Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
Bauch zu kratzen, wurde neben ihm eine Tür aufgerissen. Hugo erschrak fürchterlich. Schnell sprang er hinter einen Schirmständer und duckte sich, um nicht gesehen zu werden.
Zwei Polizisten stürmten in den Flur. Der eine sprach hektisch in ein Funkgerät.
»2413, wir übernehmen. Sind schon unterwegs!«
Die schweren Stiefel polterten an Hugo vorbei, und die beiden Beamten verschwanden Richtung Ausgang.
Hugo traute sich wieder aus seinem Versteck und schlich vorsichtig zu der offenen Tür. Als er seinen Kopf in den Raum steckte, schlug ihm eine heftige Duftwolke ins Gesicht. Der leckere Geruch war jetzt so intensiv, dass ihm fast der Atem wegblieb.
Und dann sah er sie: Auf dem kleinen Tisch am Fenster stand eine riesige Schale mit Hundekeksen. Sie glänzten golden in der Sonne und ließen Hugos Herz höherschlagen.
Jetzt konnte den kleinen Hund nichts mehr halten. Er raste durch das Zimmer und hüpfte über einen Stuhl auf den Tisch. Dass er dabei eine Schreibtischlampe umstieß, die mit lautem Getöse auf den Boden fiel, kümmerte ihn wenig. Gierig steckte er seinen Kopf in die Schale und schlug sich den Bauch voll. Der war zwar dank Frau Brandt von der Bäckerei schon gut gefüllt. Aber Hundekekse hatten bei Hugo den gleichen Effekt wie Eiscreme bei Menschen. Egal wie satt er war, davon ging immer noch was rein.
Eigentlich waren die Leckereien als Belohnung für Hasso, den Diensthund, gedacht, wenn der sein Training erfolgreich absolviert hatte. Aber das konnte Hugo ja nicht wissen. Und wenn, dann wäre es ihm sicher egal gewesen.
Der Lärm der herunterfallenden Lampe hatte jedoch Polizeiobermeister Schmiedel aus dem Nebenzimmer angelockt.
»Ja, wen haben wir denn da?«
Mit großen Schritten eilte er herbei, packte Hugo am Halsband und zog ihn aus der Schüssel.
»Da ist wohl jemand heimlich bei der Polizei eingebrochen. Mutig, mutig«, schmunzelte er.
Hugo baumelte an Schmiedels ausgestrecktem Arm in der Luft, während dieser nach draußen ging, um den Übeltäter an die frische Luft zu setzen. In dem Moment kam Merlin aus dem anderen Gang von seiner Zeugenvernehmung. Natürlich erkannte er sofort, wen der Polizist da am Schlafittchen gepackt hatte. Schnell lief er zu ihm.
»Ach, da ist er ja. Ich hab ihn schon überall gesucht. Vielen Dank, Herr Wachtmeister«, überrumpelte er Herrn Schmiedel und riss ihm den zappelnden Hugo aus der Hand. Dann rannte er mit seinem Hund auf dem Arm durch die große Halle Richtung Ausgang.
Herr Schmiedel schüttelte verwirrt den Kopf und blickte den beiden hinterher.
Dummerweise wachte jetzt der Beamte mit der Bulldoggenvisage wieder auf. Als er Merlin und Hugo sah, sprang er auf und kam aus seinem Zimmer. Doch bevor er die beiden aufhalten konnte, war Merlin schon durch die Eingangstür geschlüpft.
»Ich hab doch gesagt, der Köter bleibt draußen«, hörte er ihn hinter sich herschimpfen.
Aber da waren Merlin und Hugo schon außer Reichweite.
»Mann, Hugo«, sagte Merlin lachend, als er um die Ecke bog, »wir können froh sein, dass die uns nicht verhaftet haben!«
Am Samstagmorgen frühstückten Merlin und Hugo in aller Eile und verließen um kurz vor zehn das Haus. Merlin hatte vor Aufregung ziemlich mies geschlafen und war immer wieder aufgewacht. Vielleicht würden sie bei ihrem Besuch in dem Angelgeschäft auf einen wichtigen Hinweis stoßen. Und vielleicht konnte sich die Schwarze Pfote ja wirklich die Belohnung verdienen!
Mit dem Fahrrad brauchten sie keine zehn Minuten in die Brückengasse.
»Morgen, ihr Schlafmützen«, rief Charlotte und hüpfte lachend von dem kleinen Mäuerchen, auf dem sie schon gewartet hatte.
›Wenn die wüsste‹, dachte Merlin. Er schloss sein Rad an einen Laternenpfahl.
»Ist Fips noch nicht da?«, fragte er Charlotte.
Er wollte die Neuigkeit mit der Belohnung unbedingt loswerden. Aber er wollte sie erst erzählen, wenn alle da waren.
»Müsste gleich hier sein«, antwortete sie, während sie Hugo ausgiebig den Bauch kraulte.
Als hätte er auf sein Stichwort gewartet, bog Fips mit seinem Skateboard um die Ecke. Er sprang ab, katapultierte das Board mit einem geschickten Tritt in die Luft und fing es auf.
»’tschuldigung, Mama hat Pfannkuchen gemacht. Die waren einfach zu lecker. Musste alle aufessen!«
»Leute, ich muss euch was erzählen«, platzte Merlin heraus. »Die Bank hat eine Belohnung ausgesetzt!«
Charlotte und Fips guckten ihn erwartungsvoll an.
»1000 Euro!«
Fips pfiff durch seine
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