Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)
Bescheid.
Felix wollte am liebsten den Fall gleich selbst klären. Schließlich hatte er schon unzählige Detektivromane gelesen. „Schaut mal, das Fenster ist eingeschlagen“, rief er und wollte losstürmen, um sich die Sache genau anzusehen.
Doch Laura hielt ihn zurück. „Nein, lass das.“ Sie setzte mal wieder ihre besserwisserische Miene auf. „Wir dürfen keine Spuren verwischen. Am besten verlassen wir den Tatort.“
„Hm.“ Felix ließ die Schultern fallen. Er musste zugeben, Laura hatte recht.
Nachdem der Vater die Polizei verständigt hatte, hockten alle vier verzweifelt in der Werkstatt. Herr Weber machte sich große Vorwürfe, weil er das Geld in der Kasse gelassen hatte. „Wirklich zu blöd. Aber daran kann man jetzt auch nichts mehr ändern“, stellte Frau Weber fest und putzte sich die Nase. Zum Glück war sie nicht nachtragend. Aber verzweifelt war sie. So verzweifelt, dass sie schon wieder zu schluchzen begann. „Wie soll es nur weitergehen?“, wimmerte sie.
Zehn Minuten später kamen zwei Polizisten und nahmen den Fall auf. Ein kleiner dicker stellte die Fragen, ein großer dünner schrieb alles auf. „Wie viel Geld war in der Kasse?“, wollte der Kleinere wissen.
„Siebenhundertachtzig Euro und dreißig Cent“, antwortete Herr Weber mit einem tiefen Seufzer.
„Wurde außer dem Geld etwas gestohlen?“, fragte der Polizist.
Herr Weber schüttelte den Kopf. „Ich hoffe nicht.“
„Das Fenster wurde eingeschlagen“, stellten die Polizeibeamten fest. „Hat jemand etwas Verdächtiges gehört?“
Alle hatten tief und fest geschlafen, niemand war durch einen auffallenden Lärm aufgewacht.
Nachdem die beiden Polizisten keine Fragen mehr hatten, machten sie sich an die Spurensicherung. Felix beobachtete sie genau. Zuerst zogen sie dünne Gummihandschuhe an, um selbst keine Spuren zu hinterlassen. Zentimeter für Zentimeter untersuchten sie das eingeschlagene Fenster nach Fingerabdrücken oder sonstigen Hinweisen, konnten aber nichts Brauchbares finden.
„Der Täter hat offensichtlich mit Handschuhen gearbeitet“, erklärte der lange Polizist.
Als nächstes nahmen sie die Kasse unter die Lupe. „Sieh mal an“, sagte der Kleinere und holte eine Pinzette hervor. „Ich würde sagen, der Täter hat dunkle Kleidung getragen“, stellte er fest, während er seinen winzigen Fund in einer kleinen Plastiktüte sicherte. „Das ist was fürs Labor.“
Felix fand die Ermittlung richtig toll und spannend, wie in einem Fernsehkrimi. Er beschloss, später auch mal Polizist zu werden.
Aber andererseits wusste er, dass seine Eltern ohnehin schon große finanzielle Sorgen hatten. Das war überhaupt nicht toll. Der Diebstahl brachte sie in große Schwierigkeiten. Hoffentlich konnte der Fall bald gelöst werden!
Der dicke Polizist wandte sich wieder an Familie Weber. „Hat jemand eine Idee, wer es gewesen sein könnte? Waren in den letzten Tagen verdächtige Personen im Laden?“
„Hm, ich weiß nicht.“ Frau Weber zuckte mit den Schultern. Nachdenklich kratzte sie sich an der Stirn. „Der alte Johann vielleicht. Der hat doch kein Geld. Und den Mantel hat er auch gestohlen. Ja, und der war schwarz.“
„Stimmt! Gestern hat er hier spioniert“, erinnert sich Felix. „Ich hab’s genau gesehen! Sie müssen ihn verhaften!“
„Er hat spioniert?“ Der Polizeibeamte wollte alles genau wissen. Felix berichtete, wie Johann vor dem Laden herumgeschlichen war. Das war wirklich sehr verdächtig! Der lange, dünne Beamte schrieb jede Kleinigkeit in sein Notizbuch.
„Wir werden der Sache nachgehen“, versprachen die Polizisten. „Sie können jetzt alles aufräumen und den Laden öffnen.“
Sie verabschiedeten sich, ohne einen Hubschrauber oder das Fernsehen zu holen. Nicht mal einen Spürhund hatten sie dabei. Trotzdem fand Felix es sehr aufregend, mitten in einem Kriminalfall zu stecken.
Alle hofften, dass der Verbrecher bald gefangen wurde. Doch nie hätten sie geahnt, wer den Dieb zur Strecke bringen sollte.
9. Keine Pizza
„Lass uns das ganze noch mal zusammenfassen“, sagte Emil, nachdem Felix ihm alles haarklein berichtet hatte. Für seine „Analyse“, wie er es nannte, hatte er ein großes Blatt Papier an die Wand von Felix’ Zimmer gepinnt. Mit Filzstift notierte er Namen von Verdächtigen, den Tatort, die vermutliche Tatzeit und sonst noch allerlei Einzelheiten. „Gestohlen wurden über siebenhundert Euro. Der Hauptverdächtige ist Johann. Er hatte den Laden
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