächelte. „Kommen wieder deine hellseherischen Fähigkeiten zum Einsatz?“
„Hmhm.“
„Also gut, Madame Starla. Lesen Sie meine Gedanken.“
Sie schloss die Augen und tat so, als ob sie sich konzentrieren würde. Lustvolle Erregung breitete sich in ihr aus. „Du willst mich küssen.“
Sie hörte, wie er die Luft einzog, spürte die Wärme seines Körpers und nahm seinen unverkennbaren männlichen Duft wahr. Langsam öffnete sie die Augen und sah Leidenschaft in seinem Blick.
„Wie war ich?“ fragte sie leise.
„Gut, aber wie steht es mit deinen wahrsagerischen Fähigkeiten?“
Es war lange – viel zu lange – her, dass sie die Gesellschaft und die Nähe eines Mannes so genossen hatte. „Ich habe hin und wieder überraschende Erfolge.“
„Na, dann los!“
Hitze breitete sich in ihrem Bauch aus, und ihr Atem wurde immer flacher. „Du wirst mich gleich küssen.“
„Woher willst du wissen, dass du Recht hast? Es besteht immer noch die Möglichkeit, dass du mir erst die Idee in den Kopf gesetzt hast“, erklärte er und lachte dann. Es war ein echtes, herzliches Lachen, dessen Klang ihren Körper vibrieren ließ. Dann umfasste er ihre Schultern und drehte sie zu sich. „Du bist ein ganz wunderbarer Mensch. Ich habe lange nicht mehr so viel Vergnügen gehabt wie heute.“
Sie ließ sich nicht lange bitten. „Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“
Er lehnte sich vor, und sie legte die Arme um seinen Nacken, um seine Lippen willkommen zu heißen.
8. KAPITEL
Charlie küsste nicht wie ein Mann, der aus der Übung zu sein schien. Er glitt mit den Lippen verführerisch und sinnlich über ihre und drang dann mit der Zunge so sanft in ihren Mund ein, dass auf einmal tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch herumzuflattern schienen. Sie konnte Charlie gar nicht nahe genug sein, und am liebsten hätte sie sich auf seinen Schoß gesetzt, um den Kontakt noch intimer zu machen.
Was ist nur mit dir los, schoss es ihr durch den Kopf, während sie atemlos diesen wundervollen Kuss erwiderte. Warum zog dieser Mann sie so magisch an? Pass nur auf, ermahnte sich Starla. Mach dich nicht zum Narren!
Starla stöhnte auf, als er an ihrem Ohrläppchen knabberte und dann mit der Zunge wieder in ihren Mund eindrang. Dieses Mal aber nicht sanft, sondern fordernd und heftig wie ein Eroberer. Dabei zog er sie noch fester
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