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Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah M. Anderson
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die Witze, Armstrong.“ Yellow Bird sprach leise, als wolle er nicht gehört werden.
    Dan reagierte gereizt. „Ich kann die ganze verdammte Sache auch vergessen, wenn Sie wollen, Yellow Bird.“
    Er hörte, wie Yellow Bird einen verächtlichen Laut ausstieß. „Ich kenne Carlson. Was haben Sie?“
    „Genug“, antwortete Dan.
    „Ich komme rüber. Geben Sie mir zwanzig Minuten.“ Er legte auf.
    Das klingt gut, dachte Dan, während er sein Handy wieder in der Hose verstaute und die Box in ein Kopfkissen wickelte. Wenn er sich beeilte, konnte er in zwanzig Minuten in Rosebuds Büro sein. Er nahm nicht einmal die Muffins mit.
    Jetzt hielt er alle Trumpfkarten in der Hand und wollte Rosebud unbedingt darüber informieren.
    Das Erste, was ihm auffiel, war Judy. Sie weinte. Dann bemerkte er den Blick, den sie ihm zuwarf. „Was machen Sie denn hier?“, fragte sie in einem Ton, als hätte er den Tag damit verbracht, junge Seerobben zu erschlagen.
    „Ist Rosebud da?“
    „Sie ist gegangen.“ Der Hass in Judys Stimme war nun unüberhörbar. Wenn Dan es nicht besser gewusst hätte, hätte er geglaubt, die Frau habe Angst vor ihm.
    Er versuchte es noch einmal. „Was ist passiert?“
    „Was passiert ist? Ihr Onkel und dieser gruselige Shane Thrasher sind vorbeigekommen. Joe musste Shane zum Wagen bringen, weil er eine Pistole dabeihatte. Fünf Minuten später ist Ihr Onkel mit einem Lächeln gegangen, als habe er das große Los gezogen, und Rosebud hat das Büro wie ein Zombie verlassen, während Sie durch Abwesenheit geglänzt haben. Das ist passiert.“
    „Mein Onkel und Thrasher waren hier?“ Er konnte es kaum glauben. Es konnte einfach nicht wahr sein, dass Cecil einen Tag vor dem Gerichtstermin hierhergekommen war – mitsamt diesem Thrasher. Der Mann achtete doch darauf, sich nicht die Hände schmutzig zu machen.
    „Ich glaube, dass Sie von Cecils Besuch gewusst haben. Warum waren Sie nicht hier wie sonst? Ich habe Rosebud sogar gewarnt. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich vor Ihnen in Acht nehmen soll. Aber hat sie auf mich gehört?“ Judy schien kurz davor zu sein, ihn wegen Mordes anzuklagen. „Nein. Stattdessen haben wir Sie hier reingelassen. Wir haben zugelassen, dass Sie Kekse und Brownies mitbringen, und wir haben zugelassen, dass Sie …“ Hier zögerte sie, aber nicht lange genug, um Dan die Chance zu geben, etwas zu erwidern. „… etwas mit ihr tun. Es ist alles Ihre Schuld.“
    Sie redete, als habe er Rosebud in Stich gelassen. Als sei er schon allein wegen seines Nachnamens schuldig. „Judy, Sie kennen mich. Sie wissen, dass ich nie etwas tun würde, was jemanden verletzt.“ Sie richtete zwar kein Gewehr auf ihn, aber Dan hatte automatisch die Hände hochgehoben. „Wohin ist sie gegangen?“
    „Ich werde Ihnen gar nichts sagen. Verschwinden Sie!“ Judy packte ihre Kaffeetasse und warf sie nach ihm.
    Bevor sie ihn treffen konnte, war er aus der Tür.
    Er würde bei Rosebuds Haus anfangen, beschloss er, während er ausparkte. Er war nur einmal dort gewesen – und zwar nach der Auseinandersetzung in der Bar. Bei Tageslicht sah alles ein bisschen anders aus. Er versuchte Rosebud telefonisch zu erreichen, aber nur die Mailbox sprang an. Er versuchte es weiter.
    Unterwegs dachte er darüber nach, was Cecil wohl von Rosebud gewollt haben könnte. Was immer es sein mochte, etwas Gutes war es bestimmt nicht. Immerhin hatte dieser Mann nicht nur Beamte bestochen, er hatte auch mindestens einen Menschen umbringen lassen. Wenn Dan Thrasher je wieder zu Gesicht bekam … Er schaute im Handschuhfach nach. Genug Munition hatte er jedenfalls dabei.
    Schließlich erkannte er die Straße. An ihrem Ende stand etwas, das wie ein Schuppen aussah. Die Fenster waren zugeklebt. Es gab mehr Klebeband als Glas. Kein Wunder, dass Rosebud nicht wollte, dass er sie besuchte. Konnte sie sich kein besseres Haus leisten?
    Dan stieg aus und nahm den in das Kopfkissen gewickelten Kasten mit. Er brauchte die Sachen.
    Das Erste, was er bemerkte, war die lastende Stille. Selbst der Wind schwieg.
    „Rosebud, bitte!“
    Der Schrei einer Frau durchbrach die Ruhe. Hinter dem Haus. Dan hastete rechtzeitig um die Ecke, um zu sehen, wie seine Häuptlingstochter Emily Mankiller abschüttelte. Die ältere Frau landete auf ihrem Hinterteil.
    Als Emily ihn anblickte, sah er Schmerz in ihren Augen. „Nein.“
    Sie warnte ihn.
    Rosebud erstarrte. Sie trug das Lederkleid und Mokassins. Ihr Haar war offen. Sie stand neben ihrem

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