Ein Fall für MM und die 4V: Die Monstermotte beißt sich durch (German Edition)
ausgekundschaftet und war auch anwesend, als Frau Lieblich ihre Rechnung bezahlte. Vermutlich hat er das Geld noch nicht ganz ausgegeben. Am besten, wir überprüfen ihn.“
„Wie willst du das machen?“, fragte Felix. „Seine Hütte und seine Taschen durchsuchen?“
„Nein, dazu sind wir nicht befugt“, sagte Emil in seiner typischen Gelehrtensprache. „Aber wir können ihn beobachten.“
Kurz darauf waren die beiden Jungs mit ihren Fahrrädern unterwegs zu der alten Hütte. „Och Mann, wie lange muss ich noch mit der alten Tretmühle rumgurken“, wetterte Felix, als er mal wieder die Panne mit der Kette hatte.
Vor Josefs Hütte stand ein Streifenwagen. Emil hielt Felix zurück. „Lass uns schnell in Deckung gehen“, flüsterte er ihm zu.
Die beiden versteckten sich und ihre Räder hinter einem Müllcontainer. Kurz darauf traten die beiden Polizisten, die Felix bereits kannte, aus der Hütte.
„Wo kann er das Geld nur versteckt haben?“, fragte sich der lange Dünne.
„Hoffentlich konnten die anderen beim Verhör was aus ihm rausquetschen“, meinte der kleine Dicke, während er in den Streifenwagen stieg. „Wenn wir ihm nichts nachweisen können, müssen wir ihn morgen aus der Untersuchungshaft entlassen.“
Erst als der Polizeiwagen um die nächste Ecke verschwunden war, kamen die Jungs aus ihrem Versteck. „Die Beobachtung des Hauptverdächtigen können wir uns sparen“, stellte Emil fest.
„Ob er wohl gestanden hat?“, fragte sich Emil auf dem Rückweg.
„Keine Ahnung.“ Felix seufzte. „Hoffentlich hat er das Geld noch.“
„Vielleicht hat er einen Komplizen und bei dem ist das Geld“, rätselte Emil.
„Oder er hat es vergraben“, überlegte Felix. „Und wenn er dann im Knast sitzt, kommen die Würmer und fressen es auf.“ Bei dem Gedanken bekam er eine Gänsehaut, obwohl die Sonne vom Himmel brannte.
„Immerhin fressen Monstermotten kein Geld“, antwortete Emil lachend.
MM saß wieder schlafend auf dem Schrank, als sie in Felix‘ Zimmer kamen.
In voller Lautstärke diskutierten die Jungs, wie lang der alte Johann für seinen Diebstahl wohl sitzen müsse und überlegten, was dieser Verbrecher noch so alles angestellt haben konnte. Die Motte ließ sich nicht von dem Geplapper stören.
Erst gegen Abend kam sie aus ihrem Versteck. Sie setzte sich auf Felix‘ Schulter und knabberte an seinem Ohrläppchen. Zum Glück schien ihr das nicht zu schmecken. Doch aus dem roten Stoffballen riss sie große Stücke heraus und verschlang sie mit enormem Appetit. „MM hat einen MH“, stellte Emil kichernd fest.
Felix verstand ihn sofort. „MonsterMotte hat einen Monsterhunger.“
„Oh, ich muss schnell nach Hause.“ Emil hatte gar nicht bemerkt, wie spät es geworden war. Bei den detektivischen Überlegungen war die Zeit vergangen wie im Flug.
In der Nacht träumte Felix, er würde hinter Johanns Hütte buddeln und einen Sack aus der Erde ziehen. Der Sack war voll mit Würmern, nur noch wenige Schnipfel ehemaliger Geldscheine und einige Münzen hatten die Viecher übrig gelassen. Immer wieder wachte er auf oder wälzte sich unruhig im Schlaf.
Am Morgen endlich schlief er tief und fest.
Auch MM döste auf ihrem Stammplatz. Doch als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Laura hereinstürmte, gefolgt von der schluchzenden Sofia, da flatterte MM vor Schreck in den Flur hinaus.
„Stell dir das vor!“ Lauras Stimme kreischte vor Aufregung. „Bei Sofia wurde eingebrochen!“
„Wie? Was ist los?“, brummte Felix unter seiner Bettdecke hervor, ohne sich zu bewegen.
„Einbruch! Bei Sofia!“, schrie Laura ihrem Bruder ins Ohr und rüttelte ihn kräftig.
Felix wackelte mit einem Finger an seinem halb tauben Ohr und öffnet ein Auge zur Hälfte. „Schrei mich nicht so an“, stöhnte er müde. „Was wurde denn geklaut? Sofias Barbie-Puppe? Oder ihr Schminkkasten?“
„Du Quatschkopf.“ Laura zerrte Felix’ Bettdecke weg.
Er krallte sich daran fest und schielte zu Sofia, die schniefend am Türrahmen lehnte. „Hey, das kannst du nicht machen. Vor allem nicht vor fremden Frauen!“
Laura schüttelte den Kopf. „Sofia interessiert sich ganz bestimmt nicht für deinen Schlafanzug. Sie hat andere Probleme. Heute Nacht wurde in der Pizzeria eingebrochen. Über neunhundert Euro sind weg.“
„Was?“ Mit einem Ruck saß Felix im Bett, mit weit geöffneten Augen. „Aber wie? Aber wer? Aber das …“
„Oh, Brüderchen drückt sich mal wieder sehr schlau
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