Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)
Dan saß.
Dan, der ihre Beine spreizte. Dan, der an ihren Brustwarzen saugte. Dan, der in sie eindrang.
„Ach, das ist mein Lieblingsbild.“ Armstrongs Stimme schien aus weiter Entfernung zu kommen. „Wenn ich es ansehe, wünsche ich mir, jünger zu sein. Ich hätte Sie auch gern genommen.“
Sie wollte etwas entgegnen. Sie wollte schreien und kämpfen und diesem Mann zeigen, was für ein Kaliber eine echte Lakota war. Aber sie brachte keinen Ton heraus.
Sie konnte nur zählen. Dreizehn. Dreizehn Fotos, auf denen sie Sex mit Dan hatte.
„Es ist auch ein USB-Stick drin.“ Armstrongs Stimme schien aus einem anderen Staat zu ihr herüberzuklingen. „Mit einer Videoversion davon.“
Automatisch drehte sie den Umschlag um. Ein schwarzer USB-Stick fiel heraus. Sie, nackt, beim Sex mit Dan. Schreiend. Eine plappernde Idiotin. Das war sie: die größte Idiotin der Welt, weil sie einem weißen Mann vertraut hatte. Einem Armstrong.
Und Cecil Armstrong hatte den Beweis dafür. Sie hatte Dan geglaubt, dass er sie beschützen würde und dass sie in der Hütte sicher wären. Lügen. Nur Lügen. Er beantwortete nicht einmal ihre Anrufe. Vielleicht war er schon wieder auf dem Weg nach Texas und telefonierte mit Tiffany. Wahrscheinlich hatte sie ihm nie etwas bedeutet.
„Was wollen Sie?“ Irgendwie brachte sie die Worte heraus.
Seine Stimme klang immer noch weit entfernt, aber sein Haifischgrinsen war klar zu erkennen. „Ich möchte, dass Sie alle Klagen gegen Armstrong Holdings fallen lassen. Und noch etwas: Ich will Sie morgen nicht vor Gericht sehen. Wenn Sie morgen vor Gericht erscheinen, wird eine Website mit der Adresse RosebudDonnellybeimSex.com online gehen“, sagte er so beiläufig, als säßen sie gerade beim gemütlichen Kaffeeklatsch.
Es fühlte sich an, als würde ihr bei lebendigem Leibe die Haut abgezogen. Sie hatte sich übertölpeln lassen.
Erneut sah sie die Fotos durch. Dans Gesicht war kaum zu erkennen, weil ihre Brüste es auf den meisten Aufnahmen verbargen. Armstrong hatte recht. Sie war sehr fotogen. Jeder würde es sehen. Jeder würde von dem Betrug erfahren.
„Sie können bis morgen darüber nachdenken. Die Bilder können Sie behalten. Ich habe noch mehr davon.“ Sie hörte, wie die Aktentasche geschlossen wurde. „Miss Donnelly, es war mir ein Vergnügen.“ Sie fühlte, dass etwas ihren Arm berührte. „Ein wirkliches Vergnügen.“
Die Tür wurde geschlossen, und Rosebud blieb allein zurück.
16. KAPITEL
„Maria?“ Dan schaute in die Küche. Maria war dort, wo sie immer war, und machte Mittagessen, das lecker zu werden schien, denn es roch köstlich. Einige Muffins waren bereits fertig und kühlten auf einem Teller ab. Die würde er mit zu Rosebud nehmen. „Cecil ist nicht da. Wissen Sie, wo er hingegangen ist?“
Maria blickte hoch. Sie schien beunruhigt. „Nein. Er ist sehr früh aufgebrochen.“
„Aha.“ Es war Donnerstag. Wenn Cecil sein Büro verließ, dann nur samstags. Irgendetwas war im Busch. „Danke“, sagte er und zog sein Handy aus der Tasche. Er musste Rosebud anrufen.
„Señor Armstrong? Ich …“
Die Nervosität in Marias Stimme ließ Dan aufhorchen. Er wirbelte herum. Die Haushälterin war schon immer schüchtern gewesen, aber nun wirkte sie, als würde sie sich am liebsten in Luft auflösen. „Was ist los?“, fragte er betont ruhig.
„Ich habe etwas gefunden.“
Augenblicklich sträubten sich ihm die Nackenhaare. Er steckte das Handy wieder weg. „Wo ist es?“ Maria sah sich in der Küche um, aber außer ihnen beiden war niemand im Haus. „Ist es hier?“
„ Si . Kommen Sie.“ Sie brachte ihn in den Keller, wo Dan noch nie gewesen war. Vor einer kleinen Metalltür machte sie halt. Ohne ein Wort zu sagen, öffnete sie die Tür und zog einen mit schwarzem Staub bedeckten Müllsack hervor.
Es war Kohle, eine Kohlenschütte. Er hatte nicht mal gewusst, dass es hier so etwas gab. Dan zog die Tüte ab – und erblickte den Kasten seines Onkels. Sein Herz klopfte. Er wusste zwar nicht, was sich darin befand, ahnte aber, dass es reichen würde, um Cecil loszuwerden und Rosebuds Reservat zu retten. „Wann haben Sie es gefunden?“
„Vor zwei Tagen.“ Sie flüsterte, obwohl sie im Keller waren. Es roch nach alten Zwiebeln und verfaulten Kartoffeln.
„Und er war hier? Wie haben Sie ihn gefunden?“
Irgendwie schaffte sie es, trotz ihrer Furcht einen gewissen Stolz auszustrahlen. „Er war nicht dort, wo ich immer sauber mache. Also habe
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