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Ein Fall zu viel

Ein Fall zu viel

Titel: Ein Fall zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Scharenberg
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von dessen Arbeitskollegen erfahren hatte, galt er eher als kontaktarm. Unwahrscheinlich, dass er jemandem den Namen seines Arztes aufgebunden hatte. Vielleicht war er aber Privatpatient und bewahrte seine Arztrechnungen hübsch in einem Ordner auf. Notfalls musste er eben in seinem Appartement danach suchen. Leise stieß er einen Laut aus, der irgendwie nach Missfallen klang, strich über sein Kinn und setzte die Buchstaben »C. A.« neben das mittlere Kreuz.
    Im Fall Christiane Altenkämper sah die Sachlage besser aus. Sowohl ihr Mann als auch die Schwester standen für Auskünfte zur Verfügung. Der Witwer konnte sogar für jede neue Spur dankbar sein. Trotzdem entschied Pielkötter, lieber zuerst mit Petra Ochtrup Kontakt aufzunehmen. Ihre Nummer hatte er sogar noch im Handy gespeichert.
    »Hier ist die Mailbox von …«, hörte er den Klang ihrer Stimme. »Leider kann ich den Anruf im Moment nicht entgegennehmen. Falls Sie eine Nachricht hinterlassen wollen, sprechen Sie nach dem Ton.«
    »Hauptkommissar Pielkötter hier, bitte rufen Sie mich zurück. Es ist dringend!«
    Ärgerlich legte er das Handy zur Seite. Wie er solche Verzögerungen hasste. Manchmal ging es in seinem Beruf um Sekunden und dann bestimmte so eine Scheißmailbox darüber, wie schnell er mit den Ermittlungen weiterkam. Er dachte kurz nach, suchte die Rufnummer von Christianes Mann heraus und startete schließlich einen zweiten Versuch.
    »Was wollen Sie?«, fragte Lukas Altenkämper unfreundlich.
    »Ich brauche unbedingt noch eine Auskunft von Ihnen.«
    »Wieso?« Seine Stimme klang äußerst misstrauisch. »Ich habe doch schon alles gesagt.«
    »Wir verfolgen eine neue Spur«, stellte Pielkötter direkt klar, weil er befürchtete, sein Gesprächspartner könnte jede Sekunde den Hörer auf die Gabel knallen.
    »Warum sollte ausgerechnet ich Ihnen helfen?«
    »Vielleicht weil Sie durch neue Ermittlungen entlastet werden könnten?«
    »Ja, aber ich brauche nicht entlastet zu werden, weil ich es nicht gewesen bin. Ich habe nichts mit dem Tod von Christiane zu tun. Wann glauben Sie mir das endlich?«
    »Trotzdem wäre es nett, wenn Sie mir den Namen des Arztes Ihrer Frau verraten würden.«
    Lukas Altenkämper schien zu überlegen. »Ziegelhaus, Ziegelhoff oder so ähnlich«, erwiderte er misstrauisch. »Jedenfalls irgendetwas mit Ziegeln.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Zumindest mit dem Z. Außerdem weiß ich, dass der seine Praxis auf der Landfermannstraße hat.«
    »Dann danke ich Ihnen für die Information«, verabschiedete sich Pielkötter. Die Enttäuschung in seiner Stimme konnte er kaum verbergen.
    Wäre auch zu schön gewesen, überlegte er. Obwohl er sich nicht viel davon versprach, wollte er Altenkämpers Angaben noch einmal im Internet überprüfen. Es dauerte keine zwei Minuten, dann hatte er einen Allgemeinmediziner mit dem Namen Dr. Hans-Peter Ziegler gefunden. Pielkötter stöhnte laut. Warum mussten in der letzten Zeit alle Spuren im Sande verlaufen? Sein kriminalistischer Instinkt, vielleicht auch nur der gesunde Menschenverstand, sagte ihm, dass die gemeinsame Krankheit der drei Toten kein Zufall sein konnte. Aber hatte das irgendeine Bedeutung, wenn sie von unterschiedlichen Ärzten behandelt worden waren? Und davon musste er nun ausgehen. Lukas Altenkämper hätte ja nicht das geringste Interesse, ihn in dieser Frage anzulügen. Jedenfalls konnte er ein solches nicht erkennen. Petra Ochtrup, dachte er im ersten Moment, als es klingelte. Allerdings läutete nicht sein Handy, sondern das Diensttelefon.
    »Ein Herr Altenkämper möchte Sie sprechen«, hörte Pielkötter wenig später die heisere Stimme der Dame von der Vermittlung.
    »Danke, stellen Sie bitte durch.« Plötzlich hielt er kurz den Atem an. Die Finger seiner rechten Hand trommelten auf der Schreibtischplatte herum.
    »Herr Pielkötter?«
    »Ja, am Apparat.«
    »Das mit dem Arzt, also, Ziegelhoff oder so ähnlich, können Sie vergessen.«
    »Was heißt das genau?«, fragte er ungeduldig.
    »Mir ist eingefallen, dass Christiane vor ein paar Monaten den Arzt gewechselt hat«, antwortete Altenkämper mit einer gewissen Genugtuung in der Stimme. »Wir haben ja kaum noch Kontakt gehabt. Aber bei einem unserer seltenen Treffen, ich glaube, dabei ging es um eine Versicherung, hat sie sich über den Ziegelhoff beschwert. Angeblich hat der ihre Arthrose nicht ernst genommen.«
    »Hat sie im Lauf des Gesprächs auch ihren neuen Arzt erwähnt?«
    »Möglich. Allerdings kann ich

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