Ein Fall für zwei (German Edition)
er sie und schmeckte den Champagner. “Wir sollten jetzt tanzen”, flüsterte er.
Laura ließ sich von ihm zur Tanzfläche führen. “Das mit heute Morgen tut mir leid”, sagte sie leise.
Clint zog sie etwas dichter an sich und sie unterdrückte ein Zittern, als er mit der Fingerspitze über ihre Unterlippe strich.
“Du hast meinen männlichen Stolz verletzt, und jetzt muss ich dir beweisen, dass wir …”
“Was? Was können wir sein?” Sie klang atemlos.
Er hatte sie wieder in den Armen halten wollen. Jetzt fragte er sich, wie es sein mochte, wenn Laura und er tatsächlich verheiratet wären. Dann könnte er immer so mit ihr tanzen und sie könnten immer wieder ihrem Verlangen nachgeben. Ihm wurde klar, wie gern er mit ihr zusammen war. Langweilig würde es mit ihr sicher niemals werden. In Lauras Nähe fühlte er sich immer besonders energiegeladen.
Sanft strich er ihr über den nackten Rücken und sie legte eine Hand auf seine Schulter. Langsam tanzten sie. Doch als der Song zu Ende war, ließ Clint sie, wenn auch nur widerstrebend, los.
Nein, sagte er sich, Laura und ich würden niemals ein gutes Paar abgeben. Sie hatten vom Leben vollkommen unterschiedliche Vorstellungen, auch wenn sie beide die freie Stelle im Morddezernat bekommen wollten. Doch sobald Sheriff O’Conner in den Ruhestand ging, würde er, Clint, zurück nach Two Horse Junction ziehen und mit einer netten Frau eine Familie gründen.
Laura Carter dagegen wollte nicht einmal heiraten. Sie wollte keine Familie, und mit Sicherheit würde sie nicht in einer Kleinstadt wie Two Horse Junction leben wollen, wo es für eine ehrgeizige Polizistin wie sie keinerlei Möglichkeiten gab.
Laura, die immer noch dicht vor ihm stand, blickte ihn an. “Vielleicht solltest du mir genau zeigen, was wir beide sein könnten.” Sie reckte sich und küsste ihn.
Nur mühsam widerstand Clint der Versuchung, sie in die Arme zu ziehen und ihr genau zu zeigen, wie wundervoll sie sich verstanden, wenn sie ihrer Leidenschaft folgten.
“Lass uns doch in unsere Suite gehen.” Ihre Wangen waren leicht gerötet.
Er sah zu Peter und Cassandra, die immer noch am Tisch saßen. “Wir sollen Peter doch nicht von der Seite weichen.”
“Dann müssen wir uns eben beeilen.”
“Deine Art zu denken gefällt mir. Aber wenn wir uns beeilen wollen … Da ist ein unbenutzter Garderobenraum am Ende des Gangs.”
Fragend hob sie eine Augenbraue. “Woher weißt du das?”
“Ich habe alle Räume überprüft für den Fall, dass Peter plötzlich verschwindet.”
“Du bist sehr gründlich, das mag ich an Männern. Wir treffen uns dort in fünf Minuten.”
Viereinhalb Minuten später betrat Clint die Garderobe. Der Raum war wie erwartet leer. Es würde nicht so sein, dennoch kam es ihm so vor, als wäre dies das erste Mal mit Laura. Vielleicht lag es daran, dass sie es jetzt regelrecht geplant hatten. Er sah auf die Uhr.
Natürlich würde es nicht sehr romantisch werden. Kein Dinner bei Kerzenschein, Händchenhalten und Tanzen, Küsse und Berührungen, die zu einer langen Nacht voller Leidenschaft in einem bequemen Bett führten.
In der Garderobe waren leere Kleiderständer mit zahllosen Bügeln, ein paar Stellwände, und unter einem Tresen waren Kartons gelagert. Ganz am Ende des Raums stand ein Sofa aus blauem Samt, und genau das wollte Clint nutzen, sobald Laura käme.
Wieder sah er auf die Uhr. Laura war schon fünf Minuten zu spät. Hatte sie es sich etwa anders überlegt? Fünf Minuten gebe ich ihr noch, beschloss er. Dann würde er wieder gehen, den Rest der Hochzeit irgendwie überstehen und sich danach mit Laura aufs Zimmer zurückziehen. Dort würden sie sich lieben. Die ganze Nacht lang.
Ab morgen ist dieser Fall beendet, sagte er sich, und es gäbe keinen Grund mehr, dass Laura und er Zeit miteinander verbrachten.
Nach einer Weile sah er wieder auf die Uhr. Laura war jetzt eine Viertelstunde über der Zeit. Sie würde nicht mehr kommen, doch Clint dachte voller Vorfreude an die bevorstehende Nacht. Gerade wollte er die Tür öffnen, als er draußen Peter Monroe mit einem anderen Mann reden hörte. Direkt vor der Tür blieben die beiden stehen, und Clint kroch schnell unter den Tresen und verbarg sich hinter den Kartons.
Die Tür öffnete sich und die zwei Männer kamen herein.
“Wir sind uns also einig”, sagte der Fremde mit tiefer Stimme und starkem Akzent.
Vasili.
“Es war mir ein Vergnügen”, erwiderte Peter. “Ich wünschte, alle
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