Ein Fall für die Schwarze Pfote: Geld oder Leben! (German Edition)
behaupteten, das Einzige, wonach er fischen würde, wären ein paar Bier aus seiner Kühltasche. Und weil er ein ziemlich ungepflegter Typ war, hatten ihn die Schüler von Frau Schimmsel kurzerhand »Schimmel-Schorsch« getauft.
»Aua«, rief Merlin, als Georg Schimmsel ihm grob auf den linken Fuß trat.
Ohne sich zu entschuldigen, drückte sich Schimmsel an ihnen vorbei und verschwand im Laden. Hugo knurrte ihm böse hinterher.
»Der Typ ist ein echtes Ekel«, stellte Charlotte fest.
»Kein Wunder«, stimmte Fips ihr lachend zu,»bei der Schwester!«
»Die Belohnung können wir wohl vergessen«, sagte Fips, als sie wieder auf die Straße traten.
»Und meine Ersparnisse sind auch für immer futsch«, fügte Merlin hinzu. Niedergeschlagen schloss er sein BMX – Rad auf und hängte sich das Fahrradschloss um den Hals.
»Lasst die Köpfe nicht hängen, Jungs«, sagte Charlotte. »Wie wär’s mit einer Runde Schwimmen im Paradiso?«
Im letzten Jahr war am Stadtrand das neue Erlebnisbad Paradiso eröffnet worden.
Merlin schaute Fips an. »Paradiso?«, wiederholte er Charlottes Frage.
Ein breites Grinsen legte sich über Fips’ Gesicht. Er war der beste Schwimmer von ihnen und eine absolute Wasserratte.
»Paradiso!«, rief er.
»Das bringt uns auf andere Gedanken.« Charlotte drängte sich an Merlin vorbei und hüpfte auf den Sattel seines Rads. »Danach fahren wir ins Hauptquartier und überlegen, wie wir in dem Fall weiterkommen. Merlin, nimmst du mich mit?«
Merlin nickte seufzend. Manchmal konnte Charlotte ganz schön nerven.
Sie beschlossen, schnell ihre Badesachen zu holen und sich gleich wieder am Himmelsschild zu treffen. So nannten sie das Ortsschild neben der großen Tankstelle. Dort hatte vor Jahren jemand das o von Hommelsdorf durchgestrichen und durch ein i ersetzt. Seitdem waren sich alle darüber einig, dass der Name Himmelsdorf sowieso viel besser zu ihrem schönen Städtchen passte.
Merlin machte einen kleinen Schlenker an der Villa der Gymnichs vorbei. Er saß auf dem Sattel und durfte strampeln. Charlotte stand aufrecht hinter ihm auf den Fußrasten neben der Radnabe des Hinterrades und hielt sich an seinen Schultern fest. Hugo war vorne auf seiner Lieblingsposition und streckte seine Schnauze in den kühlen Fahrtwind.
Als sie wenig später auf den Radweg neben der Landstraße bogen, wartete Fips bereits auf sie.
»Spring auf, wir ziehen dich«, rief Merlin Fips zu, als sie näher kamen.
Auf Höhe des Himmelsschildes bremste Merlin ein wenig ab. Fips stellte den vorderen Fuß auf sein Skateboard und holte mit dem anderen Schwung. Als er direkt neben ihnen war, hielt er sich an Charlottes Gürtel fest und ließ sich ziehen.
So fuhren die vier Mitglieder der Schwarzen Pfote gemeinsam die kurze Strecke bis zum Hommelsdorfer Erlebnisbad.
Vor dem Eingang beugte sich Merlin zu Hugo. »Ich darf dich leider nicht mit reinnehmen«, erklärte er. »Du wartest hier, okay?«
Hugo war sichtlich enttäuscht. Er hob kurz sein Bein, pinkelte an das Fahrrad neben ihm und trollte sich dann in den Schatten neben Fips’ Skateboard. Dass auf dem Fahrrad gerade eine Dame saß, schien er nicht bemerkt zu haben.
»Ich darf doch sehr bitten«, schimpfte sie und verzog angeekelt ihr Gesicht.
»Tut mir leid«, rief Merlin und rannte schnell hinter Charlotte und Fips her.
Die beiden standen schon an der Kasse und bezahlten ihren Eintritt. Kurz bevor Merlin ihnen ins Bad folgte, drehte er sich noch mal um. »Wir sind gleich wieder da, Hugo!«
Doch der hatte sich zusammengerollt und schien ihn nicht mehr zu hören.
›Wird schon schiefgehen‹, dachte Merlin und verschwand in dem modernen Paradiso-Glasgebäude.
Charlotte, Merlin und Fips hatten einen Riesenspaß. Sie stürzten sich furchtlos die wildesten Wasserrutschen hinunter und jagten auf überdimensionalen Schwimmreifen durch den Wildwasserkanal.
Nach etwa einer Stunde waren sie völlig erschöpft. Sie gönnten sich ein Eis und setzten sich zu dritt auf eine Liege am Beckenrand.
»Schaut mal, wie viele Leute an der Ultra anstehen«, bemerkte Merlin und biss das letzte Stück Schokoglasur von seinem Eis.
Die Ultrarutsche war mit 300 Metern die längste Rutsche im Paradiso. Um zum Einstieg zu kommen, musste man alle vier Stockwerke des Rutschenturms nach oben klettern. Am Fuß des Turms hatten sich ungefähr dreißig Badegäste versammelt.
»Ich glaube nicht, dass die zum Rutschen anstehen«, kicherte Fips und deutete nach oben.
Am Start der
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