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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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würde, und deshalb bin ich schnell wieder abgereist.“
    Sie küsste Posie auf den flaumigen Kopf und reichte Grace das Baby. „Phoebe wäre bestimmt eine wunderbare Mutter gewesen“, sagte sie. „Aber du wirst auch eine sein, das weiß ich. Eine viel bessere Mutter als ich.“
    Dawn sah sie so verzweifelt an, dass Grace sie an sich zog und fest drückte. „Du hast mich bei Phoebe wohnen lassen, weil du wolltest, dass es mir gut geht. Das zeigt doch nur, was für ein selbstloser und liebevoller Mensch du bist.“
    „Oh …“ Ihre Augen waren feucht. Sanft schob sie ihre Tochter von sich. „Geh schnell hoch und mach dich und Posie für die Stadttour fertig. Ich muss jetzt telefonieren.“

6. KAPITEL
    Es dauerte so lange, Posie anzuziehen, Fläschchen, Windeln und alles andere zusammenzusuchen, dass Grace für sich selbst kaum noch Zeit blieb. Sie fuhr sich schnell mit dem Kamm durchs kurze Haar, befestigte Stecker aus Jade in ihren Ohrläppchen und hängte sich dazu eine passende Halskette um. Make-up brauchte sie nicht, aber ohne Schmuck ging sie nie aus dem Haus. Schließlich war das auch ihr Beruf. Und ihre Berufung.
    Josh blickte hoch, als sie zehn Minuten später als angekündigt in die Küche kam, sagte aber nichts.
    „Bist du soweit?“, erkundigte sie sich.
    Was für eine dumme Frage! Er war frisch geduscht und trug jetzt eine ausgeblichene Jeans und eine weiche Velourslederjacke, die seine breiten Schultern und die bernsteinfarbenen Einsprengsel in seinen grauen Augen betonte. Er faltete die Zeitung zusammen, die er bis eben gelesen hatte, und stand auf. „Kann ich noch irgendetwas tun?“
    „Ja, bring doch schon mal den Kinderwagen her. Er steht vorn im Eingangsbereich.“ Sie holte ein Milchfläschchen aus dem Kühlschrank und steckte es zu den anderen Sachen in die Tragetasche, in der sie alles untergebracht hatte, was Posie so brauchte. Dutzende Male hatte sie Phoebe dabei beobachtet, wie sie die Tasche zusammengepackt hatte, und sich gewünscht, sie könnte das stattdessen tun. Jetzt wünschte sie, sie könnte ihrer Schwester wieder dabei zuschauen. Wünschte, es wäre Michael und nicht Josh, der gerade mit dem Kinderwagen ankam und Posie hineinlegte.
    „Nicht schlecht“, bemerkte sie. „Dafür, dass du so etwas zum ersten Mal machst.“
    Schweigend schwang er den Kinderwagen herum und schob ihn in auf den Flur.
    Dass es nicht gerade leicht war, den Wagen die Stufen zum Eingang herunterzubekommen, wusste sie aus Erfahrung. Nachdem sie ihm die Tür aufgehalten hatte, wollte sie gerade mit anfassen, da hob Josh schon den Wagen samt Posie und sonstigem Inhalt hoch und trug ihn souverän die Treppe hinunter, als würde er nichts wiegen.
    Als sie die Tür abgeschlossen hatte, war er schon längst ein Stück den Gehweg hinuntergegangen.
    Sie lief ihm hinterher. „Hey, nicht so schnell!“, rief sie ihm zu. „Wir veranstalten hier doch kein Wettrennen.“
    Ohne die Hand vom Griff zu nehmen, hob er einen Ellenbogen. „Hak dich einfach bei mir unter“, sagte er. „Dann kannst du mich abbremsen, wenn ich dir zu sehr hetze.“
    Was schlug er ihr da gerade vor? Dass sie Arm in Arm mit ihm die Straße entlangging, als wären sie Michael und Phoebe?
    Als wären sie ein Paar. Ein Liebespaar …
    Grace schluckte und stellte sich vor, wie sie ihre Finger auf das weiche Veloursleder legte und seinen muskulösen Arm darunter spürte. Sie sehnte sich so sehr danach, ihm nah zu sein, dass sie nicht in der Lage war, das Risiko einzugehen: Dafür stand zu viel für sie auf dem Spiel. „Danke, das geht schon“, wehrte sie ab.
    Aber Josh blieb einfach stehen, nahm ihre Hand und legte sie in seine Armbeuge. „Du bist nicht allein, Grace. Egal, was passiert“, sagte er. Dann ging er einfach weiter.
    Das Veloursleder war seidenweich, und als sie seinen sehnigen Arm spürte, erschauerte sie. Sofort hatte sie wieder das Bild von vorhin vor Augen, wie Josh frühmorgens mit nacktem Oberkörper in der Küche gestanden hatte.
    Gemeinsam gingen sie ein Stück den Gehweg entlang. Als er sich zur Straße drehte, um sie zu überqueren, streifte seine Schulter ihre Wange. Ein aufregendes Kribbeln durchströmte sie. Am liebsten hätte sie sich jetzt an ihn geschmiegt, um seine Körperwärme zu spüren, sich bei ihm geborgen zu fühlen …
    Aber da durfte sie sich nichts vormachen. Josh konnte ihr ganz bestimmt keine Geborgenheit schenken. In einer Woche oder allerspätestens in vierzehn Tagen würde er sowieso wieder

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