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Ein Fall für zwei (German Edition)

Ein Fall für zwei (German Edition)

Titel: Ein Fall für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Liholm
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können.” Sie trank ihre Cola aus. “Ich dachte, du könntest mir vielleicht dabei helfen, die richtigen Schulen und Kurse zu finden und den ganzen Papierkram zu bewältigen.”
    “Ich kenne Leute, die dir dabei helfen werden.” Er wartete darauf, dass sie ihm verriet, was sie wirklich wollte. “Ruf mich in fünf Tagen an, dann verschaff ich dir einen Termin bei einer Bekannten vom Sozialamt. Aber sag mir doch erst mal, was dich sonst noch bedrückt.”
    “Johnny hat gedroht, meinem Baby etwas anzutun, wenn ich nicht mache, was er will.” Das Baby krähte und Amber wiegte es in den Armen. “Ich weiß, dass er den Kleinen verkaufen würde und ich weiter für ihn arbeiten müsste.” Das Baby verzog das Gesicht und stieß einen kleinen Schrei aus. “Johnny und ich hatten einen schrecklichen Streit, und ich weiß, dass er mir gefolgt ist.” Sie blinzelte ein paar Mal. “Ich musste dich einfach sofort sehen. Bitte, kannst du mir helfen?”
    Das Baby jammerte immer weiter und Clint fragte sich, wie er Amber helfen könnte. “Ich kann ein paar Leute anrufen, die dich aus Chicago fortbringen.” Das Baby quengelte jetzt lauter. “Stimmt etwas nicht mit ihm?”
    Amber klopfte dem Baby auf den Rücken. “Von Babys weißt du nicht sehr viel, oder? Hast du keine jüngeren Geschwister?”
    “Ich habe jüngere Brüder, aber die Windeln habe ich ihnen nie gewechselt. Meine Mutter hat das immer selbst gemacht.”
    “Mein Sohn hat Hunger. Hier, halt ihn mal.” Sie drückte ihm das Baby in die Arme.
    Ganz unvermittelt hielt Clint ein Baby in den Händen, und das Kleine wirkte darüber genauso unglücklich wie er. Er blickte auf und sah, dass Amber in einem Seitenfach der Reisetasche kramte und ein Fläschchen herausholte. Selbstsicher rief sie den Barkeeper heran und ließ ihn die Milch in der Mikrowelle aufwärmen.
    “Willst du ihn hier füttern? Hier in der Bar?” Clints Stimme klang ungewohnt schrill.
    “Wir setzen uns dort drüben in die Ecke, da ist es etwas ruhiger.” Amber stand auf. “In dieser Tasche habe ich immer alles dabei, was der Kleine braucht. Viel ist es ja noch nicht. Windeln, Milchpulver, Fläschchen, Sachen zum Wechseln und seine Spieluhr. Komm mit, dann kannst du mir sagen, wen ich anrufen muss. Ich weiß deine Hilfe wirklich zu schätzen. Ich hätte nicht gewusst, an wen ich mich sonst wenden soll.”
    Clint folgte ihr zu einem Ecktisch, doch Amber sprang sofort wieder auf.
    “Meine Handtasche.” Sie ging zurück zur Bar, während Clint immer noch das Baby auf dem Arm hielt.
    “Lass mich los!”
    Er fuhr herum. Amber schrie einen Mann mit fettigem Haar an, der sie am Arm gepackt hatte.
    “Du kommst mit mir!”, fuhr der hagere Mann sie an. “Denkst du, ich würde dich nicht finden?”
    “Nein!” Amber riss sich los. “Ich habe mit dir nichts mehr zu tun, Johnny.”
    Johnny gab ihr eine schallende Ohrfeige.
    Amber torkelte einen Schritt zurück und hielt sich die Wange, auf der schon der blaue Fleck war. “Du Mistkerl!”, fuhr sie ihn an.
    Gerade als Clint zu ihr wollte, sprang der Barkeeper über den Tresen und drehte dem Zuhälter den Arm auf den Rücken.
    “Was soll das?”, zischte Johnny.
    “Niemand schlägt in meiner Bar eine Frau.” Der Barkeeper schob den Zuhälter Richtung Ausgang.
    Amber sah zu den beiden Männern und dann zu Clint. Mit dem Baby in den Armen ging er ein paar Schritte vor, doch dann fiel ihm das Kind ein. Reglos sah er dem Barkeeper zu und fragte sich, wo der Sicherheitsdienst des Hotels blieb.
    “Du glaubst, dass ich den Kleinen nicht finde, wenn du ihn versteckst, was?”, rief Johnny. “Aber ich werde euch beide finden, und du wirst dein Balg nie wiedersehen, wenn du jetzt nicht sofort mit mir kommst.”
    “Niemals”, erwiderte Amber.
    Der Barkeeper drängte Johnny weiter aus der Bar, doch plötzlich beugte Johnny sich vor und schleuderte den jungen Mann über die Schulter. Der landete flach auf dem Rücken.
    Amber lächelte ihr Baby an und sah dann Clint in die Augen. Mittlerweile rollte der Barkeeper sich stöhnend auf die Seite und umklammerte Johnnys Fußgelenk. Amber formte mit den Lippen wortlos “Danke, Clint”, während Johnny versuchte, den Barkeeper abzuschütteln.
    “Ich werde dich schon kriegen!”, schrie Johnny.
    Amber warf noch einen letzten Blick auf ihren Zuhälter, dann rannte sie zum Notausgang hinaus. Johnny trat den Barkeeper und rannte ihr nach. Clint fragte sich, was Johnny mit ihr anstellen würde, wenn er sie

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