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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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eine Kapitulation zu gewissen Bedingungen einbringen. Ein paar Jahre lang werde ich schwach sein, doch ich werde überleben.«
    Der alte Flenser schimmerte durch den Schmerz der Wunden hervor. Der alte Opportunismus.
    »Aber du bist ein Fragment. Drei Fünftel von dir sind…«
    »Die kleine Lehrerin?« Flenser senkte die Köpfe, blinzelte schüchtern. »Sie war stärker, als ich erwartet hatte. Eine Zeit lang beherrschte sie dieses Rudel, doch Stück für Stück habe ich mir den Rückweg erkämpft. Nun bin ich, sogar ohne die anderen, ganz.«
    Flenser wieder ganz. Stahl wich zurück, fast auf der Flucht. Doch etwas war da sonderbar. Ja, der Flenser war in Frieden mit sich selbst. Doch nun, da Stahl das Rudel beisammen sah, erblickte er in seiner Körpersprache etwas, das… Dann kam die Erkenntnis, und mit ihr ein Blitz heftigen Stolzes. Einmal in meinem Leben habe ich etwas besser als der Meister verstanden. »Ganz, sagst du? Überlege. Wir beide wissen, wie Seelen im Innern miteinander kämpfen, die kleinen Vernunftargumente, die großen Ungewissheiten. Du glaubst, die andere in dir getötet zu haben, aber woher kommt deine gegenwärtige Zuversicht? Was du gerade tust, ist genau das, was Tyrathect jetzt tun würde. Das ganze Denken gehört jetzt dir, doch zugrunde liegt ihm ihre Seele. Und was du auch glauben magst, es ist die kleine Lehrerin, die gesiegt hat!«
    Das Fragment zögerte in plötzlichem Begreifen. Seine Aufmerksamkeit war nur für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, doch Stahl war bereit: er sprang auf, schoss seine Pfeile ab und stürzte vorwärts, dem anderen an die Kehlen.

 
     
VIERZIG
     
    Zu jedem früheren Zeitpunkt hätte das Herumklettern in den Mauern Spaß gemacht. Obwohl es stockdunkel war, ging Amdi vor und hinter ihm, und seine Nasen gaben ihm ein gutes Gespür für den Weg. Zu jedem früheren Zeitpunkt hätte es die Spannung der Entdeckungen gegeben und das Kichern über Amdis langgezogenen Geisteszustand.
    Nun aber war Amdis Verwirrung einfach beängstigend. Immer wieder stieß er gegen Jefris Fersen. »Ich gehe so schnell, wie ich kann.« Der Hosenstoff an Jefris Knien war schon von dem rauen Stein aufgerissen. Er kroch schneller, wobei ihm die stechenden Stöße von Stein gegen die Knie kaum zu Bewusstsein kamen. Er prallte auf den Welpen vor sich. Der Welpe war stehen geblieben und schien sich seitlich zu drehen. »Hier ist eine Gabelung. Ich sage, wir… Was sollte ich sagen, Jefri?«
    Jefri rollte zurück und stieß mit dem Kopf an. Fast ein ganzes Jahr lang hatten ihn Amdis Zuversicht, seine dreiste Klugheit aufrechterhalten. Jetzt… Plötzlich empfand er die Tonnen von Felsgestein, die von allen Seiten gegen ihn drängten. Wenn der Tunnel nur ein paar Zentimeter schmaler wurde, würden sie für immer hier feststecken.
    »Jefri?«
    »Ich…« Nachdenken! »Welche Seite scheint aufwärts zu führen?«
    »Eine Sekunde.« Das vordere Glied lief ein kleines Stück in einen der Zweige hinein.
    »Geh nicht zu weit!«, rief Jefri.
    »Keine Angst. Ich… er wird wissen, wie er zurückkommt.« Dann hörte er das Tappen des Rückkehrenden, und das vordere Glied berührte mit der Nase seine Wange. »Der rechte führt aufwärts.«
    Sie waren noch keine fünfzehn Meter weitergegangen, als Amdi etwas zu hören glaubte. »Verfolgt uns jemand?«, fragte Jefri.
    »Nein. Ich meine, ich weiß nicht recht. Warte. Höre… Hörst du? Klitsch, ditsch.« Öl!
    Sie hielten nicht mehr an. Jefri bewegte sich schneller denn je den Tunnel hinauf. Sein Kopf stieß gegen die Decke, er fiel auf die Ellbogen, rappelte sich ohne zu denken auf und eilte weiter. Ein dünner Blutfaden tropfte ihm die Wange hinab.
    Selbst er konnte jetzt das Öl hören.
    Die Seiten des Tunnels schlossen sich um seine Schultern. Vor ihm sagte Amdi: »Eine Sackgasse – oder wir sind an einem Ausgang!« Kratzgeräusche. »Ich kann ihn nicht bewegen.« Der Welpe wandte sich um und schlängelte sich zwischen Jefris Beinen vorbei. »Schiebe am oberen Ende, Jefri. Wenn der Ausgang so ist wie der, den ich in der Kuppel gefunden habe, geht er oben auf.«
    Der verdammte Tunnel wurde direkt vor der Tür eng. Jefri stellte die Schultern schräg und presste sich vorwärts. Er drückte gegen das obere Ende der Tür. Es bewegte sich vielleicht einen Zentimeter weit. Er kroch noch ein Stückchen weiter, so eng zwischen die Wände gepresst, dass er nicht einmal tief Luft holen konnte. Jetzt drückte er, so sehr er nur konnte. Der Stein

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