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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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verloren – und er seinen Bruder.
    Bloß hatte er im Gegensatz zu ihr eine riesige Schuld auf sich geladen …
    Josh beschloss, ganz sachlich an die Sache heranzugehen. „Hast du gerade jemanden bei dir, der dich unterstützt?“, erkundigte er sich. „Und was muss als Nächstes geregelt werden? Wann ist denn die …“ Er konnte das Wort Beerdigung nicht aussprechen.
    „Wir haben sie am Freitag begraben. Dein Vater wollte nicht mehr länger damit warten. Und da du nicht zurückgerufen hast und wir dich nirgends erreichen konnten …“ Er hörte, wie sie schluckte. Offenbar kämpfte sie gegen die Tränen an. „Wo warst du eigentlich?“, sagte sie dann. Es klang wütend.
    „Grace …“
    In diesem Moment kam Anna Carling zu ihm ins Büro. „Unten wartet ein Taxi“, sagte seine Assistentin und reichte ihm ein neues Handy. „Du musst sofort los, wenn du den nächsten Flug nach London kriegen willst.“
    „Grace? Ich fahre jetzt zum Flughafen“, sagte er in den Hörer. „Atme bitte weiter, bis ich bei dir bin, okay?“
    Grace schloss die Augen und lehnte sich gegen die Wand.
    Elspeth nahm ihr das Telefon aus der Hand. „Leg dich wieder hin. Vielleicht kannst du jetzt endlich ein paar Stunden durchschlafen“, sagte sie mit sanfter Stimme. Dann gab sie ihr das Röhrchen mit den Beruhigungstabletten. „Wenn Posie aufwacht, kümmere ich mich um alles. Im Kühlschrank steht ja genug Milch, die kann ich schnell warm machen. Das kriege ich schon hin.“
    „Ich weiß.“ Grace schob sich das Röhrchen in die Hosentasche. Auf gar keinen Fall wollte sie die Tabletten nehmen. Sie hatte Angst davor, aufzuwachen und einen kurzen Moment lang anzunehmen, sie hätte alles nur geträumt. Um dann alles noch mal von vorn durchmachen zu müssen. Das sagte sie Elspeth allerdings nicht. Stattdessen drückte sie die Freundin einfach an sich. „Danke. Vielen Dank für alles.“
    Josh betrachtete das dreistöckige Haus aus dem neunzehnten Jahrhundert, das sein Bruder Michael gekauft hatte, als er Phoebe McAllister geheiratet hatte. Mit seinen vielen Zimmern, dem Keller und dem Dachboden bot es viel Platz für eine große Familie. Eigentlich hatten sich die beiden viele Kinder gewünscht …
    Stattdessen waren er und Grace hier eingezogen. Er war damals siebzehn gewesen. Seine Eltern hatten sich gerade getrennt und waren in erster Linie mit sich selbst und ihren neuen Partnern beschäftigt – da wollten sie sich nicht auch noch mit einem launischen Teenager befassen. Grace war drei Jahre jünger gewesen, also vierzehn. Ihr hätte sich als einzige Alternative wohl das Waisenhaus geboten.
    Ein frisch verheiratetes Paar hatte normalerweise andere Pläne, als sich erst mal um zwei Jugendliche zu kümmern. Und trotzdem nahmen sie Michaels jüngeren Bruder und Phoebes jüngere Schwester ganz selbstverständlich bei sich auf. Josh bekam seine eigene Wohnung im Keller und Grace ihr erstes eigenes Zimmer.
    Damals war sie ein blasses, schmales Kind, während die gleichaltrigen Mädchen bereits mit ihren weiblichen Rundungen kokettierten und ihren Charme bei den Jungen an der Schule spielen ließen. Aber Graces grüne Augen, die je nach Stimmungslage wild funkelten oder dunkel schimmerten, ließen schon immer vermuten, was für ein tiefgründiger Mensch sie war.
    Ihre Augen waren überproportional groß, genau wie ihre Nase und ihr Mund. Und damals, als sie noch nicht gelernt hatte, ihre Gefühle zu verbergen, hatte man in ihnen lesen können wie in einem Buch.
    Gleich würde Josh wieder in genau diese Augen sehen.
    Was für ein Tag war heute eigentlich? Dienstag? Und war es jetzt sieben Uhr abends oder sieben Uhr morgens?
    Während er um die halbe Erde geflogen war, hatte er versucht, die schreckliche Nachricht vom Tod seines Bruders sacken zu lassen. Und auch Phoebe hatte er verloren, die für ihn so etwas wie eine große Schwester gewesen und in schweren Zeiten für ihn da gewesen war.
    Für die harten Worte, die er vor einem Jahr ausgesprochen hatte, würde er sich nicht mehr entschuldigen können. Er hatte an seinem Ärger festgehalten, um damit etwas zu verbergen, das er sich selbst nicht eingestehen wollte …
    Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich seinen Schuldgefühlen hinzugeben. Grace brauchte ihn, und das Baby brauchte sie beide.
    Er ging auf die Eingangstür zu und betrachtete Graces Lieferwagen mit dem Schriftzug ihres Schmuckgeschäftes. Daneben hatte sonst immer das Auto seines Bruders gestanden. Jetzt

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