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Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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DBA-Benutzername ist aufgelistet, und ohne dieses Kennwort kannst du keine Tabelle, wie zum Beispiel unsere Tabelle mit den Untersuchungsergebnissen, aufrufen."
    "Wetten wir?" Ihre Finger lagen auf den Tasten. "Wenn du den DBA-Benutzernamen kennst, dann kannst du das Kennwort ändern, einsetzen, was du willst, und dann kommst du rein. Dem Computer ist das egal. Er läßt dich, so oft du willst, dein Kennwort ändern, ohne deine Programme zu löschen. Die Leute ändern gern ihre Kennworte, aus Sicherheitsgründen."
    "Du könntest also den Benutzernamen >Deep< nehmen, ihm ein neues Kennwort geben und damit in unsere Daten kommen?"
    Sie nickte.
    "Zeig es mir."
    Sie sah mich unsicher an. "Aber du hast gesagt, ich soll niemals in deine Bürodatenbasis gehen."
    "Ich mache dieses eine Mal eine Ausnahme."
    "Und wenn ich >Deep< ein neues Kennwort gebe, Tante Kay, dann wird er das alte rauswerfen. Das alte wird weg sein. Es wird nicht mehr funktionieren."
    Erschrocken dachte ich daran, was Margaret erwähnt hatte, als wir entdeckten, daß jemand Lori Petersens Fall aufzurufen versucht hatte: Irgend etwas von dem DBA-Kennwort, das nicht funktionierte und sie zwang, die DBA-Autorisation erneut anzuschließen.
    "Das alte Kennwort wird nicht mehr funktionieren, weil es durch das neue, das ich eingesetzt habe, ersetzt worden ist. Du kannst also nicht mehr mit dem alten einsteigen." Lucy sah mich an. "Aber ich wollte es wieder reparieren."
    "Reparieren?"
    "Deinen Computer hier. Dein altes Kennwort wird nicht mehr funktionieren, weil ich es geändert habe, um in SQL hineinzukommen. Aber ich werde es reparieren."
    "Später", sagte ich schnell. "Du kannst es später reparieren. Ich will jetzt, daß du mir genau zeigst, wie jemand hineinkommen könnte."
    Ich versuchte, einen Sinn zu finden. Es erschien wahrscheinlich, so schloß ich, daß die Person, die in die OCME-Datenbasis eingedrungen war, genug darüber wußte, um zu erkennen, daß er ein neues Kennwort für den Benutzernamen, den er in der Public.SQL-Datei gefunden hatte, einsetzen konnte. Aber er erkannte nicht, daß er, wenn er das tat, das alte Kennwort außer Kraft setzen und uns so daran hindern würde, hineinzukommen, wenn wir es das nächste Mal versuchten. Natürlich würden wir das bemerken, natürlich würden wir uns darüber wundern. Und der Gedanke, daß das Echo angeschaltet sein könnte und die Befehle auf dem Bildschirm sichtbar würden, war ihm anscheinend auch nicht gekommen. Der Einbruch mußte eine einmalige Aktion gewesen sein! Wenn die Person schon einmal eingebrochen war, dann hätten wir es gewußt, selbst wenn das Echo ausgeschaltet gewesen wäre, weil Margaret festgestellt hätte, daß das Kennwort "Throat" nicht me hr funktionierte.
    Warum ist diese Person eingebrochen, um zu versuchen, Loris Fall aufzurufen? Lucys Finger tippten weiter auf die Tastatur ein.
    "Schau", sagte sie. "Wir tun jetzt so, als wäre ich der Bösewicht, der versucht, einzubrechen. So mache ich es."
    Sie rief SQL auf, indem sie System/Manager eintippte, führte dann einen DBA-Befehl auf den Benutzernamen "Deep" aus und ein Kennwort, das sie sich ausgedacht hatte - "Wirrwarr". Die Autorisation wurde angeschlossen, sie war der neue DBA. Damit würde sie jetzt in jedes Programm des Bürocomputers hineinkommen.
    Dieser Code war so mächtig, daß sie damit Daten verändern konnte; daß zum Beispiel jemand Brenda Steppes Akte abgeändert haben konnte, so daß der Artikel "brauner Stoffgürtel" in der Sparte "Kleidung, persönliche Gegenstände" stand. Hatte er das getan? Er kannte die Details von den Morden, die er begangen hatte. Er las Zeitung. Er war besessen von jedem Wort, das über ihn geschrieben wurde. Er würde eine Ungenauigkeit in den Zeitungsberichten sofort feststellen. Er war arrogant. Er wollte seine Intelligenz zur Schau stellen. Hatte er meine Daten geändert, um mit mir zu spielen, um sich über mich lustig zu machen? Der Einbruch hatte fast zwei Monate, nachdem dieses Detail in Abbys Bericht über Brenda Steppes Tod erschienen war, stattgefunden.
    Dennoch war nur einmal in die Datenbasis eingebrochen worden, und das erst vor kurzem.
    Das Detail in Abbys Artikel konnte nicht aus dem OCME-Computer stammen. War es möglich, daß das Detail im Computer aus dem Zeitungsbericht stammte? Vielleicht war er im Computer sorgfältig alle Fälle durchgegangen und hatte nach Dingen gesucht, die nicht mit Abbys Berichten übereinstimm ten. Vielleicht fand er eine Ungenauigkeit, als

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