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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Klages
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erklärte Nadeshda ungeduldig und hielt Gogo den Zeitungsschnipsel unter die
     Nase. »Schau, sieht aus wie eine Handynummer.«
    Endlich hatte sie Gogos Interesse geweckt. »Los, da rufen wir an!«, schlug er vor.
    »Und was sollen wir sagen?«, fragte Nadeshda. »Etwa: Entschuldigung, ich habe Ihre Telefonnummer in dem unterirdischen Gang
     unter dem Donnerschloss gefunden. Und ich würde mich sehr dafür interessieren, was in den Kartons hinter der großen Holztür
     ist!«
    »Nö, wir sagen einfach gar nichts.« Gogo grinste.
    Nadeshda starrte ihn verständnislos an. »Und dann?«
    »Dann hören wir einfach, wer sich da meldet, und legen dann schnell wieder auf.«
    »Genial!«
    Nadeshda lief in die Wohnung und schnappte sich das Telefon. Aufgeregt wählte sie die Nummer. So dicht wie möglich pressten
     Gogo und sie ihre Ohren an den Hörer.
    »Wetten, der meldet sich sowieso nicht mit Namen?«, flüsterte Nadeshda.
    Genau so war es.
    »Ja, hallo?!«, meldete sich eine Männerstimme.
    Nadeshda fuhr zusammen. Fast hätte sie laut aufgeschrien. Diese Stimme kannte sie! Sie legte sofort auf und versuchte, sich
     nichts anmerken zu lassen. »Siehst du, hab ich doch gesagt: Er hat seinen Namen nicht genannt.«
    »Aber witzig«, sagte Gogo, »der Mann hatte fast so eine Stimme wie euer Nachbar Otto.«
    »Ja, ko-ko-komisch«, stotterte Nadeshda.
    Zum Glück musste Gogo auf der Stelle wieder los.
    Das war Nadeshda nur recht. Sie starrte das Telefon an und zerbrach sich den Kopf. Hatte sie sich verhört? Mit zitternden
     Händen tippte sie die Handynummer ein zweites Mal. Sie lauschte so angestrengt, dass es in ihren Ohren rauschte.
    »Hallo   ...?«, meldete sich dieselbe Stimme wie eben. »HA-L-L-O!!!«
    Diesmal war Nadeshda sich hundertprozentig sicher. Es bestand kein Zweifel: Das war die Stimme von Otto!
    »Otto!«, wollte sie rufen. Sie wollte ihn fragen, wie seine Handynummer auf den Papierschnipsel in dem unterirdischen Gang
     kam. Aber alles, was sie herausbekam, war ein leises Krächzen.
    »Hallo, bist du es?«, hörte sie Otto fragen. »Bleibt es bei unserem Termin?«
    Wieder bekam Nadeshda nur ein Krächzen zustande.
    »Okay, dann bis halb drei!«, rief Otto und beendete das Gespräch.
    Mit wem wollte sich Otto treffen? Mit demjenigen, der die Handynummer in dem unterirdischen Gang unter dem Donnerschloss verloren
     hatte? Hatte Otto denn etwas mit diesen geheimnisvollen Kartons zu tun? All das musste Nadeshda unbedingt wissen. Sofort!
     Sie räusperte sich und wählte die Handynummer ein drittes Mal. Doch statt Ottos Stimme ertönte eine blecherne Frauenstimme:
     »Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.« Und sooft Nadeshda es auch
     probierte, es kam immer nur die gleiche Ansage.
    Sie saß da wie gelähmt. Tausend Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. Was hatte das alles zu bedeuten? Was war das für eine
     seltsame neue Arbeit, die Otto jetzt machte?
    Plötzlich sprang Nadeshda auf. Sie würde noch einmal zur Grünberg-Villa an der Elbchaussee gehen, in der Otto zuletzt gearbeitet
     hatte. Vielleicht waren Grünbergs inzwischen zurück. Vielleicht konnte ihr dort jemand sagen, wo Otto steckte.
    Als sie das Haus verließ, wurde sie ausnahmsweise einmal nicht von Fiede aufgehalten. Der Platz auf den Treppenstufen im Hauseingang
     war leer. So wie es aussah, waren Fiede und Poli-Kala bereits dabei, den langen Radomski zu verfolgen.

Das Bärenfell
    Als Nadeshda kurze Zeit später zur Villa der Grünbergs kam, stutzte sie. Weshalb standen hier so viele Polizeiwagen herum?
     Überall um das Haus herum wuselten Leute, die aussahen, als suchten sie etwas.
    Ein Mädchen kam ihr in der Auffahrt entgegen. Nadeshda hatte sie schon ein paar Mal gesehen, wenn sie Otto von der Arbeit
     abgeholt hatte. Es war die Tochter der Putzfrau.
    »Wird hier ein Film gedreht?«, fragte Nadeshda verdutzt und deutete auf die Polizisten.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Nein, die Polizisten sind echt. Bei den Grünbergs ist eingebrochen worden. Alles, was halbwegs
     wertvoll war, ist weg! Musikanlagen, Notebooks, Kameras, Schmuck, ach, tausend Sachen, was weiß ich.«
    Nadeshda durchfuhr es heiß und kalt. Sie dachte an die Kartons in dem Raum am Ende des unterirdischenGanges. Aber dann fiel ihr ein: Die hatten ja bereits gestern dort gestanden. Sie war sehr erleichtert. Doch sie wollte ganz
     sichergehen. »Wann ist denn hier eingebrochen worden? Letzte Nacht?«
    »Das

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