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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Klages
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weiß keiner so genau. Die Grünbergs waren nämlich für vier Tage in Paris. Der Einbruch kann also auch schon vor vier
     Tagen gewesen sein. Die Polizei glaubt, dass es jemand gewesen sein muss, der sich hier auskennt.«
    Nadeshda schluckte. Otto!, dachte sie. Ihr wurde ganz flau im Magen.
    »Und was machst du hier?« Das Mädchen musterte Nadeshda neugierig.
    Nadeshda räusperte sich »Ich   ... äh   ... ich suche Otto«, krächzte sie. »Otto Honig.«
    »Otto Honig, den Gärtner?«, fragte das Mädchen erstaunt. »Aber der arbeitet doch schon seit über einer Woche nicht mehr bei
     den Grünbergs«, antwortete sie. »Herr Grünberg hat ihn doch entlassen.«
    »Aber wieso, weshalb, ich meine, warum hat er ihn denn entlassen?«, stotterte Nadeshda.
    »Was, das weißt du nicht?« Das Mädchen kicherte. »Weil er über das Bärenfell von Herrn Grünberg gestolpert ist.«
    Blöde Kuh, dachte Nadeshda. Wieso machte die sich über Otto lustig?
    »Und was ist denn daran so witzig?«, fragte sie genervt.
    »Na ja, weil er, als er gestolpert ist, in der einen Hand eine Gießkanne mit Wasser und in der anderen einen Beutel mit Kressesamen
     hatte. Das ist dann natürlich alles auf dem Bärenfell gelandet! Herr Grünberg hat vielleicht getobt! Weil er den Bären nämlich
     eigenhändig in Kanada geschossen hat. Und nun kann man das Fell wegschmeißen, hat er gesagt.«
    Nadeshda starrte das Mädchen noch immer verständnislos an.
    »Aber meine Mutter hat das Bärenfell für mich gerettet, ich finde es supercool! Komm mit, ich zeige es dir.« Das Mädchen zog
     Nadeshda hinter sich her zu einem Anbau auf der Rückseite der Villa. »Hier mache ich immer meine Schularbeiten«, erklärte
     das Mädchen. Sie führte Nadeshda in das Zimmer. Mitten im Raum lag ein Bärenfell. Aber es war kaum mehr zu erkennen. Denn
     es war über und über mit zarten grünen Kressepflänzchen bewachsen!
    »Und deshalb haben die Grünbergs Otto entlassen?«, fragte Nadeshda.
    Das Mädchen nickte. »Ja, blöd, nicht wahr? Wegen so ein paar Kressesamen. Ich finde es schade, dass Otto Honig nicht mehr
     hier arbeitet. Otto war viel netter als der Gärtner, den wir vorher hatten. Der ist hier nur immer so seltsam herumgeschlichen.
     Glücklicherweise hat er nach zwei Wochen selbst gekündigt, weil er wieder zur See fahren wollte.«
    Aber was interessierte Nadeshda der Gärtner, derfrüher hier gearbeitet hatte? Überstürzt verabschiedete sie sich. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte doch unmöglich zu den
     Polizisten gehen und sagen: »Ich glaube, unser Nachbar Otto Honig ist in der Villa Grünberg eingebrochen. Und das Diebesgut
     liegt wahrscheinlich im Gang unter dem Donnerschloss.«
    Sie fühlte sich ganz krank, als sie von der Villa die Elbchaussee entlang nach Hause schlich. Sie musste jetzt ganz dringend
     mit jemandem reden. Warum musste Gogo auch ausgerechnet heute den ganzen Tag seinen Eltern helfen!

Belohnung!
    Als Nadeshda ins Haus gehen wollte, stolperte sie im Hauseingang fast über Fiede.
    »’tschuldigung«, murmelte sie und wollte sich rasch an ihm vorbeidrücken.
    »Diesmal hast
du
mich aber nicht gesehen!«, rief Fiede und grinste triumphierend.
    »Wieso hockst du denn schon wieder hier herum?«, war alles, was Nadeshda einfiel.
    »Soll ich etwa den ganzen Tag blind durch die Gegend tapern?«, erwiderte Fiede und wieherte los, als hätte er mal wieder einen
     Spitzenwitz gemacht. Als er merkte, dass Nadeshda nicht mitlachte, fügte er ernst hinzu: »Na ja, alle meine Freunde sind verreist.
     Und ich kann ja schließlich nicht den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. Außerdem ist das hier ein Superplatz. Ich kenne
     inzwischen fast jeden Hund und jede Katze in der Umgebung. Und manchmal kommenauch nette Leute vorbei. Zum Beispiel welche mit roten Haaren, die aussehen wie Pippi Langstrumpf!«
    Nadeshda verdrehte die Augen. Glücklicherweise hatte niemand ihr Gespräch gehört. Schnell fragte sie: »Wolltest du nicht zusammen
     mit Poli-Kala den langen Radomski verfolgen?«
    Fiede nickte. »Haben wir schon«, sagte er. »Den ganzen Vormittag! Aber es war grottenlangweilig. Radomski hat stundenlang
     in der Ottenser Hauptstraße in irgendwelchen Cafés herumgesessen und Zeitung gelesen. Poli hat ihn vermutlich viel zu auffällig
     angestarrt. Irgendwann hat er uns nämlich bemerkt und zum Kakao eingeladen. Poli hat fünf Becher Kakao getrunken und Vanilletörtchen
     haben wir auch gegessen. Dann hat Poli Bauchschmerzen bekommen und

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