Ein Feuer Auf Der Tiefe
wenig höher, in dem vom Feuer erzeugten Luftwirbel schwankend und weggleitend. An vielen Stellen stieß das Öl gegen den schrägen Mauerfuß. Diese Mauern waren komplizierter als die Burgen von Canberra – an vielen Stellen hatte es den Anschein, als seien kleine Labyrinthe oder Höhlen in den Mauerfuß eingebaut. Sieht bei einem Verteidigungsbau ziemlich blöd aus.
»Jefri!«, schrie Johanna und zeigte auf die Mitte des nicht in Brand gesteckten Abschnitts. Pham erhaschte einen Blick auf etwas, das sich hinter das Mauerwerk zurückzog.
»Ich habe ihn auch gesehen.« Blaustiel kippte das Boot und glitt seitlich auf die Wand zu. Johannas Hand schloss sich um Phams Arm, drückte und rüttelte. Sie konnte zwischen den Rufen des Pilgers kaum ihre eigene Stimme hören. »Bitte, bitte, bitte«, sagte sie immerzu.
Einen Moment lang sah es so aus, als ob sie es schaffen würden: Stahls Truppen waren ein gutes Stück hinter ihnen, und obwohl unter ihnen Teiche von Öl lagen, waren diese noch nicht in Brand. Sogar die Luft schien ruhiger als vorher zu sein. Und bei alledem brachte es Blaustiel fertig, die Kontrolle zu verlieren. Er verpasste es, eine leichte Neigung auszugleichen, und das Boot glitt seitwärts in den Boden. Es war ein langsamer Aufprall, doch Pham hörte, wie eine der Landestützen brach. Blaustiel arbeitete an der Steuerung, und die andere Seite des Gefährts setzte auf. Der Strahler steckte mit der Mündung in der Erde fest.
Phams Blick heftete sich auf den Skrodfahrer. Er hatte gewusst, dass es dazu kommen würde.
Ravna: »Was ist passiert? Könnt ihr aufsteigen?«
Blaustiel machte sich noch einen Moment an der Steuerung zu schaffen, machte dann die Geste, die bei den Fahrern einem Achselzucken entspricht. »Ja. Aber es dauert zu lange…« Er machte sich los, indem er die Verankerung seines Skrods am Boot löste. Die Luke vor ihm glitt auf, und der Lärm von Schlacht und Feuer drang laut herein.
»Was, zum Teufel, gedenkst du zu tun, Blaustiel?!«
Die Wedel des Fahrers signalisierten Pham Gehorsam. »Den Jungen retten. Das alles wird jeden Moment in Flammen stehen.«
»Und dieses Boot könnte geröstet werden, wenn wir es hier lassen. Du wirst nirgends hingehen, Blaustiel.« Er lehnte sich vor, weit genug, um den anderen bei den unteren Wedeln zu packen.
Johanna blickte in verständnisloser Panik wild von einem zum anderen. »Nein! Bitte…« Und Ravna schrie ebenfalls auf ihn ein. Pham spannte sich, alle Aufmerksamkeit auf den Fahrer konzentriert.
Blaustiel ruckte in dem engen Raum auf ihn zu und brachte seine Wedel nahe an Phams Gesicht. Die Voderstimme glitt in den nichtlinearen Bereich: »Und was werden Sie tun, wenn ich nicht gehorche? Ich gehe, Herr Pham. Ich beweise, dass ich nicht die Marionette einer MACHT bin. Können Sie das von sich auch beweisen?«
Er verstummte, und einen Augenblick lang starrten sich Fahrer und Mensch aus nächster Nähe an. Doch Pham griff nicht nach ihm.
Brap. Blaustiel zog seine Wedel weg. Er rollte zurück auf die Schwelle der Luke. Die dritte Achse des Skrods erreichte den Boden, und er fuhr in kontrolliertem Taumeln hinab. Noch immer hatte sich Pham nicht bewegt. Ich bin nicht das Programm einer MACHT.
»Pham?« Das Mädchen schaute ihn an und zog an seinem Ärmel. Nuwen schüttelte den Alp ab und sah wieder. Das Pilger-Rudel war schon aus dem Boot heraus. Die vier Erwachsenen hielten kurze Schwerter in den Mäulern, Stahlklauen glänzten an ihren Vorderpfoten.
»In Ordnung.« Er klappte ein Stück Wandverkleidung auf und holte die Pistole hervor, die er dort versteckt hatte. Nachdem Blaustiel nun einmal das verdammte Boot zum Absturz gebracht hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als das Beste draus zu machen.
Diese Erkenntnis brachte einen kühlen Hauch von Freiheit. Er zog sich die Sicherheitsgurte vom Körper und kletterte hinab. Pilger stand rings um ihn. Die beiden mit Welpen brachten eine Art Schilde in Stellung. Selbst mit vollen Mäulern war die Stimme des Kerls so deutlich wie eh und je: »Vielleicht können wir einen Weg näher heran finden…«, zwischen den Flammen. Von den Wehrgängen kamen keine Pfeile mehr geflogen. Die Luft über dem Feuer war einfach zu heiß für die Schützen.
Pham und Johanna folgten Pilger um Lachen von schwarzer klebriger Flüssigkeit herum. »Bleibt so weit wie möglich von dem Öl weg.«
Die Rudel von Herrn Stahl kamen um die Flammen herumgelaufen. Pham konnte nicht sagen, ob sie den Lander erbeuten
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