Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
Vom Netzwerk:
Gedanken wegen des Computereinbruchs, den Sergeant Marino erwähnt hat... Ich schwöre, nichts, was ich geschrieben habe, kam aus Ihrem Büro."
    Es war ausgesprochen, noch bevor ich es mir überlegt hatte. "Wer immer in den Computer eingebrochen ist, Abby, der könnte dieses Detail, den braunen Stoffgürtel, in die Falltabelle eingetragen haben, um es so aussehen zu lassen, als ob Sie es aus meinem Büro erhalten haben, als ob mein Büro die undichte Stelle gewesen wäre. Die Angabe stimmt nicht. Ich glaube nicht, daß es je in unserem Computer gestanden hat. Ich glaube, daß derjenige, der eingebrochen ist, es aus Ihrem Bericht hatte."
    "Großer Gott" war alles, was sie sagte.

15
    Marino warf die Tageszeitung mit einem lauten, klatschenden Geräusch auf den Konferenztisch.
    "Was, zum Teufel, ist das?" Sein Gesicht war rot vor Wut, und er war unrasiert. "Verdammt!"
    Wesley zog als Antwort ganz ruhig mit dem Fuß einen Stuhl heran und lud ihn ein, sich zu setzen.
    Der Artikel vorn Donnerstag stand auf der ersten Seite mit der Schlagzeile:
    DNS, NEUE ERKENNTNISSE STEIGERN WAHRSCHEINLICHKEIT, DASS WÜRGER GENETISCHEN DEFEKT HAT
    Abbys Zeichen tauchte nirgends auf. Der Bericht war von einem Reporter geschrieben worden, der normalerweise für Gerichtsverhandlungen zuständig war.
    An der Seite war in einem Kasten die Beschreibung der Technik der DNS-Analyse und eine Zeichnung herausgehoben, auf der erklärt wurde, wie die DNS-"Fingerabdrücke" gemacht wurden. Ich versuchte mir vorzustellen, wie der Mörder voller Wut die Zeitung immer wieder las. Ich vermutete, daß er sich heute bei seiner Arbeits stelle krank gemeldet hatte.
    "Ich würde wirklich gern wissen, warum ich von alledem nichts erfahren habe." Marino sah mich an. "Ich bringe diesen Overall. Mache meine Arbeit. Und dann lese ich diesen Mist hier! Was für ein Defekt? Diese DNS-Berichte kommen kaum rein, da hat schon irgend so ein Arschloch geplaudert oder wie?"
    Ich sagte nichts.
    Wesley antwortete ruhig: "Das macht nichts, Pete. Der Zeitungsbericht kümmert uns nicht. Sieh es als Geschenk des Himmels an. Wir wissen, daß der Mörder einen seltsamen Körpergeruch hat, oder zumindest scheint es sehr wahrscheinlich zu sein, daß es so ist. Er glaubt jetzt, daß Kays Institut da irgend etwas in der Hand hat, vielleicht macht er eine Dummheit." Er sah mich an.
    "Irgend etwas Neues?"
    Ich schüttelte den Kopf. Bis jetzt hatte es keine Versuche gegeben, in den OCME-Computer einzubrechen. Wenn einer der Männer zwanzig Minuten früher in den Konferenzraum gekommen wäre, dann hätte er mich bis zu den Knöcheln in Papier stehend vorgefunden.
    Es war kein Wunder, daß Margaret letzte Nacht gezögert hatte, als ich sie darum bat, jene Datei auszudrucken. Darin waren etwa dreitausend Fälle aus dem ganzen Bundesstaat gespeichert, vom ganzen Monat Mai, oder anders ausgedrückt, es war eine Rolle von grün gestreiftem Papier, die ausgerollt praktisch die Länge dieses Gebäudes hatte.
    Was noch schlimmer war, die Daten waren auf ein Format reduziert, das sich nicht zum Lesen eignete. Es war, als würde man in einem Topf voller Buchstabensuppe nach kompletten Sätzen fischen. Ich brauchte über eine Stunde, um Brenda Steppes Fallnummer zu finden. Ich weiß nicht, ob ich begeistert oder entsetzt war -vielleicht beides -, als ich den Eintrag in der Spalte "Kleidung, persönliche Gegenstände" entdeckte: "Ein Paar Nylonstrumpfhosen um den Hals". Nirgends wurde ein brauner Stoffgürtel erwähnt. Keiner meiner Angestellten erinnerte sich daran, den Eintrag umgeschrieben oder auf den neuesten Stand gebracht zu haben. Die Daten waren abgeändert worden. Sie waren von jemandem abgeändert worden, der nicht bei mir beschäftigt war.
    "Was ist mit diesem Gefasel über Geisteskrankheit?" Marino stieß die Zeitung unsanft in meine Richtung. "Haben Sie in diesem DNS-Hokuspokus irgend etwas gefunden, was Sie vermuten läßt, daß bei dem Kerl ein paar Schrauben locker sind?"
    "Nein", antwortete ich ehrlich. "Ich denke, in dem Bericht wird nur gesagt, daß einige Stoffwechselkrankheiten solche Probleme mit sich bringen können. Aber ich habe nichts gefunden, was mich etwas in der Richtung annehmen läßt."
    "Na, ich bin ganz sicher nicht der Meinung, daß der Kerl verrückt ist. Ich höre schon wieder den üblichen Müll. Der Typ ist blöde, arbeitet wahrscheinlich in einer Autowaschanlage oder reinigt die Rasenmäher der Stadt oder so was ..."
    Wesley wurde langsam ungeduldig. "Laß das

Weitere Kostenlose Bücher