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Ein Fall für zwei (German Edition)

Ein Fall für zwei (German Edition)

Titel: Ein Fall für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Liholm
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scheint in dieser Tasche tatsächlich alles zu stecken, was der Kleine braucht. Ich habe genau beobachtet, wie die Frau den Kleinen gebadet und gewickelt hat.”
    Clint fuhr sich durch das dunkle Haar, und Laura versuchte nicht darauf zu achten, wie seidig es schimmerte. Eine Strähne fiel ihm immer in die Stirn, und sie wollte sie liebend gern zurückstreichen. Wenn eine Frau ihn küsst, kann sie diese Strähne berühren, dachte Laura und rief sich sofort wieder zur Ordnung. Sie war in dem Fahrstuhl mit Clint Marshall, dem selbstherrlichen Cowboy, eingepfercht und musste es noch drei Tage lang mit ihm in diesem Hotel aushalten. Da sollte sie ihre sexuellen Fantasien lieber im Zaum halten, sonst drückte sie noch den Nothalt und fiel über den Mann her.
    “Was siehst du mich so an?”, fragte er zornig.
    Wütend erwiderte sie seinen Blick. “Du hast mich den ganzen Nachmittag lang mit dem Baby allein gelassen. Was hast du dir dabei gedacht?” Er brauchte nicht zu erfahren, wie viel Spaß es ihr gemacht hatte, mit dem Baby zu spielen und dieses kleine Wesen ein bisschen kennenzulernen.
    “Ich habe nach Amber gesucht.”
    “Das hättest du mir auch sagen können. Falls du es vergessen hast: Wir sind gleichberechtigte Partner. Ich bin nicht nur hier, weil ich weiß, wie man sich geschmackvoll anzieht.”
    Das hätte sie lieber nicht sagen sollen, denn Clints Blick glitt ihren Körper entlang und ihr Herz schlug schneller. Sein aufreizendes Cowboy-Lächeln machte sie nervös und sie umklammerte den Handlauf im Fahrstuhl.
    Kaum hielt der Fahrstuhl, stürmte sie hinaus Richtung Restaurant. Mit wenigen langen Schritten holte Clint sie ein, legte ihr einen Arm um die Schultern, und Laura fing fast zu zittern an.
    Ein Glück, dachte sie, dass wir nicht mehr im Fahrstuhl sind. Sonst hätte Clint sie noch geküsst. Durch einen Kuss hätte er erfahren, wie sehr sie ihn begehrte. Laura Carter von den Carters aus Boston gab einer Schwäche, wie zum Beispiel der albernen Lust auf einen Cowboy, aber nicht einfach nach. Diesen Test werde ich bestehen, sagte sie sich. Ein paar Tage in seiner Nähe und ich bin für immer von meiner Schwärmerei für diesen Cowboy kuriert.
    Seit über vierundzwanzig Stunden waren sie jetzt zusammen, und seine Anziehungskraft auf sie hatte sich eher noch gesteigert. Aber sicher würde sie an Clint bald nur noch die Fehler bemerken. Seine entnervenden Eigenschaften würden überwiegen.
    Peter Monroe und seine Frau erwarteten sie bereits am Tisch. Peter stand auf, und in dem kleinen aufgestickten Blumenwappen am Revers seines Jacketts erkannte Laura das Markenzeichen eines exklusiven Schneiders aus London, den auch ihr Onkel Alfred bevorzugte. “Wie ich sehe, stellt Richard Longworth immer noch Anzüge her. Ich dachte, er habe sich bereits zur Ruhe gesetzt.”
    Peter war sichtlich beeindruckt. “Das hat er auch, aber ich habe ihn im letzten Jahr überreden können, mir noch ein paar Anzüge zu schneidern.”
    Clint zog für Laura den Stuhl zurück.
    “Woher stammt Ihre Familie?”, erkundigte sich Peter.
    “Aus Boston. Meine Mutter ist Veronica Ashworth und Thomas Carter ist mein Vater.”
    Überrascht hob Peter eine Augenbraue. “Die Bankiersfamilie?”
    “Ja, aber in den Augen der Familie meiner Mutter war er trotz des Vermögens seiner Familie ein Gigolo.” Die Ashworths konnten ihre Wurzeln fast bis zu den ersten Pionieren zurückverfolgen, und obwohl die Carters ebenfalls seit 1850 zur besseren Gesellschaft gehörten, galten sie für die Ashworths fast als neureich. Nach ihrer fünften Hochzeit hatte Lauras Mutter ihren Mädchennamen wieder angenommen und versucht, auch Laura dazu zu bringen, den Namen Ashworth anzunehmen, weil Carter so gewöhnlich klang.
    “Carter gefällt mir”, hatte Laura nur erwidert. Insgeheim mochte sie es, einen so verbreiteten Namen zu tragen.
    Cassandra Monroe stellte ihr Weinglas ab und blickte Laura durchdringend an. “Peter wird Sie lieben. Sie beide. Mein Mann ist fasziniert von vermögenden Familien, die diesen Reichtum schon seit Generationen mehren.”
    Peter nahm ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf die Finger. “Du übertreibst, meine Liebe.” Schulterzuckend lehnte er sich zurück. “Aber ich muss zugeben, dass ich viel über die ersten Familien gelesen habe, die mit der Mayflower nach Amerika kamen. Ich kann nicht einmal sagen, wer meine Urgroßeltern waren, und da gefällt es mir, wenn Familien ihre Herkunft weit zurückverfolgen

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