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Ein Fall für zwei (German Edition)

Ein Fall für zwei (German Edition)

Titel: Ein Fall für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Liholm
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erwischte, und wollte hinterherrennen, als das Baby in seinen Armen zu weinen anfing.
    Er erstarrte. Mit dem Kind auf dem Arm konnte er Amber nicht helfen. Gerade wollte er den Kleinen an den Barkeeper abgeben, als Laura in die Bar kam. In ihrem elfenbeinfarbenen Leinenkleid sah sie kühl und frisch aus. Als sie Clint mit dem Baby sah, blickte sie ihn überrascht an und versuchte vergeblich ein Lächeln zu unterdrücken.
    Langsam trat sie zu ihm. “Ich muss zugeben, dass ich nie weiß, was du als Nächstes tust. Aber dass du plötzlich ein Kind hast …”
    “Mach dich nicht lächerlich. Hier.” Er reichte das Baby an Laura weiter, die es hielt, als habe sie Angst, es fallen zu lassen.
    “Was soll ich denn damit?” Sie hielt das Kind etwas auf Abstand und sah es verwundert an. “Wessen Baby ist das?”
    “Gib ihm das Fläschchen dort. Ich muss jemandem helfen.” Das Baby fuchtelte weinend mit den Ärmchen. “Drück es fester an dich!” Er legte ihr das Baby so in die Arme, dass das Köpfchen an ihrer linken Brust lag, genau wie er es vorhin bei Amber gesehen hatte.
    Lauras Duft umwehte ihn und rasch trat er einen Schritt zurück. Er räusperte sich. “Kümmre dich um das Baby, ich muss sofort los.”
    “Warte, Clint! Du kannst mich doch nicht hierlassen mit einem … einem Baby!” Laura konnte nicht glauben, dass Clint Marshall sie in eine solche Situation brachte.
    Noch nie hatte sie ein Baby im Arm gehalten. Fing es jetzt an zu schreien? Fast entsetzt sah sie das Kind an. Das Baby verzog das Gesicht, und hastig holte Laura sich die Flasche. “Bitte, wein jetzt nicht. Ich kauf dir auch ein Auto, sobald du achtzehn bist, wenn du jetzt Ruhe gibst.”
    Das Baby schien darüber nachzudenken und streckte dann begeistert die Händchen nach der Flasche aus. Sobald es den Sauger im Mund hatte, trank es gierig und hatte fast augenblicklich die Flasche geleert. Dann machte es ein Bäuerchen.
    Laura musste lachen. “Du bist in Ordnung, Kleines.” War das überhaupt ein Junge oder ein Mädchen? Auf dem blauen Strampler waren Baseballspieler aufgestickt, also war es bestimmt ein Junge.
    “Du bist ein großer starker Mann, stimmt’s?”, sagte sie leise. Als das Baby blinzelte, fielen Laura die langen Wimpern auf. Wie die von Clint, dachte sie und hielt unwillkürlich die Luft an. War das sein Kind? Das konnte doch nicht wahr sein!
    Aber auf jeden Fall stand sie jetzt mit diesem Baby in der Hotelbar. Sie sah sich um. Es war niemand mehr zu sehen außer dem Barkeeper, der sich einen Eisbeutel ans Kinn hielt.
    “Was ist denn passiert?”, fragte sie.
    “Ich hätte mich nicht einmischen sollen.”
    “Aber was ist geschehen?”
    “Ihr Freund hat mit einer Prostituierten geredet, als ihr Zuhälter hereinkam und die beiden bedroht hat. Bevor ich wusste, was los war, ist sie verschwunden, der Zuhälter rannte ihr nach, und Ihr Freund blieb mit dem Baby zurück. Und jetzt halten Sie das Baby. Wollen Sie etwas trinken?”
    “Mit dem Baby im Arm lieber nicht.” Gab es überhaupt solche Regeln? War das wie beim Autofahren?
    Der Barkeeper schenkte sich einen Whisky ein und trank ihn in einem Schluck. “Das habe ich jetzt gebraucht. Oje.” Er sah Laura über die Schulter, wurde blass und griff nach dem Telefon unter der Bar.
    Laura wandte sich um. Ein widerlicher Kerl mit fettigem Haar kam auf sie zu.
    “Geben Sie mir das Kind”, verlangte er und streckte die Arme aus, als erwarte er tatsächlich, sie werde ihm das Baby aushändigen.
    Sie hielt den Kleinen noch dichter an sich gepresst. “Rufen Sie die Polizei”, wies sie den Barkeeper an.
    “Ich habe den Sicherheitsdienst alarmiert”, rief der Barkeeper zurück. “Die sind jeden Moment hier. Sie sollten verschwinden, bevor sie kommen.”
    Abfällig betrachtete Laura den Mann vor ihr von Kopf bis Fuß. Sie wirkte, als habe sie etwas Ekliges gerochen. Der widerwärtige Mann kam noch dichter, und als er lächelte, blitzten die Goldzähne.
    “Das ist mein Sohn. Ich nehme ihn jetzt mit.”
    “Nein.”
    Der Mann lächelte noch breiter und seine Goldzähne strahlten. “Seien Sie nicht dumm, Lady. Geben Sie mir den Jungen.” Er kam näher und Laura wich zurück, bis sie den Tresen im Rücken spürte.
    Mit dem Baby im Arm konnte sie sich kaum bewegen, und der Zuhälter legte die Hände rechts und links von ihr auf den Tresen, sodass sie eingezwängt war.
    “Eine schöne Frau wie Sie will doch nicht verletzt werden. Geben Sie mir das Kind.” Er zeigte noch mehr

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