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Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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John-Wayne-Revolvern mit einem 45er Lauf. Diese Männer und ihre Pistolen. Es ist so freudianisch, daß es schon langweilig ist... "
    Ich erinnerte mich an Nachrichtenmeldungen über Halbwüchsige, die in die Computer von größeren Gesellschaften oder Banken eingebrochen waren. Unter dem Telefon auf meinem Tisch zu Hause war ein Modem, das es mir ermöglichte, den Computer hier anzuwählen. Es war strengstens verboten, off-limits. Lucy verstand, wie schwerwiegend es wäre, wenn sie jemals versuchen würde, Zugriff auf die OCME-Daten zu erhalten. Alles andere konnte sie gern tun, auch wenn ich mich innerlich dagegen wehrte, da ich durch mein jahrelanges Alleinleben einen starken Verteidigungsinstinkt für mein Revier entwickelt hatte.
    Ich mußte an die Zeitung denken, die Lucy unter dem Sofakissen gefunden hatte. Ich mußte an ihren Gesichtsausdruck denken, als sie mich über den Mord an Lori Petersen ausfragte, und dann an die Liste mit den Telefonnummern meiner Mitarbeiter im Büro und meiner Freunde -Margarets Durchwahlnummer eingeschlossen -, die an die Korkwand über meinem Schreibtisch zu Hause geheftet war. Ich bemerkte, daß Betty seit einer Weile nichts mehr gesagt hatte. Sie sah mich seltsam an. "Geht es Ihnen gut, Kay?"
    "Es tut mir leid", sagte ich, diesmal mit einem Seufzer.
    Sie schwieg einen Moment lang, dann sagte sie mitfühlend: "Keine Verdächtigen bis jetzt. Es nagt auch an mir."
    "Ich schätze, es ist schwer, an irgend etwas anderes zu denken."
    Obwohl ich in der vergangenen Stunde kaum einen Gedanken daran verloren hatte und ich sollte dieser Sache meine ganze Aufmerksamkeit widmen, schalt ich mich innerlich.
    "Nun, ich sage es nicht gern, aber die DNS ist keinen verdammten Groschen wert, bevor sie nicht irgend jemanden haben."
    "Nicht bevor wir das erleuchtete Zeitalter erreichen, in dem genetische Abdrücke in einer zentralen Datenbasis gespeichert sind wie die Fingerabdruckkarteien", murmelte ich.
    "Das wird nie der Fall sein, solange der ACLU etwas zu sagen hat."
    Hatte denn heute niemand irgend etwas Positives zu berichten?
    Kopfschmerzen krochen langsam von meiner Schädelbasis aus nach oben.
    "Es ist komisch." Sie träufelte Naphtylsäurephosphat auf kleine Kreise in weißem Filterpapier. "Man würde annehmen, irgend jemand hätte diesen Kerl irgendwo gesehen. Er ist doch nicht unsichtbar. Er beamt sich nicht einfach in die Häuser der Frauen, und er muß sie ja irgendwo vorher gesehen haben, um sie auszuwählen und ihnen dann nach Hause zu folgen. Wenn er sich in Parks oder Kaufhallen oder ähnlichem aufhält, müßte ihn doch irgend jemand bemerkt haben, denke ich mir zumindest."
    "Wenn jemand irgend etwas gesehen hat, dann wissen wir nichts darüber. Es ist ja nicht so, daß sich keine Leute melden", fügte ich hinzu. "Anscheinend stehen die Apparate der Fernsehfahndung den ganzen Tag und die ganze Nacht lang keine Sekunde lang still. Aber bisher hat sich noch nichts ergeben, wie man mir gesagt hat."
    "Viele Bemühungen, die zu nichts führen."
    "So ist es."
    Betty fuhr mit ihrer Arbeit fort. Dieses Stadium der Untersuchung war ziemlich einfach. Sie nahm die Watteträger aus den Teströhrchen, die ich ihr hochgeschickt hatte, befeuchtete sie mit Wasser und strich sie dann auf Filterpapier ab. Sie bearbeitete immer eine ganze Gruppe, tropfte zuerst Naphtylsäurephosphat darauf, gab dann Tropfen von Fast-blue-B-Salz dazu, was dazu führte, daß sich der Abstrich innerhalb von Sekunden lila verfärbte, falls Samenflüssigkeit darin enthalten war. Ich sah auf die Ansammlung von Papierkreisen. Fast alle wurde lila.
    "Dieser Bastard", sagte ich.
    "Das können Sie laut sagen." Sie begann zu erklären, was ich sah. "Dies sind die Abstriche von der Rückseite ihrer Oberschenkel", sagte sie und wies darauf. "Sie wurden sofort lila. Die Reaktion war nicht ganz so schnell bei den analen und vaginalen Abstrichen. Aber das überrascht mich nicht. Ihre eigenen Körpersekrete interferieren mit den Tests. Außerdem sind die oralen Abstriche positiv."
    "Dieser Bastard", wiederholte ich leise.
    "Aber die, die Sie aus der Speiseröhre gemacht haben, sind negativ. Offensichtlich sind die größten Rückstände von Samenflüssigkeit auf d er Außenseite ihres Körpers.
    Das Muster entspricht fast vollständig dem, wie es bei Brenda, Patty und Cecile gefunden wurde."
    Brenda war das erste Opfer, Patty das zweite, Cecile das dritte gewesen. Ich war überrascht, als ich feststellte, wie vertraut Betty von

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